Fachhochschule in Aarau - Pädagogik in Brugg
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Regierungsrat stellt Standortkonzept kantonale Schulen (Staks) zur Diskussion
Der Aargauer Regierungsrat will alle Bereiche der Fachhochschule (FH) in Aarau konzentrieren und als regionalpolitische Kompensation den Bereich Pädagogik in Brugg-Windisch ansiedeln. Dies schlägt er als Hauptvariante mit dem Standortkonzept kantonale Schulen (Staks) vor, das am 17. Dezember in die Vernehmlassung geschickt wird. Die Variante ist abgestimmt auf die Absicht des Regierungsrates für eine gemeinsame Fachhochschul-Trägerschaft mit dem Kanton Solothurn. Eine zweite Variante von Staks sieht die Konzentration der gesamten FH inklusive Pädagogik in Aarau vor.
Die Absicht der Aargauer und Solothurner Regierung, eine gemeinsame Trägerschaft für die Fachhochschule (FH) zu bilden, wirkt sich auch auf das Standortkonzept kantonale Schulen (Staks) im Aargau aus. Die beiden Kantonsregierungen haben sich auf einen Doppelstandort der FH in Aarau und Olten geeinigt. Damit kommen sich die beiden Partner an der Kantonsgrenze entgegen, konzentrieren ihre heute acht Standorte auf insgesamt zwei und schaffen damit gute Voraussetzungen für die Zusammenarbeit und die Erreichbarkeit der FH-Ausbildungsgänge für die Bevölkerung in beiden Kantonen.
Ausgleich mit Pädagogik, Mittel- und Berufsschulen
Die Hauptvariante "Kompensation" von Staks sieht vor diesem Hindergrund eine Konzentration der FH in Aarau (und Olten) mit etwa 1500 Studierenden vor. Als inneraargauische Kompensation für den Abzug der FH-Bereiche Technik, Wirtschaft und Soziale Arbeit aus dem Raum Brugg und Baden ist die Ansiedlung der Lehrerbildung (geplant als FH-Bereich Pädagogik) in Brugg-Windisch mit rund 900 Studierenden vorgesehen. In Brugg sollen zudem die Diplommittelschulen (Wirtschaftsdiplom- und Diplommittelschule) zusammengefasst werden, die heute an den Mittelschulen in Aarau, Baden und Wettingen angegliedert sind. Nach der iner Realisierung dieser Mittelschule (ab 2005) würden in einer Untervariante Berufs- und KV-Schule Brugg aufgehoben. Zusätzlich sollen die Handelsschulen KV in Reinach und Zurzach aufgelöst werden. Mit dieser Neuordnung wird die im Leitbild Schule Aargau vorgesehene Bildung von Kompetenzzentren in Aarau, Baden, Lenzburg, Rheinfelden, Wohlen und Zofingen für den Bereich der Berufsschulen unterstützt. Staks rechnet bei dieser Hauptvariante "Kompensation" mit Investitionskosten von rund 360 Mio. Franken, wobei die Realisierung sich über rund 10 Jahre erstrecken dürfte. Dabei handelt es sich um Hochrechnungen aufgrund des Platzbedarfs zur Vergleichbarkeit mit Alternativen - also unabhängig von konkreten Bauprojekten.
Variante West als Alternative
Als Alternative gibt der Regierungsrat eine Variante "West" in die Vernehmlassung. Sie sieht eine Konzentration aller FH-Standorte inklusive FH-Bereich Pädagogik auf den Standort Aarau vor. Diese Konzentration würde ein Kompetenz- und Bildungszentrum schaffen, das Aarau als Standort national profilieren könnte. Zudem wäre die Option für die Zusammenarbeit mit den Nachbarkantonen Solothurn und Basel auch im Bereich Pädagogik weiter offen. Die Bildung von Kompetenzzentren im Berufsschulbereich wird analog zur Hauptvariante gefördert durch die Auflösung der Handelsschulen KV in Reinach und Zurzach, die Berufsfeldkonzentrationen sowie die Fusion von Schulen, welche im selben Gebäude untergebracht sind. Analog zur Hauptvariante ist auch hier für Brugg die Zusammenfassung der Diplommittelschulen vorgesehen, ohne dass aber die Berufs- und KV-Schule Brugg aufgehoben würden. Nachteil dieser Variante sind die höheren Kosten, die auf 430 Mio. Franken geschätzt werden.
Wichtige Entscheide im Jahr 2000
Das Standortkonzept geht mit der heute eröffneten Vernehmlassung in die öffentliche Diskussion. Bis Ende März 2000 besteht die Gelegenheit zu Stellungnahmen, die anschliessend ausgewertet werden. Im kommenden Jahr soll das Geschäft dem Grossen Rat zum Entscheid unterbreitet werden. Die Umsetzung der Standortkonzentration im FH-Bereich könnte ab 2001 beginnen und je nach Szenario bis 2005/2010 abgeschlossen werden. Für den gleichen Zeitraum sind die Veränderungen bei den Berufs- und Mittelschulen vorgesehen.