Kantonspolizei: Jahresrückblick 1998
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Auswertung der Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik
Nach drei Jahren mit einer Zunahme der Anzahl der polizeilich registrierten Delikte nach Strafgesetzbuch konnte der Negativtrend 1998 gebrochen werden. Auf dem Strassennetz ereigneten sich weniger Verkehrsunfälle. Positiv ist der starke Rückgang der Verkehrstoten von 46 auf 26 Menschen.
Der Vorsteher des Departements des Innern, Regierungsrat Kurt Wernli, zeigte sich anlässlich einer Medienkonferenz zur Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik 1998 erfreut, dass es der Kantonspolizei aufgrund verschiedener Aktionen im letzten Jahr gelungen ist, eine weitere Zunahme der Zahl der registrierten Delikte nach Strafgesetzbuch zu verhindern. Trotz dieses Erfolges müssten aber weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Sicherheit der Bevölkerung unternommen werden. "Die Gewährleistung der Sicherheit ist eine wichtige öffentliche Aufgabe", führte Regierungsrat Wernli aus.
Kriminalstatistik
Bei den Delikten nach Strafgesetzbuch wurde ein Rückgang um gut 2 % von 37'758 auf 36'902 Delikte verzeichnet. Bei den Betäubungsmitteldelikten ergab sich ein Anstieg von 4?233 auf 5'434. Die Zahl der Drogentoten sank deutlich auf 7 gegenüber 15 im Vorjahr.
Den grössten Anteil an der Kriminalität machten auch letztes Jahr die gut 24'500 Vermögensdelikte aus. Insgesamt wurden 4'730 Einbruch- und Einschleichediebstähle verübt, was gegenüber den 5'402 Fällen im Jahr 1997 eine deutliche Abnahme bedeutet. Davon fallen 1'536 Fälle (1747 im Jahre 97) oder rund ein Drittel in den Wohnbereich. Erreicht wurde dieses verbesserte Resultat durch einen verstärkten Einsatz der Polizei und durch eine verbesserte Sensibilisierung der Bevölkerung.
Die Aufklärungsquote aller Delikte nach Strafgesetzbuch (exklusive Betäubungsmittelgesetz) betrug im Jahre 1998 39.6 % und bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen minimen Anstieg um 0.6%. Es konnten insgesamt 11'098 Straftäter durch die Polizei ermittelt werden. Der Anteil der ermittelten Straftäterinnen betrug 17 % - ein minimer Anstieg von 0.6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Ausländerkriminalität stellte für die Polizei auch im Jahre 1998 ein Problem dar, betrug doch der Anteil der Ausländer bei den insgesamt 11'098 ermittelten Straftätern einen Höchststand von 49.6 % gegenüber 48.1 % im Vorjahr. Von den 5'502 ausländischen Straftätern hatten 3'362 Wohnsitz in der Schweiz und 2'140 Wohnsitz im Ausland oder unbekannten Wohnsitz.
Unfallgeschehen
1998 ereigneten sich auf dem Strassennetz des Kantons Aargau 4?277 Verkehrsunfälle gegenüber 4?433 im Vorjahr. Die Zahl der Verletzten liegt mit 1?761 gegenüber 1?784 im Jahre 1997 nur unwesentlich tiefer. Erfreulich ist der Rückgang der Verkehrstoten von 46 im Jahre 1997 auf 26 im Jahre 1998. Positiv ist, dass bei keinem der Verkehrsunfälle mit Todesfolge Alkohol im Spiel war.
Die Hauptunfallursachen bei allen polizeilich registrierten Verkehrsunfällen waren das Missachten des Vortrittsrechts, das Nichtanpassen der Geschwindigkeit sowie zu nahes Aufschliessen. Bei den tödlichen Verkehrsunfällen steht das Nichtanpassen der Geschwindigkeit an erster Stelle. Mit 6 Verursachern von tödlichen Verkehrsunfällen steht die Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen an erster Stelle; bisher war es jeweils die Gruppe der 20- bis 24-Jährigen.
Präventive Aktionen der Polizei
Auch im letzten Jahr ist mit einigen Schwergewichtsaktionen das Verkehrsgeschehen positiv beeinflusst worden. Erstmals ist im ganzen Polizeikonkordat Nordwestschweiz eine koordinierte Verkehrssicherheits-Aktion durchgeführt worden. Zu den weiteren kantonalen Aktionen gehörten die bewährte Aktion "Schulbeginn" sowie die "LUX-Kontrollen" im Herbst.