Regierungsrat hält an Campus Brugg-Windisch fest
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Botschaften zum Standortkonzept und Fusionsdekret FH Aargau an Grossen Rat
Nach der Beilegung des Streites mit der Stadt Aarau um den Standort der Lehrerbildung hat der Regierungsrat die Botschaften zum Standortkonzept und zur Fusion der Aargauer Fachhochschulen dem Grossen Rat zugeleitet. Der Regierungsrat hält unverändert daran fest, dass die FH Aargau auf einem Campus in Brugg-Windisch angesiedelt und dass die Berufsschulstandorte konzentriert werden sollen.
Im Juni dieses Jahres hat der Regierungsrat angekündigt, dem Grossen Rat im Herbst Antrag für einen Fachhochschul-Campus in Brugg-Windisch und eine Konzentration der Berufsschulstandorte unter Verzicht auf Brugg zu stellen. Die Stadt Aarau stellte sich in der Folge auf den Standpunkt, der Regierungsrat sei aufgrund einer Vereinbarung betreffend Standort Lehrerbildung nicht befugt, den Antrag für einen Campus Brugg-Windisch zu stellen. Der Regierungsrat hat daher mit der Zuleitung der entsprechenden Botschaft zugewartet, bis mit der Stadt Aarau eine Einigung über die Auflösung der Vereinbarug erzielt werden konnte. Nachdem dies erfolgt ist, ist der Weg frei für eine definitive Entscheidung.
Campus Brugg-Windisch eindeutig die beste Lösung
Der Regierungsrat hat seine Entscheidung aufgrund einer Evaluation der drei Standortvarianten Campus Aarau, Campus Brugg-Windisch und Doppelstandort Aarau-Brugg-Windisch gefällt. Eine Campuslösung mit einer Konzentration aller FH-Bereiche auf einem einzigen Areal schneidet dabei grundsätzlich am besten ab. Nur diese Variante stimmt mit der fachlichen Strategie der FH Aargau überein und bewahrt ihr die volle Flexibilität für die weitere fachliche Entwicklung. Zudem integriert nur sie die Lehrerbildung tatsächlich in die Fachhochschule, schafft die geforderte Verbindung mit der Arbeitswelt und stärkt damit Image und Attraktivität der Lehrerbildung. Eine Campus-Lösung ist betriebswirtschaftlich die günstigste Lösung. Schliesslich schafft sie eine starke Identität und bietet Gewähr, dass die FH Aargau ein starker Partner innerhalb der FH Nordwestschweiz bleibt.
Der Vergleich zwischen den beiden Campus-Lösungen Aarau und Brugg-Windisch wiederum zeigt, dass die Neuinvestitionen für die Lösung Brugg-Windisch nur rund die Hälfte jener für Aarau betragen. Nachdem keine bikantonale Fachhochschule mit Solothurn zu Stande gekommen ist, sondern eine Gesamtlösung mit den beiden Basel gesucht wird, fehlt zudem auch das entscheidende Argument für eine Verlagerung des Aargauer FH-Potenzials aus dem Ostteil des Kantons nach Westen. Insgesamt kommt der Regierungsrat daher zum Schluss, dass ein Campus in Brugg-Windisch eindeutig die beste Lösung ist.
Konzentration in der Berufsbildung: Regierungsrat bleibt konsequent
Nachdem der Regierungsrat im Juni seine Absicht erklärt hat, die Berufsschulstandorte gemäss Szenario Regio unter Verzicht auf Brugg zu konzentrieren, haben mehrere Interpellationen das Vorgehen des Regierungsrates zur Diskussion gestellt. Nach Ansicht der Interpellanten verbietet sich nach dem klaren Grossratsentscheid im Januar dieses Jahres zugunsten der bisherigen Berufsschulstandorte eine neuerliche Standortdiskussion.
In seinen Interpellationsantworten tritt der Regierungsrat Zweifeln an seinem Vorgehen entschieden entgegen: Er weist darauf hin, dass der Grosse Rat selbst in seinem damaligen Beschluss ausdrücklich den Zusammenhang mit dem Entscheid über den Fachhochschulstandort hergestellt hat. Für den Regierungsrat ist klar, dass bei einem Entscheid zugunsten eines Campus Brugg-Windisch dieser Zusammenhang wichtig wird. Denn damit bestehen die regionalpolitischen Rahmenbedingungen, um die für den Berufsbildungsbereich insgesamt aus Qualitätsüberlegungen zu bevorzugende Konzentrationsvariante Regio zu realisieren. Der Regierungsrat weist in diesem Zusammenhang nochmals nachdrücklich auf die Vorteile eines neuen Standortkonzeptes hin: Es ermöglicht eine weitere Konzentration von Berufsfeldern und schafft gute Voraussetzungen für die Erweiterung des Fächerangebotes einzelner Berufsschulen, den Ausbau des Unterrichts in Niveaustufen und die Förderung der Berufsschulen als Kompetenzzentren.