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Strukturwandel setzt sich fort :
Ergebnisse der Betriebszählung 2001

Der ehemalige Industriekanton Aargau wird immer stärker zum Dienstleistungskanton. Die Teilzeitstellen sind auf dem Vormarsch. Dies geht aus der neusten Betriebszählung hervor.

Per 28. September 2001 wurde vom Bundesamt für Statistik bei allen Industrie- und Dienstleistungsbetrieben der Schweiz eine Erhebung der Arbeitsstätten und Beschäftigten durchgeführt. Die daraus für den Aargau resultierende Publikation ist soeben veröffentlicht worden und beim Kantonalen Statistischen Amt (062 835 13 00) zu beziehen.

Für die ganze Schweiz setzte sich die bereits früher eingetretene Strukturverschiebung fort. Im Kanton Aargau, früher als ausgesprochener Industriekanton bekannt, zeichnete sich dieser Trend zur Dienstleistungsgesellschaft noch verstärkt ab. Im Jahre 1985 hielten sich die Beschäftigtenzahlen des zweiten (Industrie) und des dritten Sektors (Dienstleistungen) noch die Waage mit einem Anteil von 49,4 %, bzw. 50,6 %. 2001 lag der Anteil des Dienstleistungssektors um mehr als 10 % höher: 6 von 10 Beschäftigten arbeiteten in diesem Sektor. Der Kanton Aargau liegt damit aber immer noch deutlich unter dem gesamtschweizerischen Mittel (71,7 %).

In den Jahren 1998 bis 2001 stieg die Zahl der Beschäftigten von 236'873 auf 248'366 (+ 4,9 %). Als Wachstumsbranchen erwiesen sich im Dienstleistungssektor unter anderem die Informatikdienste (+ 51,9 %), das Immobilienwesen (+ 45,9 %) und die Nachrichtenübermittlung (+ 36,4 %). Im Industriesektor erzielte der Bereich des Recyclings prozentual einen deutlichen Gewinn an Arbeitsplätzen mit einem Zuwachs von 125 Stellen oder 46,6 %.

Erhebliche Einbussen mussten dagegen die Tabakverarbeitung (­ 19,8 %), das Textilgewerbe (­ 27,5 %) und die Herstellung von Bekleidung und Pelzwaren (­ 19,7 %) hinnehmen. Alle drei Branchen verzeichneten bereits in den früheren Jahren starke Verluste.

Teilzeitarbeit vermehrt im Trend

Auch zwischen 1998 und 2001 setzte sich die Tendenz zu vermehrter Teilzeitarbeit fort. Die Entwicklung im Bereich der Teilzeitstellen hat zur Folge, dass sich ihr Anteil am gesamten Stellenbestand von 17,5 % (1985) auf 26,9 % (2001) erhöht hat. Damit ging im Jahr 2001 ein Viertel aller Erwerbstätigen einer Teilzeitbeschäftigung nach.

Teilzeitbeschäftigung ist eine traditionell weibliche Domäne geblieben. 1985 waren 37,4 % der weiblichen Beschäftigten teilzeitlich tätig. 1995 erreichte die weibliche Teilzeitquote 48,5 %, im Jahr 2001 sogar 52,1 %. Das heisst, jede zweite erwerbstätige Frau ist eine Teilzeitbeschäftigte. Die Zahl der teilerwerbstätigen Männer liegt zwar klar unter derjenigen der Frauen, ist aber auch deutlich angestiegen (1985: 6,4 %; 2001: 9,7 %). Relativ betrachtet stieg die Zahl der teilerwerbstätigen Männer mit Beschäftigungsgrad zwischen 50 und 89 % sogar stärker an als diejenige der Frauen (Männer: + 123,5 %; Frauen: + 108,4 %).

Der Anteil der weiblichen Beschäftigten hat generell zugenommen. 1985 waren 36,0 % aller Beschäftigten weiblichen Geschlechts, 1995 bereits 38,7 % und im Jahr 2001 40,5 %.

Die Betriebszählung stellt eine Momentaufnahme der wesentlichen Merkmale des ganzen wirtschaftlichen Produktionsapparates mit Ausnahme des Landwirtschaftssektors dar. Von daher nimmt die Betriebszählung in der Wirtschaftsstatistik eine zentrale Rolle ein. Sie bildet zudem das unerlässliche Bindeglied zu anderen ausserhalb der Wirtschaftsstatistik angesiedelten Bereichen. Für internationale Vergleiche schliesslich stellen die Betriebszählungsergebnisse eine nicht wegzudenkende Referenzstatistik dar.

  • Staatskanzlei