DSI-RHE023 Hauptwachplatz 4, Spyserhaus, 18. Jh. (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-RHE023
Signatur Archivplan:RHE023
Titel:Hauptwachplatz 4, Spyserhaus
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Rheinfelden
Adresse:Hauptwachplatz 4
Versicherungs-Nr.:308
Parzellen-Nr.:1007
Grundbuch-Nr.:Diverse
Koordinate E:2626626
Koordinate N:1267043
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2626626&y=1267043

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Altstadthaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Barock

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):12/13/1963
Kantonaler Schutzumfang:Äusseres

Dokumentation

Entstehungszeitraum:18th cent.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Erstbebauung der Parzelle geschah bauarchäologischen Untersuchungen zufolge im 14. Jh. durch ein nicht unterkellertes zweigeschossiges Steinhaus, das etwa in der Mitte eines zwischen Hauptwachplatz und Kapuzinergasse gelegenen grossen Grundstücks zu stehen kam. Dieser Kernbau wurde im frühen 16. Jh. unter Bewahrung der Westfassade sowie Teilen der Nord- und Südfassade um ein Geschoss aufgestockt. Mit dem Einbau einer ummauerten Wendeltreppe in der Nordostecke ging die vollständige Erneuerung der Ostfassade einher. Gleichzeitig errichtete man gegen den Kirchplatz ein lang gestrecktes dreigeschossiges Vorderhaus (Nordtrakt). Der entstandene Kreuzgiebelbau wurde über den von Osten zugänglichen Wendelstein im südseitigen Kernbau erschlossen. Das im 17. Jh. im Besitz der Familie Eggs befindliche Gebäude wurde 1699 mit Hilfe des Oberamtes in Stand gestellt. 1714 mietete dieses nebst einer "zu Audienzen" dienenden Stube zwei zusätzliche Amtsräume an. Das repräsentative Portal am Hauptwachtplatz steht vielleicht mit dieser Umnutzung in Zusammenhang. Grössere Reparaturen und Umbauten erfolgten 1740 unter der Schultheissen-Familie Bürgin sowie in den 1760er-Jahren unter Franz Anton Freiherr von Schönau-Schwörstadt, Eigentümer seit 1761. Laut Brandkataster gliederte sich das Anwesen 1805 in eine "dreistöckige Behausung" mit vier Kaminen, einem gewölbten und einem flach gedeckten Keller sowie eine anstossende Stallung mit Remise. 1874 Einbau neuer Parkettböden, 1892/1895 Fassadenrenovation und Modernisierungen der Innenausstattung. 1986–1989 Umbau und Gesamtsanierung. Vorderhaus weitgehend erhalten, Kernbau wegen ungenügender Statik bis auf den Wendelstein sowie die Ost- und Nordfassade erneuert. Restaurierung der barocken Farbfassung. Ersatz des Südosttrakts durch einen Neubau längs der Kapuzinergasse.
Beschreibung:Das Speiserhaus befindet sich auf der Südseite des Hauptwachplatzes, wobei von der kreuzgiebligen dreigeschossigen Anlage am Platz nur die Vorderfront des mit einem Satteldach eingedeckten Nordtraktes zu erkennen ist. An seiner Rückseite erhebt sich mittig der ebenfalls dreigeschossige Kernbau, der vom modernen Annex an der Kapuzinergasse mehrheitlich verdeckt wird. In der sechsachsigen Platzfassade des Nordtraktes setzt die Erdgeschossbefensterung bedingt durch die doppelgeschossige Unterkellerung ungewöhnlich hoch an. Am Hochparterre und am ersten Obergeschoss zeigen die rechteckigen Steinrahmenfenster spätklassizistische Zementgussbekrönungen und kantige hölzerne Ziersimse. Den einzigen Blickfang der schlichten Platzfront bildet das in die zweite Achse von Osten gesetzte barocke Architekturportal aus grau gefasstem Buntsandstein. Auf dem Gebälk des rechteckigen Türgerichts sitzt, geschweift eingezogen, eine ädikulaartige Bekrönung mit Oberlicht. Am flach abgestuften Gewände betonen Kapitelle den Ansatz des Korbbogens, den der geschweifte Kämpfer der neubarocken zweiflügeligen Tür nachzeichnet. Am Kernbau ist die im frühen 16. Jh. erneuerte östliche Trauffassade durch gekehlte Tür- und Fensterrahmungen charakterisiert. Hinter der rechten Achse verbirgt sich der Wendelstein, auf den sich ein nachgotisches Schulterbogenportal öffnet; darüber belichtet ein hohes Kreuzstockfenster das Treppenhaus. Die Fassadenkante betont eine illusionistische barocke Eckquaderung in Rottönen.

Der Nordtrakt ist über einem schmalen, lang gezogenen Grundriss errichtet. Bemerkenswert ist die zweigeschossige Unterkellerung. Das halb eingetiefte Geschoss unter dem Hochparterre nimmt ein flach gedeckter Keller ein. Im zweiten Untergeschoss erstreckt sich ein teils in den anstehenden Felsen gehauener tonnengewölbter Keller; sein leicht geweiteter Westteil schliesst mit einem Kreuzgewölbe. Die beiden oberen Stockwerke übernehmen im wesentlichen die Grundrissteilung des Parterres mit einer über die gesamte Gebäudetiefe greifenden Ganghalle nördlich der Wendeltreppe und drei auf den Kirchplatz ausgerichteten Haupträumen. Davon ist der östliche einachsig angelegt und heute gestört durch einen modernen Lifteinbau. Die beiden westlichen Zimmer öffnen sich mit jeweils zwei Achsen auf den Kirchplatz.
Literatur:- Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 200-202.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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Related units of description:siehe auch:
STC-RHE023 Spyserhaus, 1740 (ca.) (Dossier (Spezialinventare))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=25296
 

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