Recycling fängt beim Rückbau an
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Recyclingorientierter Gebäuderückbau als wichtiger Beitrag zum Schutz der Ressourcen
Ein recyclingoptimierter Rückbau stellt frühzeitig die richtigen Weichen für die Herstellung von hochwertigen Recyclingbaustoffen. Ein kantonales Merkblatt unterstützt die Bauverwaltungen und die Bauherrschaften, die wichtigsten Planungsaktivitäten für einen Rückbau auszulösen. Eine kürzlich durchgeführte Befragung bei Bauverwaltungen zeigt, dass das Merkblatt breite Anwendung findet.
"Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus" – das Sprichwort gilt auch für die Herstellung von Recycling-Baustoffen. Nur aus sortenreinen und schadstoffarmen mineralischen Bauabfällen lassen sich qualitativ hochstehende Recyclingbaustoffe herstellen. Dies setzt einen geordneten, recyclingorientierten Rückbau voraus. Die Herstellung von Recyclingbaustoffen fängt daher schon bei der Planung eines Rückbaus an.
In vielen Bauwerken, vor allem in älteren, finden sich Problemstoffe wie Asbest in Bodenbelägen oder PCB in Fugenmassen. Problemstoffe müssen vor der Verarbeitung zu neuen Baustoffen aus dem Kreislauf entfernt werden. Dies setzt eine gute Planung des Rückbaus voraus.
Es lohnt sich
Neben Planungssicherheit bezüglich Kosten und der Minderung des Risikos von unerwarteten Ausgaben, von Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefährdung, können die Rückbaumaterialien als hochwertige Rohstoffe wiederverwertet werden.
Unterstützung für Gemeinden und Bauherrschaften
Um die Gemeinden und Bauherrschaften bei einem recyclingorientierten Rückbau zu unterstützen, haben die Abteilungen Tiefbau, Umwelt sowie Immobilien Aargau des Kantons zusammen mit dem Verband der Kies- und Betonproduzenten Aargau (VKB Aargau) letzten Sommer im Rahmen der Recycling-Strategie Aargau ein Merkblatt sowie eine "Rückbaudeklaration" erarbeitet und veröffentlicht. Das Merkblatt dient den kommunalen Baubehörden als Hilfsmittel, mit dem sie den Bauherrschaften eine gute und zielgerichtete Rückbaupraxis weitergeben können. Die Bauherrschaften verschaffen sich mit dem Merkblatt einen Überblick über ihre Aufgaben und Pflichten bei Rückbauarbeiten und können so die richtigen Planungsarbeiten auslösen.
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage bei Bauverwaltungen im Kanton Aargau hat ergeben, dass der recyclingoptimierte Rückbau als wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Ressourcen erkannt wurde. Das Merkblatt wie auch die Rückbaudeklaration werden von den Bauverwaltungen als Unterstützung eingesetzt. Das Deklarationsformular ist ein weiteres Hilfsmittel, um die wichtigsten Punkte für einen recyclingorientierten Rückbau im Sinne einer Checkliste zu erfassen. Allenfalls ergibt sich daraus Bedarf für weitere Abklärungen am Abbruchobjekt.
Mit der Umsetzung des Merkblatts leisten die Bauverwaltungen einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung der Bauherrschaften für einen recyclingoptimierten Rückbau.
Das Merkblatt und die Rückbaudeklaration können bezogen werden unter:
www.ag.ch > Themen A-Z > Abfallentsorgung > Bauabfälle
sowie unter www.vkb-aargau.ch(öffnet in einem neuen Fenster).
Recycling-Strategie
Mit der Recycling-Strategie will der Kanton Aargau zusammen mit dem Verband der Kies- und Betonproduzenten Aargau (VKB Aargau) bei Rückbauten den nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und den Finanzen fördern. Die Recycling-Strategie Aargau zielt darauf ab, Kreisläufe der mineralischen Baustoffe zu schliessen und damit Ressourcen zu schonen. Sie orientiert sich an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und bringt die Ansprüche von Wirtschaftlichkeit und Ökologie in Einklang. Die Recycling-Strategie Aargau wurde 2010 ebenfalls als gemeinsames Werk der Abteilung für Umwelt, Abteilung Tiefbau und IMAG sowie dem VKB Aargau erarbeitet.