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Die Aargauer Volksschulen werden extern evaluiert :
Ab Schuljahr 2008/09 werden 60 Schulen pro Jahr auf ihre Qualität geprüft

Für die Qualitätsüberprüfung der Aargauer Volksschulen wurde die Pädagogische Hochschule FHNW vom Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) beauftragt, eine Fachstelle Externe Schulevaluation aufzubauen. Nach einer dreijährigen Aufbau- und Erprobungsphase, in der bereits 25 Schulen von einem Evaluationsteam besucht wurden, wird ab nächstem Schuljahr jede Schule in einem Turnus von vier Jahren evaluiert.

Seit August 2007 haben alle Aargauer Volksschulen eine Schulleitung. Sie haben den Auftrag, für die schulinterne Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung zu sorgen. Der Kanton seinerseits realisiert ein kantonales Qualitätsmanagement, das sich aus der Arbeit des Inspektorats und einer Externen Schulevaluation zusammensetzt.

Ziele der Externen Schulevaluation

Die Externe Schulevaluation ist einerseits ein Instrument der Aufsicht und Kontrolle. Sie gibt den Schulpflegen und Schulleitungen darüber Auskunft, ob die vorgegebenen Qualitätsnormen und standards erfüllt werden oder ob allenfalls Qualitätsdefizite vorliegen, die korrigiert werden müssen. Zum andern dient die Externe Schulevaluation als Instrument der Schulentwicklung: Gestützt auf eine differenzierte Bestandesaufnahme durch aussenstehende, unabhängige Evaluationsfachpersonen erfährt die Schule, in welchen Punkten ein Entwicklungsbedarf besteht.Während der dreijährigen Aufbau- und Erprobungsphase wurden zahlreiche Evaluationsinstrumente erarbeitet und verschiedene Durchführungsvarianten erprobt und laufend weiterentwickelt. Von insgesamt 25 evaluierten Schulen wurden bei 10 Schulen Nachbefragungen durchgeführt, um Rückmeldungen über das angewendete Evaluationsverfahren bei den betroffenen Personengruppen (Schulpflegen, Schulleitungen, Lehrpersonen) einzuholen.

"Die Öffentlichkeit darf erwarten, dass die Qualität stimmt"

Regierungsrat Rainer Huber sieht die Externe Evaluation als ein wichtiger Eckpfeiler im Konzept zur Qualitätsentwicklung und -sicherung: "Einerseits geben wir mehr Verantwortung in die Schulen vor Ort, andererseits können wir mit einer unabhängigen Fachstelle eine regelmässige Beurteilung und eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Qualität der Einzelschule sicherstellen. Dies ist sehr wichtig, weil die Politik, die Öffentlichkeit und natürlich die Eltern von der Volksschule Bildungsqualität, Chancengerechtigkeit und Funktionstüchtigkeit erwarten."

Erfahrungen während der Aufbauphase

Die insgesamt positiven Erfahrungen haben gezeigt, dass sich die Externe Schulevaluation bei verschiedenen Anspruchsgruppen mit unterschiedlichen Erwartungen bewähren muss: Während von Seiten der Eltern und der Bildungspolitik das Interesse deutlich auf die Rechenschafts- und Kontrollfunktion gerichtet ist, steht für die Schulen - insbesondere für die Schulleitungen und die Lehrpersonen - das Interesse an der Entwicklungsfunktion klar im Vordergrund. Diese unterschiedlichen Erwartungen erwiesen sich als anspruchsvolle aber lösbare Herausforderung an die Konzeptgestaltung.

Die Externe Schulevaluation im interkantonalen Vergleich

Das Konzept der Geleiteten Schule wird in allen Kantonen der Deutschschweiz umgesetzt. Damit verbunden ist auch die Externe Schulevaluation. Die Kantone Zürich, Luzern, Thurgau oder Baselland beispielsweise kennen die Externe Schulevaluation schon seit einigen Jahren. Seitens des Kantons Aargau wird auch die Zusammenarbeit mit den anderen Kantonen des Bildungsraums angestrebt. Es laufen diesbezüglich bereits Gespräche über die Kantonsgrenzen hinaus.

  • Departement Bildung, Kultur und Sport