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Feuerbrand: Gut vorbereitet in die neue Saison :
Infektionsrisiko stark wetterabhängig

Mit dem Beginn der Kernobstblüte hat die heikelste Infektionsphase für die gefährliche Bakterienkrankheit Feuerbrand begonnen. Sämtliche Vorbereitungsarbeiten sind abgeschlossen; das Infektionsrisiko ist aber stark wetterabhängig.

Gemäss Warn- und Prognosemodell könnten Anfang Mai in vielen Gebieten die ersten Feuerbrand-Infektionstage der diesjährigen Birn- und Apfelblüte bevorstehen. Das heisst, wenn während der Blüte bei ausreichender Wärme (ab 15,6°C Tagesdurchschnittstemperatur) und Feuchtigkeit (Nässeereignis) zugleich Feuerbrandbakterien vorhanden sind, besteht höchste Infektionsgefahr für die gemeingefährliche Bakterienkrankheit. Nach einer Infektion ist wiederum die Wärme für die Bakterienvermehrung in der Pflanze massgebend. Nach 2 - 4 Wochen können erste Befallssymptome sichtbar werden. Triebspitzen biegen sich U-förmig nach unten; abgestorbene Äste verfärben sich braun bis schwarz; Blätter erkranken vom Blattstiel aus und bleiben hängen; fliessender Übergang vom kranken zum gesunden Holz; Tröpfchen von Bakterienschleim können aus den Trieben austreten (längst nicht immer sichtbar). Die ersten Symptome werden beim Kernobst frühestens ab Mitte Mai erwartet, auf den später blühenden Zierpflanzen wie Cotoneaster entsprechend später.

Sperrgebiete für das Verstellen von Bienen

Während der Blüte wird der Feuerbrand vor allem durch Insekten, also auch durch Bienen übertragen. Anfangs März wurde in 133 Aargauer Gemeinden eine Beschränkung des Verstellens von Bienen aus Feuerbrandbefallsgebieten in Nichtbefallsgebiete verfügt. Dieses Verstellverbot dauert vom 1.April bis 30.Juni 2003 und soll eine grossflächige Verschleppung in noch befallsfreie Gebiete verhindern.

Vorgehen bei Feuerbrand-Befallsverdacht

Wenden Sie sich bei Verdacht auf Feuerbrand an die örtliche Gemeinde. Eine Liste der zuständigen Personen ist auf dem Internet unter www.ag.ch/lbbzmuri/beratung/fachbereiche_pflanzenschutz_feuerbrand.htm oder www.feuerbrand.ch abrufbar. Diese Gemeindekontrolleure sind zur Beurteilung und fachgerechten Probenahme ausgebildet. Zudem werden sie, ähnlich den vergangenen zwei Jahren, wiederum eine Grobkontrolle von mindestens einem Tag pro Gemeinde durchführen. Erfahrungsgemäss geben diese Kontrollen einen sehr guten Überblick über den ganzen Kanton.

Befallslage im Jahre 2002 unter Kontrolle

Im Jahre 2002 wurden in lediglich sieben Aargauer Gemeinden Feuerbrand festgestellt: In Beinwil am See, Birrwil, Burg, Menziken, Reinach, Böttstein und Untersiggenthal. Die gewissenhafte Kontrolle in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und die sofortige, saubere Rodung befallener Wirtspflanzen ist Grundstein dafür, den Infektionsdruck auch in diesem Jahr möglichst tief halten zu können.

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