DSI-AAR121 Rosengartenweg 1, Grosse Abdankungshalle, 1967-1968 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-AAR121
Signatur Archivplan:AAR121
Frühere Signaturen:AAR809
Titel:Rosengartenweg 1, Grosse Abdankungshalle
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Aarau
Adresse:Rosengartenweg 1
Ortsteil / Weiler / Flurname:Gesamtanlage Rosengarten
Versicherungs-Nr.:1428
Parzellen-Nr.:961
Grundbuch-Nr.:932
Koordinate E:2645949
Koordinate N:1248740
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645949&y=1248740

Objekt-Infos

Autorschaft:Barth, Alfons; Zaugg, Hans

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Verkehrs- und Infrastrukturbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Abdankungshalle
Epoche / Baustil (Stufe 3):Nachkriegsmoderne

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):5/15/2008
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1967 - 1968
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Krematorium im Friedhof Rosengarten war in den Jahren 1908-1912 durch den Architekten Albert Froelich erbaut worden. Nachdem 1958 erstmals die Möglichkeit einer Erweiterung des zu klein gewordenen Baus diskutiert worden war, entschied man sich schliesslich, den bestehenden Bau mit einer rückwärtig anschliessenden neuen Abdankungshalle zu ergänzen. Diese wurde in den Jahren 1967/68 von den Aarauer Architekten Alfons Barth und Hans Zaugg mit Mitarbeiter P. von Büren realisiert. Barth und Zaugg zählen als Vertreter der sogenannten Solothurner Schule zu den massgeblichen Exponenten der Nachkriegsmoderne am Jurasüdfuss; zu ihren Werken gehört etwa die Erweiterung Aarauer Kantonsschule (1967-69), und in späteren Projekten arbeiteten sie auch mit Fritz Haller, einem Hauptvertreter dieser Architektengruppe, zusammen. Als die Abdankungshalle nach knapp vierzig Jahren für die gewandelten Anforderungen zu gross geworden war und Sanierungsbedarf bestand, wurde im Jahr 2005 zunächst ein Abbruch ins Auge gefasst. Schliesslich konnte in den Jahren 2007/08 eine umfassende Sanierung nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten durchgeführt werden, bei der die Verglasung unter Beibehaltung der bestehenden Stahlprofile erneuert sowie im Innern eine zusätzliche Schicht von Nebenräumen und zwei Windfänge an den Nebentüren eingefügt wurden. Der Verbindungstrakt zum Bau von 1912, der die Verbrennungsöfen enthält, war aus technischen Gründen bereits im Jahr 2001 erneuert worden. 2008 wurde die grosse Abdankungshalle unter Denkmalschutz gestellt.
Beschreibung:Die Abdankungshalle ist ein eingeschossiger Stahlskelettbau mit vollverglaster Vorhangfassade; er schliesst an die Rückseite des alten Krematoriums von 1912 an und öffnet sich in entgegengesetzter Richtung gegen Süden, wo die verglasten Aussenwände direkt zur Parklandschaft des Friedhofs vermitteln. Mit der Betonung auf der geometrisch klaren Struktur und der in den Detaillösungen und Anschlüssen perfektionierten Konstruktion steht der pavillonartige Bau deutlich in der architektonischen Tradition Mies van der Rohes. Sein Grundriss baut auf einem quadratischen Raster von 2.4 m Seitenlänge auf, wobei die Längsseite fünfzehn und die Schmalseite neun Einheiten des Moduls umfassen und damit ein Rechteck in den Proportionen des goldenen Schnitts aufspannen. Die tragenden Stützen sind in geringer Distanz zur Aussenhaut mit einem Intervall von jeweils drei Feldern angeordnet, womit die Stahlträger des Flachdachs einen stützenfreien Raum von rund 21 m Tiefe überspannen. Das Raster zeigt sich auch in den Glasfassaden, die mit Chromnickelstahlprofilen in liegende Rechteckfelder mit einem Seitenverhältnis von 1:2 unterteilt sind. In den drei Glasfronten liegen jeweils axial die Eingangstüren: auf der Südseite der Haupteingang von drei Feldern, in den schmaleren Ost- und Westseiten Nebeneingänge von einem Feld Breite, während die vierte Wand über einen Zwischenbau an das ältere Krematorium angebaut ist. Der Innenraum ist in eine mittig liegende, grosse Abdankungshalle für ursprünglich 500 Personen und abgetrennte Nebenräume entlang den beiden Seitenfassaden gegliedert. Während der für Büros und Besammlungsräume für Angehörige genutzte Bereich ursprünglich nur über eine ebenfalls gläserne Trennwand mit grauem Vorhang von der Abdankungshalle abgetrennt war, wurde bei der Sanierung an dieser Stelle eine zusätzliche Schicht von Nebenräumen eingestellt und damit die Abdankungshalle gleichzeitig leicht verkleinert. Das ursprüngliche, von der bekannten Firma Schärer in Münsingen (USM) gelieferte Mobiliar wurde bei der Sanierung weitestmöglich beibehalten; gleichzeitig wurde die Ausstattung so umgestaltet, dass die Abdankungshalle für Angehörige verschiedener Konfessionen benutzbar ist.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=4789
 

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