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Liste der lebendigen Traditionen Aargau–Solothurn :
Die Kantone Aargau und Solothurn erstellen eine gemeinsame Liste der lebendigen Traditionen

Im Rahmen der 2003 von der UNESCO verabschiedeten Konvention zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes, von der Schweiz 2008 ratifiziert, realisieren die Kantone Aargau und Solothurn eine gemeinsame Liste der lebendigen Traditionen.

Die UNESCO-Konvention

Zum immateriellen Kulturerbe gehören gemäss UNESCO-Konvention unter anderen gesellschaftliche Praktiken, Rituale, Feste, Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken oder mündlich überlieferte Ausdrucksweisen. Es sind lebendige Traditionen, die von ihren Trägern von Generation zu Generation weitergegeben werden und ihre Identität und ihr Gemeinschaftsbewusstsein prägen. Ziel der UNESCO-Konvention ist es, das immaterielle Kulturerbe nicht nur in der Kulturpolitik, sondern vor allem auch im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern.

Das bi-kantonale Projekt Aargau-Solothurn

In der Schweiz laufen auf nationaler, kantonaler und regionaler Ebene mehrere Projekte, durch welche die UNESCO-Konvention umgesetzt werden soll. Das Bundesamt für Kultur wird eine nationale Liste der lebendigen Traditionen veröffentlichen und hat die Kantone aufgerufen, eine Auswahl ihres lokalen immateriellen Kulturerbes für diese Liste einzugeben.

Die Kantone Aargau und Solothurn haben beschlossen, in Zusammenarbeit mit dem Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel eine breit angelegte gemeinsame Liste lebendiger Traditionen zu erfassen und daraus ihren Beitrag für die nationale Liste zu definieren. Sie rufen die Träger lebendiger Traditionen auf, was sie selber als immaterielles Kulturerbe verstehen und tradieren, in der dafür konzipierten Liste einzutragen oder eintragen zu lassen. Die Leitung des auf ein Jahr angelegten Projekts wurde der Kulturwissenschaftlerin Karin Janz übertragen. Sie nimmt nicht nur entgegen, was gemeldet wird, sondern wird auch aktiv auf Träger und Kenner lokaler Traditionen zugehen. Dieser Ansatz erlaubt es, primär auf den lokalen Reichtum an immateriellem Kulturerbe zu fokussieren und die entstehende lokale Liste zum Beispiel auch Projekten der Bildung und Kulturvermittlung zuzuführen und erst in einem zweiten Schritt eine Auswahl für die nationale Liste zu treffen.

Einbinden der Öffentlichkeit

Aus diesem Grunde ist für das Projekt AargauSolothurn die Beteiligung der Öffentlichkeit unerlässlich, insbesondere über Gemeinden, Vereine und andere Institutionen. Es geht einerseits um die eigentliche Identifikation lebendiger Traditionen, andererseits sollen diese auch mit Text-, Ton-, Bild- und Videomaterial beschrieben werden. Das Projekt AargauSolothurn hat eine eigene Internetseite www.immaterielleskulturerbe-ag-so.ch, welche Träger der Traditionen wie Vereine und Institutionen oder Einzelpersonen, aber auch Personen, welche Kenntnis von solchen Traditionen haben, dazu aufruft, sich mitzuteilen. Für die Mitteilung von Vorschlägen für die Liste der lebendigen Traditionen AargauSolothurn steht ein Formular mit Fragen zur betreffenden lebendigen Traditionen zum Download bereit. Kurzeingaben können auch über ein Kontaktformular gemacht werden.

  • Departement Bildung, Kultur und Sport