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100 Jahre Lehrmittelverlag des Kantons Aargau :
Fusion mit dem Berner Schulverlag beabsichtigt

Der Aargauer Lehrmittelverlag wurde 1908 auf Anregung aus Kreisen der Lehrerschaft und des Erziehungsrats hin gegründet. Anlässlich der Jubiläumsfeier am Freitagabend in Aarau gab Regierungsrat Rainer Huber bekannt, dass eine Fusion mit dem Berner Schulverlag blmv AG geplant ist. Die Regierungen der beiden Kantone haben den Bildungsdepartementen den Auftrag erteilt, entsprechende Verhandlungen weiterzuführen und den Zusammenschluss der Verlage vorzubereiten.

Am 23. März 1908 nahm der Grosse Rat das "Dekret betreffend Errichtung eines staatlichen Lehrmittelverlags" an. Damit war der Aargau der vierte Kanton, nach Zürich, Luzern und Bern, der einen kantonalen Lehrmittelverlag gründete. Im Fleinerhaus an der Laurenzenvorstadt in Aarau nahm der Initiant, Lehrer und Erziehungsrat Jakob Bolliger aus Beinwil am See, 1909 seine Arbeit als Lehrmittelverwalter auf. Ein Jahr später wurde die Anstellung eines Gehilfen bewilligt, zwei Jahre später kam eine temporäre Bürohilfe dazu. Heute beschäftigt der Lehrmittelverlag elf Personen und während den Hauptlieferzeiten zwei zusätzliche Speditionsmitarbeiter.

Während 70 Jahren in Aarau

Die weiteren Leiter, die den Verlag auf ihre je eigene Art führten und prägten, waren Emil Suter, Karl Grosskopf, Willy Stotz und Manfred Bauer. Seit einem guten Jahr leitet Renate Fischer den Verlag. Siebzig Jahr lang war das Unternehmen in Aarau domiziliert. Nach der Gründung zog es schon bald in die alte Kantonsschule (heute Amtshaus) um und von dort in das alte Postgebäude am Bahnhofplatz. 1934 kam es zu einem erneuten Standortwechsel, in den Neubau des Aargauischen Versicherungsamts am Kreuzplatz. Als dort die Büro- und Lagerräume zu klein wurden, mietete sich der Lehrmittelverlag vor nunmehr 30 Jahren in massgeschneiderte Räumlichkeiten der Handelsfirma Hagag AG in Buchs ein.

Die meisten Autorinnen und Autoren sind Lehrpersonen

Seit es ihn gibt, erfüllt der Aargauer Lehrmittelverlag zwei Aufgaben. Einerseits entwickelt und publiziert er eigene Lehrmittel, andererseits vertreibt er Lehrmittel, die aus anderen Verlagen stammen. Er unterhält keine Produktionseinrichtungen, sondern vergibt alle Druck- und Einbandarbeiten an private Firmen. Auch für die grafische Gestaltung und die Illustration der Lehrmittel, an denen die hundertjährige Entwicklung im Verlagswesen sichtbar wird, zeichnen externe Fachleute verantwortlich. Aus den Inhalten der Lehrmittel lassen sich politische, soziale und wirtschaftliche, aber auch lernpsychologische und didaktische Veränderungen ablesen. Die Autorinnen und Autoren, Herausgeber und Herausgeberinnen kommen mit wenigen Ausnahmen aus der Lehrerschaft.

Bei seinen eigenen Lehrmitteln geht der Aargauer Verlag wenn immer möglich und sinnvoll Koproduktionen mit anderen kantonalen oder mit privaten Verlagen ein. Auch erwirbt oder vergibt er Lizenzen von und an private und kantonale Verlage im In- und Ausland.

Nettoumsatz von 7,2 Mio. Franken

Der Aargauer Lehrmittelverlag arbeitet seinem Auftrag gemäss eigenwirtschaftlich, ohne Gewinnabsicht und ohne Zuschüsse des Kantons. 2007 machte er einen Nettoumsatz von knapp 7,2 Millionen Franken, davon 2,4 Millionen Franken mit eigenen Lehrmitteln. Die Aargauer Schulen kaufen jährlich für 5,4 Millionen Franken beim Aargauer Lehrmittelverlag ein, ohne dass sie dazu verpflichtet wären. Weitere wichtige Kundengruppen sind die kantonalen Lehrmittelverlage sowie Buchhandlungen, Lehrpersonen und Private innerhalb und ausserhalb des Kantons.

Für die Zukunft gut gerüstet

Für die Zukunft ist der Lehrmittelverlag des Kantons Aargau gut gerüstet und wird durch den Zusammenschluss mit dem Berner Schulverlag noch gestärkt. Zahlreiche Projekte sind in Arbeit, darunter der letzte Band der erfolgreichen Reihe "Menschen in Zeit und Raum", das Lesebuch für das 6. Schuljahr, die Totalüberarbeitung des Bestsellers "Berufswahltagebuch" sowie "Lebensraum Schweiz", um nur die wichtigsten zu nennen. Einige Lehrmittel werden mit einer Internetplattform ausgerüstet sein, die Lerneinheiten für die Schülerinnen und Schüler sowie Zusatzmaterial für die Lehrpersonen anbietet.

  • Departement Bildung, Kultur und Sport