AA/2920-AA/3005 Sanblasianische Propsteien Klingnau und Wislikofen, 1372-1871 (Bestand)

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Information on identification

Ref. code:AA/2920-AA/3005
Ref. code AP:AA/2920-AA/3005
Title:Sanblasianische Propsteien Klingnau und Wislikofen
Creation date(s):1372 - 1871
Level:Bestand

Information on context

Name of the creator / provenance:Kloster St. Blasien; Propstei Klingnau; Propstei Wislikofen; Landvogtei Baden; verschiedene Amtsstellen des Kantons Aargau; Privatbesitz
Administration history:Die Propstei Wislikofen geht zurück auf eine Stiftung der Herren von Walthausen aus dem Jahr 1113. Die Dotation der Zelle war und blieb aber gering und erhielt nie eine grössere Bedeutung, zumal ihr mit der Propstei Klingnau bald in der Nähe ein starker Konkurrent erwuchs.
Ausgangspunkt für die Entstehung der Propstei Klingnau war der Fronhof zu Döttingen, der wichtigste Besitz des Klosters St. Blasien auf Schweizer Boden. Döttingen war Sitz des sanblasianischen Amtmannes bis um die Mitte des 13. Jh. die Propstei in das neuerbaute, steinerne Amtshaus nach Klingnau verlegt wurde. Ab dem 16. Jh. wurde in der Regel ein Konventuale von St. Blasien zum Propst bestellt. Davor finden sich auch zahlreiche Laien als Pröpste.
Bis ins 14. Jh. stand Wislikofen unter der Verwaltung des Propstes von Klingnau. Die Propsteien waren während dem Dreissigjährigen Krieg Zufluchtsort für die Mönche aus St. Blasien. Im Jahr 1733 erwog man, die Propstei mit dem Kloster Sion zusammenzulegen. St. Blasien nahm davon aber wieder Abstand, weil es befürchtete, die Eidgenossen könnten sich in die Belange der Propstei einmischen, wie das beim Kloster Sion der Fall war. Nachdem das Kloster St. Blasien 1806 aufgehoben worden war, säkularisierte der Kanton Aargau auch die beiden Propsteien und die Propsteigebäude wurden 1812 verkauft. [Vgl. Fischer, Klingnau, in: Helvetia Sacra III/1/2, S. 781-782; Fischer, Wislikofen, in: Helvetia Sacra III/1/3, S. 1640-1642; Klingnau (Gemeinde), e-HLS, 07.12.2011]
Archival history:Die beiden Archive der Propsteien Klingnau und Wislikofen wurden im 16.-18. Jh. nach dem Vorbild der Mutterabtei St. Blasien geordnet. Auffällig ist die Anreicherung des Bestandes mit Unterlagen aus genuin sanblasianischer Provenienz noch im 18. Jh., und zwar nicht nur zu Besitz, sondern besonders auch zu den Pfarreien Schneisingen und Kirchdorf und zu dem seit 1726 dem Kloster St. Blasien einverleibten Wilhelmitenpriorat Sion. Der Bestand enthält somit Schriftgut von verschiedener Provenienz. Dieses wurde zusätzlich mit Unterlagen der Familie Schleuniger von Klingnau angereichert, welche verschiedene Ämter in Personalunion ausübte. Als Stadtschreiber von Klingnau waren sie zugleich bischöflich-konstanzische Gerichtsschreiber, sanblasianische Gerichtsschreiber und zeitweise noch Amtmänner der Kommende Leuggern.
Die Archive der Propsteien gelangten nach deren Aufhebung zuerst ins Bezirksgericht Zurzach, von wo sie 1877 an das Staatsarchiv abgeliefert wurden. Das Archiv des Klosters St. Blasien gelangte nach dessen Aufhebung 1806 teils ins Stiftsarchiv St. Paul in Kärnten, teils ins Generallandesarchiv Karlsruhe (GLAK), wo die Unterlagen der Rechtsvorgänger des Bundeslandes Baden-Württemberg aufbewahrt werden. Ein badisch-schweizerischer Staatsvertrag bestimmte 1804, dass alle Archivalien mit Bezug zur Schweiz an die jeweiligen Kantone ausgeliefert werden sollten. Diese Auslieferungen wurden aber nur zum Teil vollzogen (u.a. 1929/1932), sodass heute immer noch bedeutende Bestände in Karlsruhe liegen. [Vgl. Máthé, Vom Pergament zum Chip, S. 73-74; Fischer, Wislikofen, in: Helvetia Sacra III/1/3, S. 1642-1643]

Information on content and structure

Contains:AA/2920 - AA/3005; Kopialbücher; Lehenrödel; Urbare; Bereine; Stiftsprotokolle; Gerichtsprotokolle; Lagerbücher; Akten betreffend Wirtschaft und Verwaltung; Korrespondenz; Akten betreffend die Orte Baden, Böttstein, Döttingen, Ehrendingen, Endingen, Klingnau, Koblenz, Lengnau, Schneisingen, Siggenthal, Teggerfelden; Kloster Sion; Beziehungen zum Stift Zurzach; Akten betreffend die Herrschaft Baldingen, Fisibach, Wislikofen; Akten betreffend die Pfarrei Wislikofen und die Schaffnei Kaiserstuhl
Appraisal and destruction:Die Unterlagen wurden integral archiviert und erschlossen.

Zugangs- und Benutzungsbestimmungen

Reproduction conditions:© Staatsarchiv Aargau

Information on related materials

Related material:CH-000051-7_U.04: Grafschaft Baden; CH-000051-7_U.16: Sanblasianische Propsteien Klingnau und Wislikofen; CH-000051-7_U.37: Sammlung Emil Welti; CH-000051-7_AA/2250b-AA/2836: Alteidgenössisches Archiv, Kanzleiarchiv, Landvogtei Baden (Luzerner Akten); CH-000051-7_AA/2863-AA/2893: Städte; CH-000051-7_AA/2904-AA/2907: Hochstift Konstanz - Ämter Kaiserstuhl, Klingnau, Zurzach; CH-000051-7_AA/2908-AA/2919: Johanniterkommende Klingnau; CH-000051-7_AA/3006-AA/3114: Johanniterkommende Leuggern; CH-000051-7_P: Karten und Pläne; CH-000051-7_K.GLA: Kopien des Generallandesarchivs Karlsruhe; CH-001516-X: Ortsarchiv Klingnau; Generallandesarchiv Karlsruhe; Stiftsarchiv St. Paul in Kärnten
Publications:Huber, Johann (Hg.): Die Regesten der ehemaligen Sanktblasier Propsteien Klingnau und Wislikofen im Aargau. Luzern 1878.
Huber Johann; Bader, Josef (Hg.): Urkunden-Regeste über die ehemaligen sanctblasischen Propsteien Klingnau und Wislighofen im Aargau. In: FDA 10 (1876), S. 315-339.
Merz, Walther (Hg.): SSRQ AG II/5. Grafschaft Baden. Äussere Ämter. Aarau 1933.
Mittler, Otto: Stadtarchiv Klingnau. In: Ammann, Hektor (Hg.): Die Inventare der aargauischen Stadtarchive, 2. Abt. Aarau 1937, S. 103-112.
Boner, Georg: Die Erschliessung ausländischer Archivalien zur aargauischen Geschichte. In: Argovia 84 (1972), S. 96-117.
Rechtsquellenkommission des Schweizerischen Juristenvereins (Hg.): Repertorium schweizergeschichtlicher Quellen im Generallandesarchiv Karlsruhe. Zürich 1981-1990.
Dreyer, Louis: Chlingenowe - Klingnau. Baden 1989.
Fischer, Martin Eduard: Klingnau. In: Helvetia Sacra. Abt. III, Bd. 1. Die Orden mit Benediktinerregel, Zweiter Teil. Bern 1986, S. 781-784.
Fischer, Martin Eduard: Wislikofen. In: Helvetia Sacra. Abt. III, Bd. 1. Die Orden mit Benediktinerregel, Dritter Teil. Bern 1986, S. 1640-1643.
Heidegger, Heinrich; Ott, Hugo (Hg.): St. Blasien. München 1983.
Henggeler, Rudolf. Die Propstei Wislikofen. Klingnau 1945.
Mittler, Otto: Geschichte der Stadt Klingnau. Aarau 1967.
Wildi, Tobias: Wislikofen. Zwei Dörfer - eine Geschichte. Wislikofen 2008.
 

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Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL:https://www.ag.ch/staatsarchiv/suche/detail.aspx?ID=1466
 

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