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Internationaler Tag gegen Lärm am 26. April 2017 :
Der Kanton Aargau engagiert sich aktiv gegen Strassenlärm

Strassenlärm ist für Betroffene oftmals ein grosses Übel und sehr unangenehm. Um die Lärmbelastung zu minimieren, nimmt der Kanton Aargau im Bereich der Strassenlärmsanierungen eine Vorreiterrolle ein. Mittlerweile werden bei kantonalen Strassenbauprojekten jährlich rund 13 Kilometer lärmarme Beläge eingebaut, was schweizweit einzigartig ist. Die Lärmbelastung für die Bevölkerung kann dadurch, trotz erhöhtem Verkehrsaufkommen, nachhaltig gesenkt werden.

Strassenlärm ist eine Lärmquelle, welche die Bevölkerung stark belastet. Er kann den Schlaf unterbrechen und somit auch das Wohlbefinden negativ beeinflussen. Lärm kann ebenso die Konzentrationsfähigkeit von Kindern wie Erwachsenen beeinträchtigen. Im schweizweiten Vergleich geniesst die Lärmsanierung der Strassen im Kanton Aargau einen besonders hohen Stellenwert. In den vergangenen Jahren wurde konsequent in die Lärmminderung investiert.

Sanierung mit lärmarmen Strassenbelägen

In den meisten Gemeinden und Städten sind Lärmschutzwände und Lärmschutzwälle oft nicht möglich. Sei dies wegen der Unvereinbarkeit mit dem Ortsbild, wegen Einfahrten oder weil einzelne Gebäudeeigentümer eine Wand ablehnen. Der Kanton Aargau hat sich deshalb entschieden im Siedlungsbereich konsequent auf "leise Strassenbeläge" zu setzen. Bei jedem neuen Strassenbauprojekt im Siedlungsbereich wird deshalb ein lärmarmer Deckbelag vorgesehen. In den Jahren 2015 und 2016 sind dadurch je zirka 13 Kilometer lärmarmer Belag mit Grösstkorn 4 und 8 Millimeter eingebaut worden. Diese Beläge führen zu einer Reduktion von bis zu sechs Dezibel des Strassenlärms, was einer Reduktion von zirka 75 Prozent des Verkehrs entspricht. Diese Beläge werden mit hoher Fachkompetenz bezüglich Porenvolumen produziert und eingebaut. Dies, um eine optimale Lärmabsorption und somit eine akzeptable Lebensdauer des Strassenbelags zu garantieren. Der Kanton Aargau gilt bei diesen Verfahren als Pionier und Schweizer Kompetenzkanton. Nebst zwei Westschweizer Kantonen ist er der einzige Kanton, der im Siedlungsbereich bereits heute konsequent lärmarme Beläge anwendet.

Erfreulicher Rückgang der Lärmbelastung

Im Kanton Aargau waren im Jahre 2008 zirka 140'000 Personen von Strassenlärm betroffen, der über dem Immissionsgrenzwert lag. Durch die erfolgten Massnahmen hat sich diese Zahl – trotz jährlicher Erhöhung der Verkehrsbelastung – bis heute stetig reduziert. 2011 waren es 136'000 Personen und 2016 noch zirka 132'000 Personen. Dank der konsequenten Anwendung der lärmarmen Beläge haben seit 2008 sogar rund 47'000 Personen von Lärmreduktionen profitiert.

Der Kanton Aargau verwendet zirka 12 Prozent des jährlichen Aufwands für die Verkehrsinfrastruktur, also zirka 30 bis 32 Millionen Franken des Jahresbudgets, für Lärmsanierungsmassnahmen. Hierzu gehören neben lärmarmen Belägen auch Verkehrsberuhigungsmassnahmen wie Kreisel und Eingangspforten, Lärmschutzwände und Schallschutzfenster.

Kinder im Fokus

1996 wurde der Aktionstag "International Noise Awareness Day" ins Leben gerufen. In der Schweiz wird der Tag gegen Lärm (www.tag-gegen-laerm.ch(öffnet in einem neuen Fenster)) auch vom Bundesamt für Umwelt BAFU, vom Bundesamt für Gesundheit BAG sowie im Kanton Aargau von den Abteilungen für Umwelt und Tiefbau unterstützt. Am Mittwoch, 26. April 2017, stehen die Auswirkungen von Lärm auf Kinder im Fokus. Kinder brauchen für eine gesunde Entwicklung eine "gesunde" Umgebung - ganz im Sinne von "Ruhe fördert". Hierzu tragen auch die Lärmsanierungsmassnahmen im Strassenbau bei.

Die Abteilung für Umwelt des Departements Bau, Verkehr und Umwelt hat den diesjährigen Tag gegen Lärm zum Anlass genommen, um Kinder zu fragen, was sie unter Ruhe verstehen, beziehungsweise wie und wo sie Ruhe finden. Auf dem YouTube-Kanal des Kantons Aargau finden Sie ein Video(öffnet in einem neuen Fenster) mit einem Zusammenschnitt von Kinderaussagen, untermalt mit Zeichnungen zum Thema.

Lärm!

Der Begriff "Lärm" leitet sich vom Italienischen "all'arme" – zu den Waffen – ab. Lärm ist also nicht nur laut, sondern auch gleichzeitig etwas Bedrohliches und Alarmierendes.

Laute und ungewohnte Geräusche waren schon zu Urzeiten ein Zeichen für Gefahr. Der Körper wird deshalb bei Lärm in Alarmbereitschaft versetzt und bereitet sich auf Flucht vor. Heute sind unser Leben und die Rahmenbedingungen zwar anders, doch unser Körper reagiert immer noch gleich. Bei übermässigem Lärm kommt es zur Ausschüttung von Stresshormonen. Erhöhte Wachsamkeit sowie ein Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz sind die Folge. Der Körper gewöhnt sich nicht an Lärm – trotz subjektiv gegenteiligem Eindruck. Sind wir oft Lärm ausgesetzt, kann dieser den Körper krank machen.

Betroffen sind nicht nur Erwachsene sondern auch Kinder. Lärm kann Kinder krank machen. Krach kann sich negativ auf ihre Entwicklung und die schulischen Leistungen auswirken. Als Folge chronischer Lärmbelastung können körperliche und seelische Stressreaktionen auftreten.

Ruhe hingegen fördert das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Lernfähigkeit von Kindern.

  • Departement Bau, Verkehr und Umwelt