Feuerbrand: Letzte Kontrollen sind wichtig
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Bakterienkrankheit in 17 Gemeinden entdeckt
In 17 Aargauer Gemeinden wurde die gefährliche Bakterienkrankheit Feuerbrand bis heute entdeckt. Betroffen sind über 100 Privatgärten mit Cotoneaster dammeri-Böschungen. Jetzt gilt es, die letzte Chance vor dem Winter zu nutzen, damit der Feuerbrand nicht überwintern kann.
Bei Kontrollen in allen Aargauer Gemeinden wurden bis heute drei grössere Feuerbrand-Befallsherde entdeckt. Stark betroffen ist die Region Ehrendingen (Gemeinden Schneisingen, Siglistorf, Ehrendingen, Wislikofen, Freienwil und Lengnau), das obere Wynental (Gemeinden Menziken, Reinach, Burg und Beinwil am See) sowie die Region Oftringen (Gemeinden Oftringen, Aarburg und Rothrist). Weitere Einzelherde mussten in den Gemeinden Beinwil (Freiamt), Hallwil, Kölliken und Meisterschwanden getilgt werden. Die befallen Pflanzen wurden schnell und fachgerecht durch die Gemeinden gerodet und verbrannt, damit keine anderen Pflanzen wie beispielsweise Hochstammobstbäume angesteckt wurden. In der Umgebung der Befallsherde wurde zudem jede Wirtspflanze auf verdächtige Symptome untersucht.
Bodendecker Cotoneaster dammeri befallen
Vom Feuerbrand betroffen sind mehr als 100 Böschungen in Privatgärten mit der Zierpflanze Cotoneaster dammeri. Die befallenen Böschungen fallen durch aufgehellte, verbräunte Triebe (auch ganze Nester) auf und sterben ab. Die Blätter verfärben sich vom Blattstiel her dunkel. Seit dem 1. Mai 2002 steht für Cotoneaster dammeri ein nationales Produktions- und Neuanpflanzverbot.
Feuerbrand befällt nebst dem Bodendecker Cotoneaster dammeri auch das Kernobst (Apfel, Birne, Quitte) sowie Zier- und Wildgehölze wie Weissdorn, Feuerdorn, Stranvaesia, Mehl- und Vogelbeerbaum und Scheinquitte.
Letzte Kontrollen
Wichtig ist, dass vom Feuerbrand befallene Pflanzen nicht überwintern. Sie könnten sonst im nächsten Frühling unbemerkt als Primärherd eine ganze Region verseuchen. Aus diesem Grund muss jetzt trotz einsetzender Herbstverfärbung eine letzte Feuerbrandkontrolle durchgeführt werden. Vorab müssen die immergrünen Cotoneaster-Böschungen überwacht werden. Bei Verdacht auf Feuerbrand gilt es, die betroffenen Pflanzen zu markieren und den Verdachtsfall umgehend der Feuerbrandverantwortlichen Person der Gemeinde (siehe www.feuerbrand-ag.ch) zu melden. Damit die Krankheit nicht weiter verschleppt wird, dürfen die kranken Pflanzen nicht berührt werden.
Grosse Schäden in anderen Regionen
Auf nationaler Ebene sind aktuell über 220 Gemeinden zum Teil sehr stark von Feuerbrand betroffen. Über 2000 Hochstammbäume mussten gerodet und verbrannt werden, auch mehrere Obstanlagen und sogar Baumschulen sind betroffen.
Gegen den Feuerbrand stehen keine wirksamen Bekämpfungsmittel zur Verfügung. Aus diesem Grund muss die Krankheit mit regelmässigen Feuerbrandkontrollen und der raschen Tilgung (Roden) von befallenen Pflanzen unter Kontrolle gehalten werden.