Start Anhörung für Neubau kantonales Integrationszentrum
Der Regierungsrat eröffnet die Anhörung zum Neubau kantonales Integrationszentrum Aargau an der Rohrerstrasse in Aarau. Die Anhörung dauert vom 21. Februar bis zum 23. Mai 2025.
Der Grosse Rat hat am 6. September 2022 den Projektierungskredit für den Neubau des kantonalen Integrationszentrums beschlossen. Das Projektteam hat unter der Führung des Departements Gesundheit und Soziales (DGS) bis Ende des Jahres 2024 das Bauprojekt erarbeitet. Zum Projektteam gehören Vertretungen aller Departemente, der Stadtverwaltung Aarau, der Kreisschule Aarau-Buchs, der Regionalen Integrationsfachstelle Aarau sowie das Generalplaner-Team Itten+Brechbühl AG und der Aussenraumplaner Denkstatt sàrl.
Das Integrationszentrum leistet einen wichtigen Beitrag
Im Integrationszentrum sollen 250 Personen untergebracht und betreut werden, darunter Familien und Einzelpersonen, die durch das Staatssekretariat für Migration (SEM) dem Kanton Aargau zugewiesen werden und am Anfang des Integrationsprozesses stehen (siehe Medienmitteilungen vom 17. Mai 2019 und vom 20. Mai 2022).
Im Integrationszentrum sind nebst den Wohn- und Aufenthaltsräumen für die Personen auch Büroräume für das Personal, ein Kindergarten sowie diverse Schulungs- und Mehrzweckräume vorgesehen. Die Beschulung der schulpflichtigen Kinder wird im kantonalen Zeughaus gegenüber des Integrationszentrums erfolgen, wo bereits heute Kinder aus umliegenden Asylunterkünften den Unterricht besuchen. Das Generalplaner-Team von Itten+Brechbühl AG hat die Pläne für die Erweiterung und den Umbau der Schulräume erstellt. Das Projektteam hat ein Aussenraumkonzept für die Wiese zwischen Bahngleisen und eidgenössischem Zeughaus erarbeitet.
Die Realisierung einer grösseren Asylunterkunft, die auf die Bedürfnisse der Unterbringung und Betreuung abgestimmt ist, erlaubt die betrieblich effiziente Unterbringung der Personen durch den Kantonalen Sozialdienst. Zudem ermöglicht es eine optimale Startphase der Integration und kann damit dazu führen, dass Personen schneller wirtschaftliche Selbstständigkeit erlangen und sich von der Sozialhilfe lösen. Dies entlastet den Kanton und die Gemeinden und kann zu jährlichen Einsparungen in der Sozialhilfe von rund drei Millionen Franken führen.
Dem Kantonalen Sozialdienst fallen ab 2032 andere grössere Liegenschaften weg, weil Mietverhältnisse auslaufen oder weil sie von Beginn an nur als Zwischennutzungen angedacht waren. Das Integrationszentrum ist wichtig für die künftige Erfüllung der gesetzlichen Aufgabe des Departements Gesundheit und Soziales hinsichtlich der Unterbringung und Betreuung von Personen des Asyl- und Flüchtlingsbereichs.
Mit dem Integrationszentrum wird auch eine Arealentwicklung angestossen
Der Neubau des Integrationszentrums stösst planerisch die Arealentwicklung im Torfeld Nord an. So stellt es unter anderem die verkehrstechnische Erschliessung des künftigen Verwaltungszentrums Torfeld Nord sicher. Das Integrationszentrum ist als zweckmässiger Bau konzipiert, der aber die städtebaulichen Anforderungen an der Einfahrtsachse in die Stadt Aarau erfüllt.
Die gesamten Kosten für die Realisierung des Neubaus, die Schulräume im kantonalen Zeughaus, die Aussenraumgestaltung und die Vorleistung für die zukünftige Erschliessung des Areals Torfeld Nord betragen rund 43,6 Millionen Franken. Die Kostenschätzung im Projektierungskredit im Jahr 2022 betrug mit einer Kostengenauigkeit von 20 Prozent (Neubau Integrationszentrum) respektive 25 Prozent (Umbau und Erweiterung Schule Kinder) gesamthaft rund 38 Millionen Franken und basierte auf der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2021. Mit dem Abschluss des Vorprojekts liegt ein effektives und auf den Standort abgestimmtes Projekt mit einer Planungsgenauigkeit von +/- 10 Prozent vor. Die Gesamtkosten des Bauprojekts sind vergleichbar mit Referenzprojekten in anderen Kantonen. Die höheren Gesamtkosten für die Realisierung des Integrationszentrums sind vorwiegend der Bauteuerung geschuldet.
Lärmschutzvorgaben
Mit Medienmitteilung vom Freitag, 23. August 2024, informierte das Departement Gesundheit und Soziales über die Verzögerung der Anhörung, deren Start im August 2024 geplant war. Grund dafür waren erforderliche Anpassungen am Projekt, um die Lärmschutzvorgaben am geplanten Neubau an der Rohrerstrasse in Aarau einzuhalten. Der aktualisierte Grundriss an der Nord-West-Fassade des Gebäudes ermöglicht es, die Wohn- und Schlafzimmer nicht nur über die lärmbelastete Nordfassade, sondern auch über andere Richtungen zu lüften. Damit erfüllt das Projekt weiterhin das Raumprogramm mit sämtlichen Nutzungen und hält die Lärmimmissionswerte ein.
Anhörungsunterlagen: Neubau kantonales Integrationszentrum Aargau; Verpflichtungskredit für die Ausführung