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Aargau "beispielhaft für die Schweiz" :
Kantonsjubiläum: Festakt "200 Jahre Aargau" in Aarau

Der Aargau dürfe auf seine Leistungen stolz sein und sei ein Beispiel für die Schweiz. Dies erklärte Bundesrat Joseph Deiss am Festakt zum 200-jährigen Bestehen des Kantons am Samstag in Aarau.

Am Festakt in der Aarauer Stadtkirche dankte Joseph Deiss im Namen des Bundesrates dem Aargau für seine Dienste an der Eidgenossenschaft. Als Mitglied der Landesregierung, als Wirtschaftsminister und als Freiburger mit Fricktaler Wurzeln (seine Vorfahren stammen aus Zeihen AG) blicke er "nicht ohne Stolz auf das gelungene Aargauer Staatswerk" mit einer blühenden Volkswirtschaft und vergleichsweise gesunden Staatsfinanzen, erklärte der Bundesrat in seiner Festansprache mit dem Titel "Auch ich bin ein Aargauer".

Der Aargau dürfe sich seiner Leistungen stolz bewusst sein. Er sei auch heute noch "eine Art Suisse Miniature" mit einem Nebeneinander an Kulturen und erfolgreichem regionalem Ausgleich zwischen Stadt und Land, zwischen katholischen und reformierten, zwischen wirtschaftlich stärkeren und schwächeren Gebieten. Die Willensnation Schweiz lebe innerhalb ihrer Grenzen von dieser Grundidee. Auch der freundnachbarliche Grenzverkehr des Aargaus mit Baden-Württemberg sei beispielhaft für die Schweiz: "Nicht die grosse, alles umschliessende Integration, sondern die Punkt-Punkt-Verbindungen haben den Aargau zu dem gemacht, was er heute ist." Mit einer solchen Politik der kleinen Schritte komme man weiter, betonte Deiss im Beisein des Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel.

Sich am Leben anderer beteiligen

Festredner Iso Camartin, Kulturchef des Schweizer Fernsehens DRS, nahm die Vielfalt des Aargaus zum Anlass für "Mutmassungen über Zugehörigkeit": "Zu wem gehöre ich als Bürger dieses Landes und als Zeitgenosse?" Wahres Glück werde erst in der Beteiligung am Leben der anderen spürbar. Glück sei nicht der Rückzug ins Private, sondern "tätig sein und gefordert sein": "Die Lebenslust blüht erst auf, wo man gefragt ist, zur Veränderung und Verbesserung des Lebens beizutragen." Dem Aargau machte Camartin das Kompliment, er habe sich als ein "für Bildung und Fortschritt des Wissens besonders hellhöriges Land" erwiesen.

Gemeinsames binden und stärken

Grossratspräsidentin Barbara Roth erklärte, für die Zukunft des Kantons gelte es, das Gemeinsame innerhalb des Kantons zu binden und zu stärken und das gesellschaftliche und wirtschaftliche Potential immer wieder neu zu entdecken und zu nutzen.

Landammann Peter C. Beyeler erinnerte an die Absicht Napoleons, den Aargau als Puffer zwischen den den Machtblöcken Zürich, Bern und Basel zu etablieren. Dank Liberalismus und Innovationsfreude und getrieben durch initiative Persönlichkeiten seien dem Kanton grosse Würfe in Bildung, Kultur und Wirtschaft gelungen, sagte der Vorsitzende der Kantonsregierung.

Aaraus Stadtammann Marcel Guignard betonte die Bedeutung des demokratischen Engagements der mitverantwortlichen Bürgerinnen und Bürger in der Schicksalsgemeinschaft zwischen Staat und Bevölkerung. Er wies ferner auf die tragende Rolle der Kantonshauptstadt in der helvetischen Republik von 1798 und beim Aufbau des liberalen Bundesstaates von 1848 hin.

Flankiert wurde der Festakt mit Umzug durch ein Volksfest in den Gassen Aaraus und einen "Tag der offenen Verwaltung" mit vielfältigen Präsentationen der staatlichen Dienstleistungen. Für die Organisation waren rund 1000 Personen im Einsatz.

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