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Regierungsrat leitet nächste Schritte zur Konkretisierung der räumlichen Entwicklung der Aargauer Mittelschullandschaft ein :
Lenzburg und Windisch als Mittelschulstandorte im Schulgesetz verankern

Der Regierungsrat unterbreitet dem Grossen Rat zwei Botschaften zur Kapazitätserweiterung der Aargauer Mittelschulen. Zum einen sollen die beiden Gemeinden Lenzburg und Windisch als neue Mittelschulstandorte im Schulgesetz aufgenommen werden. Zum anderen beantragt er für die in Stein zu errichtende Kantonsschule einen Verpflichtungskredit von insgesamt 61,575 Millionen Franken. Mit diesen Schritten treibt er die Umsetzung des 2019 vom Grossen Rat beschlossenen Planungsberichts "Aargauer Mittelschulen: Entwicklungsstrategie 2045" und den für den Standort Stein bereits beschlossenen Neubau weiter voran.

Im Herbst 2019 genehmigte der Grosse Rat den Planungsbericht "Aargauer Mittelschulen: Entwicklungsstrategie 2045", welcher unter anderem die Suche nach geeigneten Standorten für eine neue Mittelschule im Fricktal und eine neue Mittelschule im Aargauer Mittelland vorsah. Die Anhörung für den neuen Standort im Fricktal konnte bereits im Jahr 2021 durchgeführt und der Standort Stein als neuer Mittschulstandort festgelegt werden. Für die räumliche Entwicklung der Mittelschulen im Mittelland wurde im Sommer 2023 eine Anhörung durchgeführt. Nun liegen auch für das Mittelland konkrete Standortvorschläge vor, die in einem nächsten Schritt im Schulgesetz festgeschrieben werden sollen.

Kantonsschule Stein startet im Sommer 2025 in einer Übergangslösung

Mit dem Standortentscheid zur neuen Kantonsschule Stein wurde der Grosse Rat über die Notwendigkeit einer Übergangslösung für die Fricktaler Schülerinnen und Schüler per Schuljahr 2025/26 bis zur Inbetriebnahme des Neubaus in Stein zum Schuljahr 2029/30 orientiert. Die Notwendigkeit einer Übergangslösung ergibt sich aus dem ebenfalls akuten Platzmangel bei den bisherigen Partnerkantonen: Der Kanton Basel-Landschaft wird ab Schuljahr 2025/26 keine neuen Schülerinnen und Schüler aus dem Fricktal mehr aufnehmen. Der Kanton Basel-Stadt wird zwar bis zur Inbetriebnahme des Neubaus der Kantonsschule Stein weiterhin Gymnasiastinnen und Gymnasiasten im gewohnten Umfang zulassen, verfügt aber über keine zusätzlichen Kapazitäten. Eine Verteilung der Fricktaler Schülerinnen und Schüler auf die bestehenden Kantonsschulen im Kanton Aargau ist wegen der bereits sehr hohen Auslastung ebenfalls nicht möglich. Somit werden ab dem Schuljahr 2025/26 bis zur Inbetriebnahme der Kantonsschule Stein provisorische Schulräume für die Fricktaler Schülerinnen und Schüler benötigt. Geplant ist deshalb eine Übergangslösung mit dem Kauf eines Modulbaus und verschiedenen Anmietungen. Der beantragte Verpflichtungskredit dazu beträgt 26,2 Millionen Franken.

Projektierungskredit für Neubau in Stein

Für den Neubau der Kantonsschule Stein mit Platz für 44 Abteilungen wurde ab Mai 2022 ein Architekturwettbewerb mit Präqualifikation durchgeführt. Die Jurierung fand im Januar 2023 statt. Der Beitrag des Generalplanerteams mit dem Architekturbüro Piet Eckert und Wim Eckert Architekten (E2A) wurde von der Architekturjury als Siegerprojekt ausgewählt. Es handelt sich um ein Projekt, das architektonisch und betrieblich überzeugende Qualitäten aufweist. In der an den Wettbewerb folgenden Projektoptimierungsphase konnte der Nutzen des Projekts hinsichtlich Flächeneffizienz und der Dachstruktur mit Photovoltaikanlage weiter verbessert werden. Auf Basis dieser Projektoptimierung mit Kostenschätzung wird ein Projektierungskredit von 35,375 Millionen Franken für die Ausarbeitung von Vor- und Bauprojekt sowie für einen ersten Teil der Ausführungsplanung beantragt. In diesem Betrag enthalten sind der bereits erfolgte Planungsaufwand und die Kosten für den Landerwerb im Umfang von 13,785 Millionen Franken, der bereits 2021 mit dem Standortortentscheid für Stein durch den Grossen Rat beschlossen wurde.

Anhörung ergab Zustimmung zu zwei neuen Mittelschulstandorten im Aargauer Mittelland

Die Anhörung zum weiteren Vorgehen zum Ausbau der Kapazitäten im Aargauer Mittelland fand vom 22. Juni bis zum 29. September 2023 statt. Im Anhörungsbericht wurde ausgeführt, dass der Schulraumbedarf grösser ist als noch im Planungsbericht 2019 ausgewiesen. Die Ursachen liegen im Wesentlichen in einer stärkeren Bevölkerungsentwicklung verbunden mit einer höheren Anzahl Schülerinnen und Schüler in der Volksschule und in der Folge auch an den Mittelschulen sowie in einem zu erwartenden moderaten Anstieg der gymnasialen Maturitätsquote. Der Regierungsrat schlug deshalb eine Variante vor, welche die Gründung von zwei neuen Mittelschulen in Lenzburg und Windisch sowie die Kapazitätserweiterung der Kantonsschule Wohlen (KSWO) und der Alten Kantonsschule Aarau (AKSA) umfasste. Eine klare Mehrheit der Anhörungsteilnehmenden hat sich ebenfalls für diese Option ausgesprochen. Mit der vorliegenden Botschaft "Mittelschulen im Mittelland – Aufnahme von zwei neuen Mittelschulstandorten ins Schulgesetz" wird dem Grossen Rat deshalb beantragt, die beiden Gemeinden Lenzburg und Windisch als neue Standorte für Mittelschulen im Schulgesetz aufzunehmen. Parallel dazu sollen Kapazitätserweiterungen an den Standorten Wohlen und Aarau weiterverfolgt werden.

Planungsstand in Wohlen und Aarau

Die KSWO wies bereits im Schuljahr 2022/23 eine effektive Belegung von 118 Prozent auf und stiess damit wie weitere Mittelschulen im Aargauer Mittelland an ihre räumliche Belastungsgrenze. Die Machbarkeitsstudien zu den Ausbau- und Neubaupotenzialen ergaben, dass der Ausbau der KSWO am schnellsten realisiert und damit das Mittelschulsystem im Aargauer Mittelland am schnellsten entlastet werden kann. Der Regierungsrat strebt daher an, so bald wie möglich mit der Planung der Kapazitätserweiterung der KSWO zu starten. Er hat die Departemente Bildung, Kultur und Sport (BKS) sowie Finanzen und Ressourcen (DFR) beauftragt, die weiteren Vorbereitungsarbeiten sowie die Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs zur Erweiterung der Kapazität der KSWO auf 55 Abteilungen in die Wege zu leiten.

Mit der Freigabe des Areals in der Telli für den Bau des Oberstufenzentrums der Stadt eröffnen sich auch für den Kanton Möglichkeiten zur Stärkung der kantonalen Schulen in Aarau. Ein wichtiges Element für den Ausbau der AKSA als Teil der Ausbaustrategie im Aargauer Mittelland bildet die Verlegung der Kantonalen Schule für Berufsbildung (ksb). Mit dem Arealabtausch Sportanlage Telli – Schulanlage Zelgli zwischen dem Kanton Aargau und der Stadt Aarau würde sich dazu eine Gelegenheit eröffnen. Dazu sind die Zustimmung der Ortsbürger- und der Einwohnergemeinde der Stadt Aarau sowie des Grossen Rats des Kantons Aargau erforderlich. Eine erste Vorlage zur Regelung des Verhältnisses zwischen Ortsbürgergemeinde und Einwohnergemeinde wurde von der Ortsbürgergemeindeversammlung im November 2023 abgelehnt. Die Stadt Aarau hat angekündigt, eine neue Lösung zu suchen. Der geplante Arealabtausch zwischen Stadt und Kanton verzögert sich dadurch, er ist aber weiterhin möglich.

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