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Aargau und Solothurn wollen eine gemeinsame Fachhochschule :
Absichtserklärung beider Kantonsregierungen

Die Regierungsräte der Kantone Aargau und Solothurn wollen eine gemeinsame Fachhochschule (FH) schaffen. Dies geht aus einer Absichtserklärung hervor, die am 17. Dezember an einer Medienkonferenz in Schönenwerd vorgestellt worden ist. Die gemeinsame FH soll die Bereiche Technik, Wirtschaft, Gestaltung, Gesundheit und Soziale Arbeit umfassen und auf den Doppelstandort Aarau-Olten konzentriert werden. Der Aargau würde zusätzlich den Bereich Pädagogik in die FH integrieren, für den der Standort Brugg-Windisch im Vordergrund steht.

Die FH wird gut 2000 Studierende ausbilden und über ein Budget von gegen 100 Millionen Franken verfügen. Damit entsteht eines der grössten FH-Zentren der Schweiz. Von der Bildung einer gemeinsamen FH versprechen sich die beiden Regierungen bessere fachliche Entwicklungsmöglichkeiten und damit eine Verstärkung der angestrebten nationalen und internationalen Konkurrenzfähigkeit. Im nächsten Jahr soll den beiden Kantonsparlamenten ein Trägerschaftsvertrag unterbreitet werden.

Die Regierungen der Kantone Aargau und Solothurn sind sich einig, dass oberstes Ziel die Schaffung einer national wie international konkurrenzfähigen Fachhochschule sein muss. Dazu sind verstärkte Anstrengungen zur weiteren Aufwertung der heutigen Institutionen notwendig. Angesichts der kleinräumigen Verhältnisse besteht die Gefahr, dass die beiden Kantone sich mit ihren Investitionen konkurrenzieren und die Mittel ineffizient einsetzen.

Ziel ist der nationale und internationale Erfolg

Die Bildung einer gemeinsamen Fachhochschule erlaubt es den beiden Kantonen, ihre getrennt geführten Fachbereiche durch den Zusammenschluss qualitativ und quantitativ zu verstärken, neues fachliches Potenzial für innovative Leistungsangebote zu erschliessen und eine umfassende Entwicklungsstrategie zu erarbeiten. Zugleich können aufgrund der Grös-senverhältnisse die vorhandenen und die geplanten Ressourcen beider Kantone effizienter ausgenutzt werden. Insgesamt erwarten die beiden Regierungen, dass sich die Voraussetzungen für den angestrebten nationalen wie internationalen Erfolg ihrer Fachhochschulinsti-tutionen damit wesentlich verbessern. Damit wird der Wirtschaftsstandort der beiden Kantone gestärkt und die Berufsbildung durch international anerkannte Hochschulzugänge für qualifizierte Berufsleute aufgewertet.

Partnerschaftliche Lösung

Die neue FH soll eine partnerschaftlich getragene Institution sein. In den Grundzügen sehen die beiden Regierungen vor, dass beide Kantone gemeinsam über die zu führenden Fachbereiche, die Standorte und den Leistungsauftrag befinden und zusammen den Fachhochschulrat als ober-stes strategisches Führungsorgan der FH einsetzen. Der Fachhochschulrat soll grösstmögliche Freiheit in der internen Organisation der Fachhochschule erhalten. Die gemeinsame Führung mit Fachhochschulrat und Schulleitung soll ab 2001 operativ werden.

Breites Fächerspektrum

Bisher führt der Aargau eine Fachhochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung und eine für Gesundheit und Soziale Arbeit, deren Fusion zu einer Institution bereits vorbereitet ist. Der Kanton Solothurn führt eine Fachhochschule für Technik, Wirtschaft und Soziale Arbeit. Alle diese Fachbereiche sollen zusammen mit den Aargauer Lehrerbildungsanstalten zu einer gemeinsamen Fachhochschule zusammengeführt werden. Ob die Solothurner Leh-rerbildungsinstitution später in die gemeinsame FH integriert wird, ist noch offen. Die heutigen Fachhochschulen im Aargau weisen zusammen mit den Lehrerbildungsinstitutionen gut 1900 Studierende in Diplom- und Nachdiplomstudien auf, die Solothurner FH zählt rund 650 Studierende (exkl. Höhere Fachschulen und Weiterbildung).

Doppelstandort Aarau-Olten, Pädagogik in Brugg

Die bestehenden Institutionen sind zur Zeit auf neun verschiedene Standorte in den beiden Kantonen verteilt - im Aargau: Aarau, Baden, Brugg, Windisch und Zofingen - im Kanton Solothurn: Grenchen, Solothurn, Oensingen und Olten. Die beiden Regierungen erachten - in erster Linie aus Qualitätsgründen - eine Konzentration der gemeinsamen Fachhochschule als unerlässlich. Dazu sollen alle Fachbereiche auf den Doppelstandort Aarau-Olten konzentriert werden, mit Ausnahme der Aargauer Lehrerbildungsinstitutionen, die aus regionalpolitischen und finanziellen Gründen in Brugg-Windisch konzentriert werden sollen.

Zusammenarbeit mit den beiden Basel vereinfacht

Die Absichtserklärung für eine gemeinsame Fachhochschule der Kantone Aargau und Solothurn erfolgt in Absprache mit den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt, die ebenfalls zur FH-Region Nordwestschweiz gehören. Die Regierungen der Kantone Aargau und Solothurn erwarten, dass mit der Bildung einer gemeinsamen FH die bereits bestehende Kooperation mit den beiden Basel vereinfacht und verstärkt wird. Beide Regierungen wollen zudem den Weg für die Bildung einer gemeinsamen FH mit den beiden Basel offenhalten.

Gemeinsame Entscheidungsfindung in den beiden Kantonen

Den politischen Entscheidungsprozess wollen die beiden Regierungen so organisieren, dass die Entscheidungsfindung in beiden Kantonen parallel erfolgen kann. Als erster Schritt ist eine gemeinsame Vernehmlassung zu den Grundsätzen der geplanten FH-Zusammenarbeit eröffnet worden. Im Aargau wird gleichzeitig die Vernehmlassung zum Standortkonzept für die kantonalen Schulen (Staks) durchgeführt. Die Auswertung der Vernehmlassung soll den beiden Kantons-parlamenten im Frühling zugeleitet werden. Anschliessend wird ein Trägerschaftsvertrag erarbeitet, so dass der Entscheid der Kantonsparlamente über die gemeinsame Trägerschaft im Jahre 2001 erfolgen kann.

Engere Zusammenarbeit auch in anderen Schulbereichen angestrebt

Die beiden Regierungen sind übereingekommen, dass sie zudem auch eine engere Zusammenarbeit der beiden Kantone in allen Schulbereichen, vor allem aber im Bereich der Mittelschulen und der Berufsschulen, anstreben wollen.

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