Platons Kardinaltugenden am Behmen II
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Vernissage am 25. April 2006
Das Aargauer Kuratorium schenkt den Departementen Bildung, Kultur und Sport sowie Gesundheit und Soziales im Behmen II eine Arbeit des Künstlers Hubert Dechant.
Im Beisein des Künstlers und Mitarbeitender der beiden Departemente und zu Trompetenklängen des Jazzmusikers Peter Schärli weihten Irene Näf-Kuhn, Präsidentin des Aargauer Kuratoriums, und die beiden Regierungsräte Rainer Huber (Vorsteher Bildung, Kultur und Sport) und Ernst Hasler (Vorsteher Gesundheit und Soziales) Platons Kardinaltugenden am Behmen II ein: "gerecht", "weise", "tapfer", "besonnen" steht auf der breiten bahnhofwärts gerichteten Ostfront des Verwaltungsgebäudes Behmen II zu lesen.
Philosophische Irritation in Anlehnung an das Corporate Design der SBB
Die vier Kardinaltugenden in weisser Schrift auf blauen Emailtafeln lehnen bewusst an das Erscheinungsbild der SBB an und schlagen so ein Brücke vom philosophischen Denken Platons zu unserem Alltag. Die Tafeln bewirken aber auch eine gewisse Irritation für die Mitarbeitenden der beiden Departemente, die privaten Mieterinnen und Mieter wie für Passantinnen und Passanten.
Bewusste Interaktion mit den Betrachtenden
Hubert Dechant fordert die Betrachtenden bewusst heraus. Sagen die Tafeln etwas darüber aus, wie die Leute im Haus sind oder sein sollten? Ermahnen sie Passantinnen und Passanten, tugendhaft zu sein? Sprechen sie Zugreisende an? Wer sich solche Fragen stellt, ist herausgefordert, selber eine Antwort zu finden.
Resultat eines Gestaltungswettbewerbs
Das Werk entstand 1998/99 aufgrund eines Gestaltungswettbewerbs der Fachgruppe Visuelle Kunst für den damaligen Standort des Aargauer Kuratoriums im alten Gebäude der Aargauer Kantonalbank direkt neben dem Bahnhof. Das Siegerprojekt von Hubert Dechant, Platons Kardinaltugenden, wurde im Frühling 1999 realisiert, landete nach dem Umzug des Aargauer Kuratoriums in den Behmen II aber im Keller des Verwaltungsgebäudes.
Es ist erfreulich, dass die Absicht des Künstlers, Werk und Betrachtende in Dialog treten und den SBB-nahen Standort leicht irritierend hineinspielen zu lassen, im und um den Behmen II genauso gut zum Tragen kommt wie am ursprünglichen Ort.