Aktuelle Lehrstellensituation
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Stagnation beim Lehrstellenangebot
Das Amt für Berufsbildung rechnet zum jetzigen Zeitpunkt damit, dass sich die Zahl der angebotenen und besetzten Lehrstellen ungefähr auf Vorjahresniveau einpendeln wird. Eine abschliessende Bilanz kann noch nicht gezogen werden, da täglich neue Belegungs-Meldungen eintreffen.
Bereits jetzt kann jedoch gesagt werden, dass der Besetzungsgrad (Verhältnis Lehrstellenangebot zu besetzten Lehrstellen) wie in den Vorjahren mit etwa 90 % hoch bleiben wird.
Vor allem zugelegt haben die neuen Berufe Mediamatiker/innen und Betriebspraktiker/innen. Dem steht eine teilweise Abnahme in traditionellen Berufsfeldern, wo momentan noch Lehrstellen verfügbar wären, sowie bei Praktikum-Plus-Stellen gegenüber. Trotz vielfältigster Massnahmen des Kantons in Zusammenarbeit mit Bund, Wirtschaft und Verbänden ist somit eine Stagnation beim Lehrstellenangebot - wenn auch auf höherem Niveau als Mitte der 90er Jahre - festzustellen. Der leichte Aufschwung der Wirtschaft hat sich noch nicht vollständig im Lehrstellenangebot niedergeschlagen. Es zeigt sich, dass der vom Bund gesprochene Lehrstellenbeschluss 2 dringend notwendig ist.
Zusätzliche Massnahmen
Verbesserungen strebt das Amt für Berufsbildung mit der Schaffung neuer Lehren in den Berufen Betriebspraktiker/innen, Mechapraktiker/innen (ab 1999) und Hauswirtschafter/innen (ab 2000) an. Bereits dieses Jahr startet ein Projekt-Lern-Center für 50 Mediamatiker/innen, bei dem der Kanton die Anschubfinanzierung sicherstellt. Daneben sind neue Ausbildungsmodelle in Informatik und im kaufmännischen Bereich geplant. Mit Brückenangeboten soll schulisch Schwächeren der Uebergang von der Volksschule in die Berufsbildung erleichtert werden.
Neben quantitativen Massnahmen will man im kommenden Jahr vor allem qualitative Fortschritte erzielen. Insbesondere betrifft dies die Vergabe von Ausbildungsrechten beim Vollzug der Lehraufsicht. Bei den Berufsschulen ist vorab das flächendeckende Projekt "Qualitätssicherung und -entwicklung" zu nennen. Ferner werden die drei Niveaustufen Berufsmatur, erweiterte Berufslehre und Grundanforderungen für verschiedene zusätzliche Berufe an den Schulen angeboten.