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Gemeinsame Schulstruktur für alle Kantone :
Erziehungsdirektoren stellen HarmoS-Konkordat vor

Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat am Donnerstag das "Konkordat zur Harmonisierung der obligatorischen Schule" vorgestellt. Diese interkantonale Vereinbarung soll einheitliche Schulstrukturen festlegen, die Bildungsziele und Bildungsinhalte definieren sowie Instrumente zur Qualitätssicherung bestimmen. Für den Kanton Aargau bedeutet dies, dass bei einem Beitritt die Schul-struktur derjenigen der meisten anderen Kantonen angepasst wird.

Wichtiger Bestandteil der Harmonisierung des Bildungsraums Schweiz ist eine einheitliche Regelung der Schulstrukturen. Das HarmoS-Konkordat sieht vor, dass zwei Jahre Kindergarten in der ganzen Schweiz obligatorisch werden. Demnach besuchen Kinder ab dem erfüllten vierten Altersjahr den Kindergarten oder eine so genannte Eingangsstufe (Grund- oder Basisstufe). Die erste Schulstufe (Kindergarten oder Eingangsstufe und Primarschulstufe) dauert damit neu acht Jahre, die Oberstufe (Sekundarstufe I) in der Regel drei Jahre. Der Übergang zur Sekundarstufe II erfolgt für den Bereich der Berufsbildung nach dem elften Schuljahr ab Kindergarten, für die gymnasialen Maturitätsschulen in der Regel nach dem zehnten Schuljahr.

Strukturänderungen für die Schule Aargau

Um dem Konkordat zu entsprechen, muss der Kanton Aargau die Primarschulstufe von bisher fünf auf sechs Jahre verlängern. Der Übergang ins Gymnasium würde bereits nach der heutigen dritten Bezirksschulklasse erfolgen.

Im weiteren sieht das Konkordat vor, die Unterrichtszeit vorzugsweise in Blockzeiten zu organisieren. Zudem soll ein bedarfgerechtes Angebot an Tagesstrukturen geschaffen werden.

Bildungsstandards und gemeinsame Lehrpläne

Das Konkordat legt auch die Grundlage für die Einführung von landesweit verbindlichen Bildungsstandards. Diese definieren, was die Schülerinnen und Schüler am Ende des zweiten, sechsten und neunten Schuljahrs (Zählung gemäss der heutigen Schulstruktur) zu erreichen haben. Die Lehrpläne sollen künftig pro Sprachregion entwickelt werden, ebenso wird die Entwicklung von Lehrmitteln sprachregional koordiniert.

Die nächsten Schritte

Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat das Konkordat den Kantonsregierungen und den nationalen Lehrpersonen- und Elternorganisationen zur Vernehmlassung zugestellt. Die Vernehmlassungsfrist dauert bis Ende November 2006. Nach Auswertung der Vernehmlassung geht die definitive Fassung Ende 2007 zurück an die Kantone. Sobald zehn Kantone ihren Beitritt erklärt haben, tritt die Vereinbarung in Kraft.

Gemäss dem neuen Geschäftsverkehrsgesetz wird der Regierungsrat des Kantons Aargau das Konkordat dem Büro des Grossen Rats zustellen. Anschliessend wird es von der zuständigen Fachkommission des Grossen Rats beraten. Der Regierungsrat wird zudem die Lehrerverbände und die politischen Parteien zur Stellungnahme einladen, bevor die abschliessende Stellungnahme der Regierung der EDK zugestellt wird.

Konkordat entspricht den Bildungsreformen im Aargau

In einer ersten Stellungnahme begrüsste Landammann und Bildungsdirektor Rainer Huber das HarmoS-Konkordat. Es entspreche in allen Punkten den im Aargau angepeilten Bildungsreformen. Sowohl das mit den wirtschaftspolitischen Massnahmen lancierte Projekt Harmonisierung der Aargauer Schulstrukturen, als auch die eingeführte Leistungsmessung Check 5 und der vorgesehene Check 8 würden in die richtige Richtung weisen. Zudem sei der Kanton Aargau zusammen mit anderen Kantonen am Pilotversuch Grundstufe/Basisstufe beteiligt, der die Frage nach einer geeigneten Eingangsstufe beantworten soll. Rainer Huber weist auch darauf hin, dass die strukturellen Veränderungen, wie sie das Konkordat vorsieht, dem vom Parlament 1996 verabschiedeten "Leitbild Schule Aargau" entsprechen.

Neue Webseite zum Thema Schulstrukturen

Das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) hat zum Thema Strukturharmonisierung neu eine Internetseite eingerichtet. Unter www.ag.ch/schulstruktur wird umfangreich informiert über das Harmonisierungspro-jekt im Aargau, das HarmoS-Konkordat und die neuen Bildungsartikel in der Bundesverfassung, über die am 21. Mai 2006 abgestimmt wird.

  • Departement Bildung, Kultur und Sport