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Weniger Operationen dank neuer Technologien :
Fachkongress für Radiologie und Nuklearmedizin vom 6. - 8. Juni 2002 in Aarau

Über 40% aller Todesfälle in unserem Land sind auf Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems zurückzuführen. Neben der Prävention sind dabei die frühzeitige Diagnosestellung sowie die wenig eingreifende Behandlung we-sentliche Gesundheitsfaktoren. Diese modernen Methoden der Radiologie und Nuklearmedizin ersparen manchem Patienten Operation und Narkose.

Am Schweizerischen Jahreskongress für Radiologie und Nu-klearmedizin vom 6. bis 8. Juni 2002 in Aarau werden neue diagnostische und therapeutische Verfahren an Herz und Ge-fässen sowie bei Entzündungen vorgestellt. Führende nationale und internationale Experten nehmen Stellung zu den neusten Entwicklungen in ihren Fachgebieten. Am Kongress werden rund 600 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet.

Kardiovaskuläre Erkrankungen

Schwerpunktthema des Kongresses sind Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Tech-nologie und Diagnostik haben sich in den letzten Jahren so stark verbessert, dass heute oft statt Operationen ambulante minimal-invasive oder mikro-chirurgi-sche Behandlungen eingesetzt werden können.

Verbesserte Technologien

Zu den modernen Methoden gehört die bildhafte, dreidimensionale Darstellung von Gefässen in der Magnetresonanztomographie (MRI) sowie Ein-griffe an Ge-fässen mit Hilfe dieser und anderer Bildsteuerun-gen. Auch die diagnosti-schen Verfah-ren in der Com-putertomo-graphie (CT) haben sich sprunghaft verbessert, u.a. auch durch die Einfüh-rung soge-nannter Mehr-schicht-Computerto-mo-gra-phen, mit denen meh-rere Aufnahmen gleichzeitig angefertigt werden können. Damit kann auch die relativ schnelle arterielle Durchblutung von Kör-per-regionen bild-lich exzellent dargestellt werden. Eines der er-sten Mehrschicht-CT?s schweizweit wurde Ende 1999 am Kan-tonsspital Aarau in Betrieb genommen.

Methoden der Nuklearmedizin

In der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie werden ra-dioaktive Substanzen in minimalsten Spuren eingesetzt. So lassen sich mittels Messtechnik Stoff-wechselstörungen in ver-schiedenen Organen aufdecken, mes-sen und behandeln (z. B. Abklärungen der Schilddrüse, Tumo-ren usw.). Der gleiche me-thodische Ansatz des Einschleusens einer Strahlenquelle in ei-nen Organstoffwech-sel kann auch the-rapeutisch genutzt wer-den. Ohne Belastung von Nachbarorga-nen sind so Bestrahlun-gen von Krankheitsherden möglich.

Zusammenarbeit mit Folgen

Die intensive Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten führt im-mer wieder zu wichtigen Fortschritten. So erreichten das Paul Scherrer Institut (PSI) in Villigen und die Nuklearmedizin des Kantonsspitals Aarau in der szintigraphischen Abszessdiagnostik einen methodi-schen Durchbruch. Es gelang mittels einer direkt in den Kreis-lauf inji-zierten Substanz sämtliche zur Entzündungsab-wehr befähigten weissen Blutzellen (Granulo-zyten) im Menschen di-rekt zu mar-kieren und sie so zur szintigra-phischen Abszessdia-gnostik zu nutzen. Auch hat die heute hochaktuelle Positronen-Emissionstomogra-phie (PET) ihre schweizerischen Wurzeln dank dieser Kooperation im Aargau. Mit dieser hochempfindlichen Methode ist es möglich, die Abklärungen von vielen Tumorpatienten oder Demenzer-krankten (z. B. Alzheimer) zu verkürzen und früher über den ge-eigneten Behandlungsweg zu entscheiden.

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