Wie gut kennen Sie den Kanton Aargau?
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Im Kulturerbejahr 2018 den Aargau neu entdecken
Die Schweiz beteiligt sich mit einer nationalen Kampagne am "Europäischen Jahr des Kulturerbes". Die kantonalen Kulturinstitutionen im Aargau nehmen diesen Ball auf und laden die Aargauer Bevölkerung ein, ihr kulturelles Erbe in den Dörfern, Städten und Regionen neu zu entdecken. Auch weniger bekannte, für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Kulturgüter in den Sammlungen, Archiven und Depots der Archäologie, Denkmalpflege und Museen werden geöffnet.
Der Aargau verfügt über ein überaus reiches kulturelles Erbe, das Jahrtausende zurückreicht. Die Hinterlassenschaften der Römer, Habsburger und des Industriezeitalters sind von herausragender Bedeutung und eng mit der Geschichte der Schweiz und Europas verbunden. Dieses Erbe ist Teil unserer Traditionen, es erzählt Geschichten, es stiftet Identität und es wird ständig neu erschaffen.
Ein vielseitiges Programm bietet Gross und Klein über das ganze Jahr hinweg spannende Gelegenheiten, die über Generationen gelebte und gepflegte Kultur im Aargau kennenzulernen, das Bewusstsein für seinen gesellschaftlichen Wert zu stärken und sich auch persönlich für das kulturelle Erbe zu engagieren.
Unbekanntes entdecken
Die kantonale Denkmalpflege Aargau beispielsweise lädt die Bevölkerung 2018 ein, sechs Baudenkmäler im Aargau zu besichtigen, die sonst nicht zugänglich sind. Private Eigentümer öffnen dazu die Türen ihrer kantonal geschützten Bauten für interessierte Besucherinnen und Besucher. Diese erhalten fachkundige Begleitung durch die kantonale Denkmalpflege und können dabei viel Geschichtliches über die Bauten erfahren. Ein erstes Mal wird dies am 24. Februar der Fall sein: Der Besitzer Hans Ulrich Meyer führt durch den Amthof der Murianer Bischöfe in Bremgarten. Das Bauwerk an der Antonigasse bildet den Kopfbau der Südostecke der Oberstadt Bremgartens und setzt den architektonischen Hauptakzent an der Reussfront. Der ehemalige Amthof ist seit 1838 in privatem Besitz und steht unter Denkmalschutz.
Die Kantonsarchäologie führt in den vier Regionen des Aargaus je einen Kulturerbetag durch, an welchem die lokale Bevölkerung eingeladen ist, die Geschichte und das Brauchtum ihrer Gemeinde von den Anfängen mit ersten archäologischen Funden bis ins Industriezeitalter kennenzulernen.
Entlang dem Aabach, einer der frühindustriellen Pulsadern im Aargau, gibt es die IndustriekulTOUR Aabach zu erleben, ein Lehrpfad zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsgeschichte zwischen Hallwilersee und Aare. Der bereits bestehende Lehrpfad wird mit zusätzlichen Stationen und digitalen Angeboten ergänzt. Mittels einer App (für Smartphones) kann man ab dem 22. März durch die Zeit reisen, man hört Originaltöne und sieht Bilder von Zeitzeugen, von Menschen, welche in den mehr als 20 Fabriken am Bach gearbeitet haben. Und man erlebt mittels Augmented und Virtual Reality Darstellungen erstmalig und auf eindrückliche Art die originalen Schauplätze aus 300 Jahren Industriegeschichte am Aabach.
Die historischen Verkehrswege, auf denen Legionäre, Händler oder Fabrikarbeiter unterwegs waren, sind im Aargau sehr gut erforscht, aber in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Zwei Etappen der Leserwanderungen der Aargauer Zeitung führen diesen Sommer über solche Jahrhunderte alte Trassen zu spannenden historischen und archäologischen Stätten.
Das Museum Aargau gewährt diese Saison Einblick in die Schätze der sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglichen kantonalen historischen Sammlung. Auf dreizehn Touren an acht verschiedenen Standorten erfahren Besucherinnen und Besucher die Geheimnisse und Geschichten von 888 ausgewählten Objekten.
Mitwirken erwünscht
Bereits heute engagieren sich Freiwillige beim Museum Aargau. Ob als Koch in der Römerküche, freundliche Gastgeberin oder flexibler Volunteer bei Veranstaltungen – zahlreiche Aargauerinnen und Aargauer beleben "ihr" Museum und leisten einen Beitrag, dass das Kulturerbe lebendig bleibt. Ab Mitte Jahr wird das Freiwilligenprogramm auf die Kantonsarchäologie, das Aargauer Kunsthaus und die Kantonsbibliothek erweitert. Die Türen dieser Kulturinstitutionen öffnen sich für alle, die Erfahrungen, Wissen und Zeit für ein freiwilliges Engagement mitbringen.
Ein Zeichen der Wertschätzung erfahren aber auch alle weiteren Aargauerinnen und Aargauer, die auf freiwilliger Basis zu einem vielfältigen Kulturleben im Aargau beitragen. Kulturfreiwillige, die sich beispielsweise in Chören, Kulturvereinen oder Festivals engagieren, geniessen ab 1. April im Rahmen der Aktion EINGELADEN ein Jahr lang kostenlosen Eintritt in 50 Aargauer Museen und Ausstellungshäusern.
Weitere, laufend aktualisierte Informationen zum Kulturerbejahr im Aargau und zu den verschiedenen Veranstaltungen sowie Informationen zum nationalen Jahr des Kulturerbes sind zu finden unter www.kulturerbe2018.ch(öffnet in einem neuen Fenster).