Direktor des Aargauer Kunsthauses nach Düsseldorf berufen
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Beat Wismer wird Generaldirektor und künstlerischer Leiter der Stiftung museum kunst palast in Düsseldorf
Der Direktor des Aargauer Kunsthauses, Beat Wismer, wird Generaldirektor und künstlerischer Leiter des museums kunst palast in Düsseldorf. Wismer war während 21 Jahren verantwortlich für die Leitung des Aargauer Kunsthauses in Aarau. Er prägte während dieser Zeit das Ausstellungsprogramm, die Sammlungstätigkeit und war eine der treibenden Kräfte für den 2003 eröffneten Erweiterungsbau.
Beat Wismer folgt dem Ruf an das renommierte Düsseldorfer Museum nach langjährigem, von grossen künstlerischen Erfolgen geprägtem Wirken am Aargauer Kunsthaus. Es gelang ihm, das Aargauer Kunsthaus und dessen Sammlung in einer sich stark wandelnden Museumslandschaft als Kompetenzzentrum für Schweizer Kunst zu etablieren, und er machte die Institution zum Flaggschiff der kantonalen Kulturpolitik. Seine Ausstellungen fanden internationale Anerkennung. In die zwei Jahrzehnte seiner Direktion fallen wichtige Ankäufe für die Sammlung mit Schwerpunkten im späten 18. Jahrhundert und in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hinzu kommen umfangreiche Schenkungen und Dauerleihgaben von privater Seite und der Eidgenossenschaft.
In Düsseldorf wird Wismer Anfang März 2007 die Arbeit mit vorerst einem halben Pensum aufnehmen. Parallel dazu bleibt er für die Ausstellungstätigkeit des Aargauer Kunsthauses bis August 2007 verantwortlich. Auf diesen Zeitpunkt hin wird er sein Wirken mit einer grossen Sammlungspräsentation beenden. Das Departement Bildung, Kultur und Sport wird die Stelle des Kunsthausdirektors öffentlich ausschreiben. Eine Findungskommission aus Mitgliedern des Aargauischen Kunstvereins, der Kunsthauskommission und mit einer Vertretung aus dem Departement Bildung, Kultur und Sport wird sich mit der Frage der Nachfolge befassen.
Erfolgreiche Ausstellungstätigkeit
Die Ausstrahlung des Aargauer Kunsthauses konnte zudem mit Sammlungs-Präsentationen im eigenen Haus und in Museen des In- und Auslands erhöht werden. Wismer zeigte Teile der aargauischen Kunstsammlung u.a. in Frankfurt, Krems, Madrid und im Rahmen der Weltausstellung 2005 in Japan. Er kuratierte für das Aargauer Kunsthaus Ausstellungen wie die Retrospektiven Oliver Mosset (1986), Sophie Taeuber-Arp (1989), Verena Loewensberg (1992), Varlin (2000), zahlreiche Einzel- und Gruppenausstel-lungen sowie grosse thematische Ausstellungen wie "Equilibre" (1993), "Karo-Dame" (1995), "Die Schwerkraft der Berge" (1997), "Hodler-Mondrian: Eine Begegnung" (1998) und "Wolkenbilder" (2005). Dazu kommen einige wichtige Aargauer Ausstellungen wie "In Nebel aufgelöste Wasser des Stromes Hommage à Caspar Wolf" (1991). Werke von Aargauer Künstlerinnen und Künstlern platzierte er auch immer wieder in internationalen Ausstellungen, so Marianne Kuhn, Christian Rothacher und Hugo Suter in der Ausstellung "Wolkenbilder". Im Rahmen der genannten Projekte und weit darüber hinaus war Wismer während seiner gesamten Aarauer Zeit auch publizistisch tätig und pflegte Kontakte und Kooperationen mit Museen in ganz Europa, den USA und Japan.
Erweiterungsbau geprägt
Meilenstein in Wismers Wirken für den Kanton Aargau war die Vorbereitung und Realisierung des Erweiterungsbaus von Herzog & de Meuron in den Jahren 2001 bis 2003. Die Wertschätzung der Kunsthausarbeit auf kulturpolitischer Ebene konnte Beat Wismer ganz aktuell erfahren, als der Grosse Rat am vergangenen Dienstag einen Antrag um eine markante Erhöhung des Betriebsetats für das Aargauer Kunsthaus mit grossem Mehr genehmigte.
Schlusspunkt mit grosser Sammlungspräsentation
Beat Wismer wurde am 23. April 1953 geboren und wuchs im luzernischen Ruswil auf. An der Universität Basel studierte er 1973 bis 1980 Kunstgeschichte, politische Philosophie und Volkskunde. Seine Lizentiatsarbeit schrieb er über Mondrians ästhetische Utopie. Nach Assistenzen an der Universität Zürich und nach der Arbeit am zweiten Band des Sammlungskatalogs für das Aargauer Kunsthaus wählte ihn der Aargauer Regierungsrat 1984 als Nachfolger des im Amt verstorbenen Konservators Heiny Widmer.