Konsequente Umsetzung der Feuerbrandstrategie erfolgreich
:
Feuerbrandkontrollen im August
Die Besitzer von Kernobstbäumen und die Obstbranche können aufatmen. Nach dem starken Befall im 2015 ist die Bakterienkrankheit Feuerbrand in diesem Jahr erst in vier Gemeinden aufgetreten.
Die warme und feuchte Witterung zur Kernobstblüte hat in diesem Jahr zu optimalen Bedingungen für das Feuerbrand-Bakterium geführt. Dennoch kann die Kernobstbranche aufatmen: Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden nur vier Birnen-Hochstämme mit Feuerbrand-Befall gemeldet, in den Gemeinden Schmiedrued, Zetzwil und Reinach. Hinzu kommt ein kleinerer Befall in einer Kernobstanlage in Reitnau.

Kontrollen im August
Nach dem starken Befall vom letzten Jahr und den warmen Tagen am Auffahrtswochenende und insbesondere in der zweiten Maiwoche war das Potential für Feuerbrand-Infektionen hoch. Glücklicherweise blieb ein starker Befall aus. Dies kann nach den ersten Kontrollen in den Hochrisiko-Gebieten im Süden des Aargaus festgestellt werden.
Bei den weiteren hochanfälligen und spätblühenden Wirtspflanzen wie Weissdorn, Cotoneaster und Feuerdorn können Schadsymptome zurzeit ebenfalls gut erkannt werden. Befallene Pflanzen wurden bisher jedoch nicht gemeldet. Es stehen aber noch weitere Kontrollen in verschiedenen Aargauer Gemeinden im August aus.
Erfolgreiches Projekt Hochstamm-Ersatzpflanzungen
Seit 2012 wird den Besitzern eines aufgrund von Feuerbrandbefall gerodeten Hochstammbaums kostenlos ein Jungbaum zur Verfügung gestellt. Diese Massnahme soll mithelfen, den für die Kulturlandschaft wichtigen Hochstammbestand im Aargau zu stabilisieren. Aufgrund des hohen Befallsdrucks im 2015 mussten im letzten Jahr 407 Hochstammbäume gerodet werden (2014: 18 Rodungen). Rund 90 Prozent dieser gerodeten Bäume wurden durch Jungbäume ersetzt. Die betroffenen Besitzer konnten neben Kernobstsorten auch Steinobst-Hochstammbäume oder weitere hochstämmige Feldbäume (zum Beispiel Linde) pflanzen. In diesem Jahr kann damit gerechnet werden, dass im ganzen Kanton kaum Hochstammobstbäume infolge Feuerbrandbefalls gerodet werden müssen. Diese Annahme stützt sich auf die ersten Kontrollen, die durchgeführt wurden.
Verwechslung mit Blütenmonilia
Die nasskalte Witterung während der Blüte des Kern- und Steinobsts in diesem Frühling hat zu einem starken Befall durch Blütenmonilia geführt. Als Folge dieser Pilzkrankheit sterben einzelne Blütenbüschel oder ganze Triebspitzen ab. Das Schadbild wird sehr oft mit demjenigen des Feuerbrandes verwechselt. Um festzustellen, um welche Krankheit es sich handelt, sollen verdächtige Pflanzen umgehend der für Feuerbrand verantwortlichen Person der Gemeinde gemeldet werden (Liste unter www.feuerbrand-ag.ch(öffnet in einem neuen Fenster) abrufbar). Wegen der grossen Verschleppungsgefahr dürfen verdächtige Pflanzen nicht berührt werden.
Die wichtigsten und am meisten verbreiteten Wirtspflanzen des Feuerbrandes sind: Apfel- und Birnbaum, Quitte, Weissdorn, Cotoneaster, Feuerdorn, Mehlbeere, Vogelbeere und Scheinquitte.