DE02 Erziehungsdirektion und Erziehungsrat, 1853-1950 (Bestand)

Archive plan context


Information on identification

Ref. code:DE02
Ref. code AP:DE02
Title:Erziehungsdirektion und Erziehungsrat
Creation date(s):1853 - 1950
Creation date(s), scattered dates:1951 - 1970
Level:Bestand

Information on context

Name of the creator / provenance:Erziehungsdirektion und Erziehungsrat
Administration history:Mit der Kantonsverfassung vom 22.02.1852 wurde der Kantonsschulrat durch die Erziehungsdirektion ersetzt, welche ihre Arbeit 1853 aufnahm. Die Direktion war zuständig für die Aufsicht über den Unterricht in allen öffentlichen Schulen, die Errichtung, Trennung oder Vereinigung von Schulgemeinden, die Einführung oder Abschaffung von Lehrmitteln, die Sorge für den Religionsunterricht in den Schulen (bis 1880 in Gemeinschaft mit den Kirchenräten), die Prüfung, Anstellung, Besoldung und Entlassung von Lehrern und Inspektoren, die Vergabe von Staatsbeiträgen an Schulhausbauten und Schulausgaben in den Gemeinden sowie die Vergabe von Stipendien, die Aufsicht über private Bildungsinstitutionen (v. a. Erziehungsanstalten, Taubstummenanstalten, Privatschulen), die Prüfung der Kandidaten für die Rabbinerstellen in den jüdischen [israelitischen] Gemeinden und die Verwaltung der Kantonsbibliothek.
Mit der Aufhebung der konfessionellen Kirchenräte durch das Gesetz vom 12.03.1879 ging das Kirchenwesen mit der Aufsicht über Anstellung, Entlassung und wissenschaftliche Bildung von Geistlichen ab 1880 vollständig an die Erziehungsdirektion über. Ab 1926 war die Erziehungsdirektion zudem für das Lehrlingswesen zuständig, vorher gehörte dieses in den Zuständigkeitsbereich der Direktion des Inneren.

Mit der "Beiordnung stehender Kommissionen zu den Regierungsdirektionen", Verordnung vom 15.04.1863, wurde der Erziehungsrat als ständige Kommission der Erziehungsdirektion geschaffen und im Schulgesetz von 1865 bestätigt. Der Erziehungsrat übernahm einige Aufgaben der Erziehungsdirektion wie die Vorberatung von Gesetzen, Verordnungen und Reglementen, die Errichtung, Trennung und Vereinigung von Gemeindeschulen, die Einführung oder Abschaffung von allgemeinen Lehrmitteln in den öffentlichen Schulen, die Aufsicht über den Religionsunterricht (bis 1880 in Gemeinschaft mit den Kirchenräten) sowie die Anstellung, Besoldung und Entlassung von Lehrern und Inspektoren.
Mit dem Schulgesetz von 1940 verlor der Erziehungsrat einige dieser Zuständigkeiten wieder an die Erziehungsdirektion und diente fortan zur Beaufsichtigung des Schulwesens sowie als beratende Kommission der Erziehungsdirektion und vorberatende Behörde des Regierungsrates. Der Erziehungsrat berichtet in seiner Funktion als Aufsichtsorgan der Erziehungsdirektion betreffend Schulgesetzgebung (u. a. Gesetze, Verordnungen, Reglemente, Lehrpläne, Schulordnungen, Lehrmittel), Wahl der Aufsichtskommissionen und Lehrer der kantonalen Lehranstalten sowie betreffend Staatsbeiträgen für Schulzwecke.
Archival history:1959 übernahm das Staatsarchiv die Unterlagen der Erziehungsdirektion und des Erziehungsrats bis ca. 1950, 2002 folgten die Jahre 1951-1970. Bei Beginn der archivischen Erschliessung im Jahr 2010 bestand der Plan, alle Akten und Bände der Erziehungsdirektion 1853-1970 im Bestand DE02 zusammenzuführen. Dabei wurden auch die Akten und Protokolle des Erziehungsrates in den Bestand integriert. In diesem Sinn wurden die Protokollbände und Kontrollen der Jahre 1951-1970 der Ablieferung ZwA 2002.0016 entnommen und in den Bestand DE02 eingefügt. 2015 wurde der ursprüngliche Erschliessungsplan geändert: Aufgrund unterschiedlicher Verzeichnungstiefen wurde die Ablieferung ZwA 2002.0016 Erziehungsdirektion 1951/57-1970 als eigenständiger Bestand belassen. Der zeitliche Anschluss zwischen den Beständen DE02 und ZwA 2002.0016 ist somit nicht einheitlich: Gebundene Serien wie Tagebücher, Protokolle und Kontrollen befinden sich bis zum Jahr 1970 im DE02. Die Akten des Bestandes DE02 umfassen grundsätzlich die Ablagejahre 1853-1950, einzelne Serien (u. a. Gemeindeschulen, Bezirksschulen, Kantonsschule Aarau, Lehrerseminar Wettingen, Töchterschule und Lehrerinnenseminar Aarau) sind jedoch bis zum Ablagejahr 1956 im Bestand DE02 enthalten. Der Bestand ZwA 2002.0016 umfasst grundsätzlich die Akten der Ablagejahre 1951/57-1970.
Die Jahresberichte der Erziehungsdirektion aus den Jahren 1913-1980 wurden am 14.10.2011 in die Magazinbibliothek des Staatsarchivs verschoben (Signatur STA 6.0070)

Information on content and structure

Contains:Zentrale Ablage der Erziehungsdirektion inkl. Erziehungsrat mit Tagebücher, Protokollen und Akten zu Volksschulwesen, Bezirksschulen, Kantonsschulen und Lehrerseminarien, Berufsschulen und Lehrlingswesen, Stipendienvergabe, Privatschulen und Erziehungsanstalten, Kulturinstitutionen (Kantonsbibliothek, Staatsarchiv, Denkmalpflege, Kunsthaus, Historisches Museum, Archäologie) sowie zum Kirchenwesen.
Appraisal and destruction:Da alle Akten in den Tagebüchern registriert sind, wurde der Bestand integral übernommen mit Ausnahme der Aktenserie "Wahlen, Entlassungen, Wahlerneuerungen Lehrpersonen" 1903-1950. Bei der Erschliessung wurden Doppel kassiert.
System of arrangement:Die Erziehungsdirektion führte eine zentrale Ablage, in die auch die Unterlagen des Erziehungsrates einflossen. Diese Ablage war jahresweise nach einem thematischen Registraturplan gegliedert, der mit zwei systematischen Umstrukturierungen in den Jahren 1878 und 1903 über hundert Jahre Gültigkeit hatte. Bei den Umstrukturierungen wurde der ursprüngliche Registraturplan durch neue Themen ergänzt und durch thematische Subpositionen erweitert. Er gliedert sich somit in drei Perioden: 1853-1877, 1878-1902 und 1903-1970. Die rekonstruierten Registraturpläne 1853-1970 sind im Dossier DE02/2578 abgelegt.
Bei der in den Jahren 2011-2015 durchgeführten Bestandeserschliessung durch das Staatsarchiv wurde die originale Ablageordnung nach Registraturplanposition und Jahr beibehalten und die Verzeichnung folgte dem Grundprinzip der Wiedergabe der vorarchivischen Ordnung. Dabei wurde aber die grosse Registraturplanposition "A Allgemeines" in ihre Subpositionen aufgetrennt sowie Oberthemen für ähnliche Registraturplanpositionen eingeführt, z.B. "Kantonale Lehranstalten" oder "Privatschulen und Heime".

Information on related materials

Related material:DE01 Kantonsschulrat, Erziehungsdirektion 1803-1852
ZwA 2002.0016 Erziehungsdirektion 1951/1957-1970
ZwA 2009.0021 Alte Kantonsschule Aarau 1802-1946
AG 17 Töchterschule und Lehrerinnenseminar Zelgli Aarau 1786-1978
NL.A-0050 Nachlass Fuchs, Heinrich (1834-) Lehrer in Hausen, später in Remigen
Publications:Jahresbericht der Erziehungsdirektion über das Unterrichtswesen (ab 1969: Jahresbericht des Erziehungsdepartements des Kantons Aargau).
Archiv für das schweizerische Unterrichtswesen, hrsg. v. der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren, Jg. 1 (1915) - 57 (1971), Frauenfeld (darin enthalten sind jeweils Abschnitte zum Schul- und Bildungswesen im Kanton Aargau).
Brändli, Sebastian: Die Bildung des wahren republikanischen Bürgers. Der aargauische Erziehungsrat 1798-1998, in: Argovia 110 (1998), S. 1-138.
Brändli, Sebastian: Ein Jubiläum als Anlass zur Geschichtsschreibung - 200 Jahre Erziehungsrat im Aargau, in: Bildung und Politik, hrsg. v. Erziehungsdepartement des Kantons Aargau, Aarau 1998, S. 27-34.
Byland, Max et al.: 150 Jahre Aargauer Volksschule 1835-1985, Aarau 1985.
Steinbrueck, Hans-Martin: Die Behördenorganisation des aargauischen Schulwesens. Stellung und Kompetenzen einzelner Funktionsträger, Aarau 1968.
 

Usage

Permission required:Staatsarchiv Aargau
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Einsichtnahme eingeschränkt
 

URL for this unit of description

URL:https://www.ag.ch/staatsarchiv/suche/detail.aspx?ID=1572
 

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