Kanton Aargau ist Ausbildungspionier
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Attestausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich wird 2010 lanciert
Als erster Kanton führt der Kanton Aargau in einem Pilotversuch eine zweijährige berufliche Grundbildung Praktikerin/Praktiker Gesundheit und Betreuung EBA mit eidgenössischem Berufsattest ein. Damit ermöglicht er als erster Kanton direkt nach der obligatorischen Schulzeit einen niederschwelligen Zugang zu den Berufen des Gesundheits- und Sozialwesens. Eine neue Zielgruppe erhält so die Möglichkeit, in die von einem massiven Personalmangel bedrohte Branche einzusteigen.
Studien belegen: Dem Schweizerischen Gesundheitswesen fehlt es künftig an Personal. Die Prognosen zeigen, dass den Schweizer Spitälern und Betreuungseinrichtungen bis 2030 zwischen 120'000 und 190'000 Gesundheitsfachleuten fehlen werden. Um dem entgegenzuwirken, sind verschiedene Massnahmen frühzeitig einzuleiten. Insbesondere sind genügend Ausbildungsplätze zu schaffen, denn die Nachfrage übersteigt das Angebot bereits heute.
Attraktivität der Berufe im Gesundheitswesen
An der Nationalen Lehrstellenkonferenz vom 26. Oktober in Baden forderte Bundesrätin Doris Leuthard die an der Berufsbildung beteiligten Institutionen unter anderem auf, einen niederschwelligen Zugang zu den Berufen des Gesundheitswesens zu schaffen. Der Aargau bietet als erster Kanton Hand: Im Jahr 2010 wird er als Pilotkanton die zweijährige berufliche Attestausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich (Praktikerin/Praktiker Gesundheit und Betreuung EBA) einführen, welche die einjährige Ausbildung zur Pflegeassistenz ablöst. Diese Lehre mit eidgenössisch anerkanntem Abschluss und Anschlussmöglichkeiten für höhere berufliche Qualifikationen richtet sich an schulisch schwächere Jugendliche. Dies führt zu einer Steigerung der Attraktivität der Berufe im Gesundheitswesen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung von genügend Fachkräften in einem gefragten Berufsfeld.
Erfolgreiches gemeinsames Vorgehen
Gelungen ist dieser rasche Start als Pilotkanton dank der Zusammenarbeit der Organisation der Arbeitswelt Gesundheit und Soziales Aargau (OdA-GSAG) mit der Berufsfachschule Gesundheit und Soziales, dem Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) sowie der Stiftung Speranza. Der Kanton Aargau ist damit auf gutem Weg, über das für die Zukunft notwendige Fachpersonal im Gesundheits- und Sozialbereich zu verfügen. Mit den zwei kantonalen Kompetenzzentren Berufsschule Gesundheit und Soziales in Brugg und Höhere Fachschule Gesundheit und Soziales in Aarau ist er im Gesundheits- und Sozialbereich in der Lage, sowohl auf der Sekundarstufe II als auch im Tertiär-B-Bereich das für die Zukunft benötigte Fachpersonal selbst auszubilden.