46 Kulturprojekte erhalten Swisslos-Fonds-Beiträge
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Vielfältige Projekte aus allen Sparten
Der Regierungsrat fördert mit dieser Unterstützung ein vielfältiges kulturelles Leben im Kanton Aargau.
46 Kulturprojekte erhalten im 2. Quartal 2021 einen Beitrag oder eine Defizitgarantie aus dem Swisslos-Fonds. Nachfolgend ist eine Auswahl der unterstützten Kulturprojekte zu finden. Aufgrund der zeitlichen Überschneidung der Gesuchseingaben mit den Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus wurden in der Zwischenzeit einige der aufgelisteten Vorhaben möglicherweise abgesagt oder verschoben.
Die Welt besser kennenlernen
- Wie haben sich die Essgewohnheiten der Schweizerinnen und Schweizer in den letzten Jahrzehnten gewandelt? Bringt die Zukunft die Lebensmittel aus dem Drucker? Fragen rund ums Essen begleiten den Menschen seit jeher. An der Seite von vier fiktiven Kindercharakteren aus drei Jahrhunderten erleben die Besucherinnen und Besucher der Sonderausstellung "Tischlein deck dich!" im Schweizer Kindermuseum die Ernährungsgeschichte aus erster Hand.
- Die Schweizer Erzählnacht 2021 trägt den Titel "Unser Planet – unser Zuhause". Der grösste und nachhaltigste Leseförderungsanlass der Schweiz, der vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien in Zusammenarbeit mit Bibliomedia Schweiz und UNICEF Schweiz organisiert wird, bringt Kinder, Jugendliche und Erwachsene an einem Abend zum gemeinsamen Geschichtenhören und -erzählen zusammen. Diesmal stellen die Umweltfragen und die Hintergründe der Klimaveränderung ein zentrales Thema dar.
- "Alles, was wir über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien", schrieb der deutsche Soziologe und Gesellschaftstheoretiker Niklas Luhmann. Wie unterscheidet man in Zeiten der Fake-News-Epidemie was wahr und was erfunden ist? Diese Frage wird die Ausstellung "Auf der Suche nach der Wahrheit/A la recherche de la vérité" im Stadtmuseum Aarau beantworten. Das Publikum erfährt in der Ausstellung partizipativ und spielerisch, wie fundierte, glaubwürdige Informationen entstehen, die für unser alltägliches Leben und die politische Meinungsbildung essenziell sind.
- In einer vielfältigen, von Wandel und Migration geprägten Gesellschaft sind eine respektvolle Haltung gegenüber Menschen anderer Herkunft oder anderen Glaubens sowie Solidarität und Chancengleichheit wichtige Voraussetzungen. Der Buchverlag Baobab Books verfolgt mit der Herausgabe des Empfehlungsverzeichnisses "Kolibri" das Ziel, die Darstellung kultureller Identität in der Kinder- und Jugendliteratur zu fördern und zur Reflexion über interkulturelle Themen anzuregen.
In Kulturberufe hinein schnuppern
- Wenn das junge Publikum zu einer Vorstellung der "Zauberlaterne" ins Kino geht, dann nicht einfach wegen dem Film, sondern für ein besonderes Kinoerlebnis. Auch in der Saison 2021/22 werden Kinder in Aarau – angeleitet durch ein professionelles Schauspieler-Team (und ohne die Eltern) – in die Welt des Kinos eintauchen. Sechs- bis Zwölfjährige lernen einen eigenständigen Umgang mit dem Medium Film aus verschiedenen Kulturkreisen. Im Kinosaal machen eine interaktive Moderation und eine szenische Rahmung die Vorstellungen zu einem ganzheitlichen Erlebnis. Im Zentrum stehen nebst der Vermittlung cineastischer Inhalte und Motive auch komplexere Themen wie Filmtechnik oder Copyright.
- Trotz der Corona-Massnahmen findet der Schweizerische Jugendmusikwettbewerb 2021 statt. Der grösste nationale Contest für junge Musikerinnen und Musiker steht jugendlichen Amateurinnen und Amateuren im Alter von 8 bis 22 Jahren jährlich offen. Das nationale Musikfest schafft einen professionellen Rahmen, in dem jugendliche Talente vor einem interessierten Publikum und einer renommierten Jury zeigen können, was in ihnen steckt, und erfahren können, wo sie im nationalen Vergleich stehen. Der Wettbewerb ist für die knapp 1'500 jungen Musikerinnen und Musiker von grosser Bedeutung für ihre künstlerische Weiterentwicklung. Das abschliessende Finale findet im wechselnden Turnus in der Romandie, im Tessin und in der Deutschschweiz statt, dieses Jahr zum ersten Mal in Luzern. Herausragende Erstpreisträgerinnen und preisträger erhalten die Gelegenheit, sich an internationalen Wettbewerben mit Jugendlichen aus ganz Europa zu messen.
- Das Kooperationsprojekt "Jugendspielclub Baden – Entdecke das Theater" vom Theater im Kornhaus und dem Kurtheater Baden gibt jungen Menschen die Möglichkeit, erstmals so richtig Theaterluft zu schnuppern. Im Rahmen regelmässiger Proben erlernen die Jugendlichen unter professioneller Anleitung die Grundlagen des Schauspiels mit Fokus auf Improvisation, Beweglichkeit, Körperbewusstsein und Gruppenbildung. Sie erforschen und proben, bringen ihre eigenen Themen und Bedürfnisse ein und erarbeiten gemeinsam eine Theaterinszenierung, welche im Frühling 2022 aufgeführt wird.
- Junge Musiktalente zwischen 12 und 25 Jahren aus dem ganzen Kanton Aargau wissen, wo sie wertvolle Erfahrungen im Orchesterspiel sammeln können. Seit über 40 Jahren musizieren im Siggenthaler Jugendorchester junge Menschen ab der Oberstufe gemeinsam mit Musikhochschulstudierenden im Rahmen eines jährlichen kulturellen Ausbildungslagers. Das Orchester wird von professionellen Aargauer Solistinnen und Solisten begleitet und bietet auch jungen Musikschaffenden aus den eigenen Reihen die Chance, sich in Solokonzerten zu präsentieren.
Musikalische Vielfalt der Schweiz entdecken
- Der Jodelgesang gehört zur Schweiz wie Käse oder Schokolade. Er zeichnet das Land nicht nur musikalisch aus, sondern ist gleichzeitig Musiktradition und Kulturerbe. Der Jodlerklub Aarau will beweisen, dass Jodeln keineswegs verstaubt oder langweilig ist, sondern immer noch lebhaft. Das Projekt "Sing mit" richtet sich an die breite Bevölkerung. Während den alle zwei Wochen stattfindenden Chorproben werden im Herbst 2021 gemeinsam mit den interessierten Personen zwei Gesamtchorlieder einstudiert, die im Rahmen von drei Konzerten zum 90-Jahre-Jubiläum des Klubs gemeinsam vor Publikum gesungen werden. Der Jodelklub „am Rhy“ Bad Zurzach feiert im September bereits sein 100-jähriges Bestehen. Neben einem Festgottesdienst mit Jodlermesse sind auch diverse Konzerte geplant.
- Das Art'Ventus Quintet bereitet eine CD-Produktion "Swiss Treasures" vor. Mit diesem Projekt sollen die Bläserquintette der verstorbenen Schweizer Komponisten Paul Juon, Paul Huber, Gion Antoni Derungs und Peter Mieg vor dem Vergessen gerettet und für die Nachwelt hörbar gemacht werden. Das Schaffen eines der vielseitigsten Künstlerpersönlichkeiten der Schweiz, des Aargauer Musikers, Publizisten und Malers Peter Mieg umfasst rund 135 Kompositionen, in welchen er einen Neoklassizismus persönlicher Prägung entwickelt hat. Die Schwerpunkte liegen im Bereich Instrumentalkonzerte, Kammer- und Klaviermusik.
- Dröhnende Bässe und rockige Riffs aus der Schweiz? Das Publikationsprojekt "Schweizer. Rock. Pioniere." fasst die Meilensteine des Schweizer Rocks, eine Spurensuche in einer Zeit des Aufbruchs und die wichtigsten Schweizer Rock-Pioniere im Portrait zusammen. Das Buch von Stefan Künzli taucht in die Gründerjahre der Schweizer Rockmusik in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre ein und beschreibt deren Entwicklung bis 1978.
Kultur vernetzen
- Die Show geht weiter. Alle Kulturfans, die ihren Kulturhunger Corona-bedingt sehr lange Zeit nicht stillen konnten, freuen sich auf die Wiedereröffnung vieler Kulturbetriebe. Es kann jedoch eine Herausforderung sein, beim reichen Kulturangebot einen passenden Anlass schnell zu finden. Die Region Limmattal hat dafür eine Lösung gefunden: Das interdisziplinäre Vernetzungsprojekt "Mapping KulTOUR" vernetzt die bestehenden kulturellen Aktivitäten der Region und entwickelt, koordiniert und organisiert dazu die entsprechenden Formate. Die Webapplikation "KulTOUR online", die vernetzende Kulturagenda "KulTOUR News", Interviews mit Kulturschaffenden in Form des "KulTOUR Dialog" und die Weiterbildungsmöglichkeit "KulTOUR Inno" in Form von Workshops und Vorträgen sind Teil des Angebots. Sämtliche Kultursparten werden berücksichtigt.
- Kai Geiger als Kulturmarketingspezialist und Verleger sowie Beat Toniolo als Künstler und Kulturvermittler thematisieren die Systemrelevanz von Kunst in all ihren Formen. Mit prägnanten Fragen und Hashtags wie "#coronawasbrauchts" wenden sich die beiden Köpfe der Kunstaktion "#coronaesgehtwas" an Kulturschaffende während der Coronavirus-Pandemie, vernetzen sie und verleihen ihnen eine Stimme. Was den stillgestellten Akteuren während der Pandemie alles fehlt, was sie brauchen, sich und der Gesellschaft für die Zukunft wünschen, das wird in spektakulären Lichtinszenierungen in die Öffentlichkeit projiziert. Dabei werden Aargauer Gebäude als Projektionsflächen genutzt. Das gemeinnützige Projekt soll auch in weiteren europäischen Städten initiiert werden.