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Badewasserqualität in Flüssen stark wetterabhängig :
Fluss- und Seebäder im Aargau im neuen Kontrollmodus

Das Amt für Verbraucherschutz (AVS) misst jeden Sommer die Qualität des Wassers in den Fluss- und Seebädern. Neu werden Badestellen mit überregionaler Bedeutung intensiver kontrolliert als bisher. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Wasserqualität an Flüssen stark vom Wetterverlauf abhängt.

An 18 Badeplätzen an der Aare, an der Reuss, an der Limmat, am Rhein und am Hallwilersee hat das AVS 2013 die Wasserqualität getestet. Die Ergebnisse der diesjährigen Kontrolle entsprechen den langjährigen Erfahrungswerten für die jeweilige Badestelle. Die Kontrollen und Beurteilungen erfolgen ab diesem Jahr nach den neuen Empfehlungen, die das Bundesamt für Umwelt im Mai 2013 publiziert hat. Sie enthalten Anpassungen an die EU-Badegewässer-Richtlinie von 2006.

Proben einmal monatlich

Das hat im Wesentlichen zu folgender Umstellung geführt: See- und Flussbäder, die eine überregionale Bedeutung und eine entsprechende Infrastruktur für die Badegäste haben, werden nun nach einer strikten Terminplanung einmal monatlich beprobt, beginnend im Mai bis mindestens September. Dies trifft zu für die Hallwilerseebäder in Meisterschwanden, Tennwil und Beinwil am See sowie die Rhein-Bäder in Kaiseraugst und Rheinfelden. Alle übrigen Badestellen werden vom AVS weiterhin ein bis zwei Mal pro Saison kontrolliert.

Der Wetterverlauf war diese Saison bisweilen gar nicht sommerlich. Er bringt es mit sich, dass die genannten fünf monatlich beprobten Bäder zum Teil auch bei Regen und Kälte untersucht wurden. Das mag auf den ersten Blick unsinnig erscheinen. Immerhin bietet das neue Schema aber die Möglichkeit, die wetterabhängige Dynamik der Wasserqualität an den Aargauer Badegewässern besser kennenzulernen. So ist es interessant festzustellen, dass die Badestellen am Hallwilersee Anfang Juni vom Dauerregen unbeeindruckt blieben und immer noch eine Qualitätsklasse 'A' – sehr gut – aufwiesen. Der Rhein ergab zum selben Zeitpunkt an beiden Messstellen eine Qualitätsklasse 'D' – schlecht –; zum Baden war der Rhein zu dieser Zeit also nicht geeignet.

Die Juni-Ergebnisse 2013
GemeindeFluss/SeeLageQualität
Ende Juni 2013
durchschnittliche Qualität (1)
AarauAarealti BadiBB-C
AarauAareSchachenCB-C
BruggAareSchachenBB-C
BirrwilHallwilerseeBadiAA
Beinwil a. SeeHallwilerseeBadiAA
MeisterschwandenHallwilerseeSeeroseAA-B
MeisterschwandenHallwilerseeBadi TennwilAA
SeengenHallwilerseeBrestenbergAA
MerenschwandReussReussbrückeBB-C
MellingenReuss Vor ARABB-C
(vereinzelt D)
GebenstorfReussReussbrückeBC
(vereinzelt D)
SpreitenbachLimmatLimmatinseliAB-C
KaiserstuhlRheinZollübergangBA-B
Full-ReuenthalRheinUferwegBB-C
(vereinzelt D)
WallbachRheinBadeplatzBB-C
RheinfeldenRheinStrandbadBB
KaiseraugstRheinStrandbadBB
Bremgarten (2)ReussHoneggerwehrB-

(1) Erfahrungswert der letzten 8 Jahre
(2) Einzelmessung

Qualitätsklassen

  • A (sehr gut), B (gut): keine Empfehlungen
  • C (akzeptabel): Nicht tauchen; nach dem Baden gründlich duschen.
  • D (schlecht): Es wird vom Baden abgeraten.

Spannend wird die Auswertung der Überwachungsergebnisse, wenn eine direkte Vergleichbarkeit der Wasserqualitäten im Schweiz- und EU-weiten Messstellennetz gegeben ist. Aus statistischen Gründen müssen dafür allerdings pro Badestelle mindestens 16 Messwerte vorliegen – also erst in rund drei Jahren.

Mehr zum Thema

Badegewässerkarte der EU(öffnet in einem neuen Fenster) (interaktive Übersicht)

  • Departement Gesundheit und Soziales