Fremdsprachenunterricht soll früher beginnen
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Erziehungsrat befürwortet EDK-Gesamtsprachenkonzept
Der Erziehungsrat hat das von einer Expertengruppe der EDK vorgelegte Gesamtsprachenkonzept beraten und die darin enthaltenen Grundsätze, insbesondere den früheren Beginn des Fremdsprachenlernens sowie die generelle Akzentuierung des Fremdsprachenunterrichts, befürwortet. Die Stellungnahme des Erziehungsrates fliesst in die kantonale Vernehmlassungsantwort zuhanden der EDK ein.
Die EDK hat, ausgelöst durch Entscheide im Nachbarkanton Zürich, ein Gesamtsprachenkonzept in Auftrag gegeben. Dieses liegt in Form eines Expertenvorschlages vor; die EDK führt dazu derzeit eine kurze Vernehmlassung bei den kantonalen Erziehungsdepartementen durch. Das Erziehungsdepartement Aargau hat für die Erarbeitung seiner Vernehmlassungsantwort den Erziehungsrat zur Stellungnahme aufgefordert; diese wird in die kantonale Stellungnahme einfliessen.
Früherer Fremdsprachenunterricht sinnvoll
Das Gesamtsprachenkonzept macht viele Erwägungen und Vorschläge didaktischer, organisatorischer und struktureller Natur. Der Erziehungsrat hält das Konzept für eine gute Grundlage, um mit dem Problem des Fremdsprachenunterrichts in einer vielsprachigen Schule umzugehen. Ein zentraler Punkt des Gesamtsprachenkonzeptes ist der Vorschlag, mit dem Unterricht einer ersten Fremdsprache bereits in der 1. oder 2. Klasse der Primarschule zu beginnen. Ein zweiter Punkt regt an, dass für alle Schülerinnen drei Sprachen obligatorisch werden (in 5. bzw. 7. Klasse). Der Erziehungsrat begrüsst sowohl die Vorverlegung des Fremdsprachenunterrichtes als auch die Erweiterung des Fremdsprachenunterrichtes. Angesichts der Zunahme der internationalen Verflechtungen liegt es im Interesse des Kantons, der heranwachsenden Generation gute Fremdsprachenkenntnisse zu ermöglichen.
Umsetzung braucht Zeit
Besonders wichtig ist dem Erziehungsrat ein gesamtschweizerisch koordiniertes Vorgehen. Interessant sind auch die Vorschläge der Expertengruppe im Bereich neuer Didaktiken, insbesondere des immersiven Unterrichts (Unterrichten von einzelnen Fächern in einer Fremdsprache, z.B. Mathematik). Der Erziehungsrat ist sich bewusst, dass die Ziele des Gesamtsprachenkonzeptes hoch gesteckt sind. Gefordert sind insbesondere auch die Lehrkräfte, die für die Umsetzung des Konzeptes zusätzliche Qualifikationen erwerben müssen. Eine Realisierung des Konzeptes dürfte denn auch vor allem bei der Lehrerbildung und der Lehrerfortbildung Innovationen erforderlich machen. Das bedeutet insbesondere, dass die Umsetzung der angestrebten Ziele viel Zeit brauchen wird.
Es wird sich zeigen, ob die Politik gewillt sein wird, die hochgesteckten Ziele mit den notwendigen Mitteln im Bereich der Lehrerbildung und des Schüler- bzw. Lehreraustausches wirksam zu unterstützen. Interesse des Kantons, der heranwachsenden Generation gute Fremdsprachenkenntnisse zu ermöglichen.