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Neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Rheumatologie :
Fachkongress vom 6. bis 7. September 2001 in Aarau

Rund 50% der Schweizer Bevölkerung über 60 Jahren leidet an rheumatischen Beschwerden. An einem Fachkongress in Aarau diskutieren Experten über neue Behandlungs- und Heilungsmöglichkeiten, die dem Rheumapatienten unmittelbar zugute kommen werden. Schweizweit erstmals werden Langzeitstudien und Langzeiterkenntnisse von schmerz- und entzündungshemmenden und leicht verträglichen Medikamenten sowie neue Messverfahren in der physikalischen Medizin und Rehabilitation vorgestellt. Der Kongress wird von rund 450 Teilnehmern besucht werden.

In der Schweiz kennt jede zweite Einwohnerin und jeder zweite Einwohner über 60 Jahren rheumatische Beschwerden. Diese erfolgen oft in Schüben und können sehr schmerzhaft sein. Entsprechend dem Grad der Behinderung ist das richtige Zusammenspiel der medikamentösen und der therapeutischen Behandlung sehr wichtig.

Wirksame und gut verträgliche Medikamente

Mit der neuen Medikamentenfamilie der Anti-Cytokine konnte in der Behandlung der Polyarthritis ein Durchbruch erzielt werden. Diese Medikamente blockieren die entzündungsfördernden Stoffe im Blut, was beim Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führt. Am Fachkongress wird schweizweit erstmals die Langzeitstudie der Universitätszentren Zürich, Basel und Bern und deren Erfahrungen vorgestellt.

Eine der häufigsten Altersbeschwerden ist die Arthrose. Als gut verträglich auf Magen und Darmschleimhaut gelten die neuen Medikamente Cox-2 Hemmer. Daher werden diese Medikamente vor allem in Schmerz- und Entzündungstherapien bei Arthrose-Betroffenen mit Risikoprofil eingesetzt. Über den zukünftigen Stellenwert dieser und weiterer stark wirksamen Medikamente wie Opioide, die bis anhin vorwiegend für Krebs-Patienten verschrieben wurden, wird am Fachkongress diskutiert werden.

Neue therapeutische Messverfahren

Rheumatische Schmerzen in Gelenken und am Bewegungsapparat werden so weit wie möglich mit Physiotherapie und physikalischen Methoden, d.h. mit Wärme-, Kälte- und Wassertherapien behandelt. Im Rahmen von qualitätssichernden Massnahmen wird die genaue Messung von Therapieeffekten immer wichtiger. Dabei zeichnen sich internationale Standards ab. Ein weltweit führender Experte auf dem Gebiet der Arthrose-Messung wird neuste Erkenntnisse und die daraus resultierenden Konsequenzen aufzeigen.

Neue Behandlungsmöglichkeiten

Führende nationale und internationale Experten nehmen Stellung zu den neusten Entwicklungen in ihren Fachgebieten. So wird u.a. eine neuartige Behandlung mittels Knorpeltransplantation bei schwerer Arthrose, neue Behandlungsmöglichkeiten bei der Wirbelsäulen-Erkrankung M. Bechterew und neue Behandlungsstrategien für SLE-Patienten und bei unklaren Muskelerkrankungen vorgestellt.

Verstärkte Forschung

Die World Health Organisation (WHO) ruft mit dem im Jahr 2000 lancierten Dekret "The Bone and Joint Decade" auf, im aktuellen Jahrzehnt auf dem Gebiet der Rheumatologie, der Volkskrankheit Nr. 1, mehr Forschung zu betreiben. In diesem Zusammenhang präsentieren am Freitagmorgen 24 Spezialistenteams ihre Forschungen und Erkenntnisse in einer Plakat-Ausstellung, der sogenannten Poster-Session. Mit diesem Vorgehen wollen die schweizerischen Fachgesellschaften nicht nur die drei besten Arbeiten prämieren, sondern auch die Forschung markant stimulieren.

Wirtschaftliche Bedeutung für den Kanton Aargau

"Der Veranstaltungsort Aarau passt hervorragend zur Bedeutung der Rheumatologie und Rehabilitation im Kanton Aargau", erklärt Robert Theiler, Chefarzt der Rheumaklinik des Kantonsspitals Aarau. Mit den fünf Kompetenzzentren, den Rehabilitationsklinken Baden, Belliken, Rheinfelden, Schinznach und Zurzach, sei dieser Bereich zudem ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für den Kanton. Das Angebot würde zu rund 50% von ausserkantonalen Gästen genutzt. Als bemerkens-wert für den gewählten Kongressort qualifiziert er den Charme der Stadt Aarau und deren Umgebung.

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