Erfolgreiche Wildschweinjagd
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Schadensumme im Jahr 2009 nicht weiter angestiegen
Die starke Bejagung der Wildschweine im Jagdjahr 2008/2009 führte im Kanton Aargau zu einer wesentlichen Reduktion der Bestände. Zwar entstanden in den Wintermonaten 2008/2009 relativ viele Wieslandschäden; Mais- und Weizenkulturen wurden von den Tieren jedoch weniger aufgesucht.
Die Rekord-Jagdstrecke des vergangenen Jagdjahres 2008/2009 mit über 1'500 erlegten Wildschweinen gab Anlass zur Sorge: Vermochte der massive jagdliche Eingriff den Bestand zu reduzieren oder markierte er den Anfang einer erneuten Wildschwein-Schwemme? Ersteres traf zu. Dass sich die Jägerinnen und Jäger vor allem auf den Abschuss junger und weiblicher Tiere konzentrierten, führte zu einer deutlichen Bestandesreduktion. Auch der nasskalte März 2009 trug zur natürlichen Regulierung bei: Viele der zu früh geborenen Frischlinge haben den Kälteeinbruch nicht überlebt. Zudem hielt ein gutes Nahrungsangebot im Wald die Wildschweine von den Kulturen fern.
Weniger Schäden in den Projektgebieten
Die Erfahrungen aus dem laufenden Projekt "Wildschweinmanagement" zeigen, dass der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in den regionalen Arbeitskreisen eine grosse Bedeutung zukommt. So hat die Koordination und Umsetzung der vereinbarten Massnahmen dazu beigetragen, Schäden zu reduzieren und zu verhindern. Entstanden im Jahr 2004 noch rund drei Viertel aller Wildschweinschäden in den vier Projektgebieten der Bezirke Brugg, Laufenburg, Rheinfelden und Zurzach mit insgesamt fünfzig Jagdrevieren, waren es im Jahr 2009 noch 50 Prozent. "Zu behaupten, das Rezept zur effizienten Schadenabwehr sei gefunden, ist sicherlich verfrüht", stellt René Urs Altermatt, Jagd- und Fischereiverwalter im Departement Bau, Verkehr und Umwelt fest. "Zahlreiche Hinweise deuten aber darauf hin. Und das motiviert natürlich alle am Projekt beteiligten Partner, in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen." Die Ergebnisse des laufenden Projekts finden Eingang in einen Bericht, der bis im Herbst 2010 vorliegen wird.
Situation kann sich schnell ändern
Wildschweine sind sehr anpassungsfähig und fortpflanzungsfreudig. Milde, trockene Wintermonate, geringer Jagdruck, zu wenig starke Eingriffe in die Jugendklasse und bei den weiblichen Tieren sowie ein gutes Nahrungsangebot können in wenigen Monaten zu einer Bestandesexplosion führen. Aus 100 Wildschweinen im Frühjahr kann sich ein Herbstbestand von 300 Tieren entwickeln. Diese Tatsache muss bei der Jagdplanung durch die Jagdgesellschaften berücksichtigt werden. Die Massnahmen zur Schadenverhütung müssen dementsprechend variantenreich und konsequent umgesetzt werden.