INV-WET941 Schartenstrasse 28, 1909 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WET941
Signatur Archivplan:WET941
Titel:Schartenstrasse 28
Bezirk:Baden
Gemeinde:Wettingen
Adresse:Schartenstrasse 28
Versicherungs-Nr.:522
Parzellen-Nr.:3090
Koordinate E:2666416
Koordinate N:1258179
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2666416&y=1258179

Chronologie

Entstehungszeitraum:1909
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohn- und Geschäftshaus

Dokumentation

Würdigung:Historistisch geprägter, verputzter Mauerbau, der 1909 als Wohnhaus mit Ladenlokal erbaut wurde. Der winkelförmige Baukörper mit abgeschrägter Hausecke nimmt eine für das Strassenbild des Quartiers wichtige Eckposition an der Einmündung der Wiesenstrasse in die Schartenstrasse ein. Seine Fassadengliederung wurde bei einer Aussenrenovation im Jahr 2012 vereinfachend überformt, hat mit den geschossweise variierten Fenstergewänden und dem gebänderten Erdgeschoss aber gleichwohl wesentliche Elemente der ursprünglichen Gestaltung bewahrt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Etablierung der Maschinenfabrik Brown Boveri in Baden verlieh ab 1891 auch der baulichen Entwicklung des Nachbardorfs Wettingen entscheidende Impulse. Am verbindenden Landstrassenabschnitt entstand zunächst ein ungeplantes Nebeneinander bescheidener Mehrfamilienhäuser. Um 1895 begannen sich an zwei Orten der Gemeindeperipherie Kleinquartiere zu bilden: Neben einem Entwicklungsschwerpunkt im Bahnhofsquartier griff auch im Langenstein die in den 1890er Jahren an der Badener Schönaustrasse in Bewegung geratene Bautätigkeit auf Wettinger Boden über, zunächst punktuell, später mit planmässig angelegten Arbeiterhäusern (vgl. die Arbeiterhäuser Langenstein, Bauinventarobjekt WET945), Wirtschaften, Wohn- und Geschäftshäusern sowie einzelnen Mehrfamilienhäusern.
Das Wohn- und Geschäftshaus Schartenstrasse 28 wurde 1909 für Fr. Häfelfinger in Zürich errichtet [1]. Es beherbergte einst eine "Mercerie- und Ellenwaren Handlung" und bildet zusammen mit seinen Nachbarhäusern den Ansatz einer Zentrumsbildung. Diese blieb jedoch in ihren Anfängen stecken, da sich mit der Eröffnung der Hochbrücke 1926 das Zentrum des Langensteinquartiers an die Landstrasse verschob, die nun den Verkehr anzog.
2012 wurde nach einem Brand eine umfassende Renovation des Gebäudes vorgenommen, bei welcher namentlich die Eckpartie durch den Verlust des Spitzhelms und die Erneuerung der Balkone wesentliche bauzeitliche Gestaltungselemente einbüsste.
Beschreibung:Zusammen mit seinem baulich etwas stärker veränderten Nachbargebäude und dem Restaurant „Langenstein“ (Bauinventarobjekt WET940) bildet das Haus Schartenstrasse 28 eine Gruppe von durchgehend dreigeschossigen Putzbauten städtischen Zuschnitts, welche als Anfang eines später nicht weiter entwickelten Zentrums zu verstehen sind. Das Wohnhaus mit Ladenlokal steht als winkelförmiger Baukörper an der Einmündung der Wiesenstrasse und reagiert auf diese markante städtebauliche Situation zeittypisch mit einer abgeschrägten, von Balkonen besetzten Eckpartie. Das eher flach geneigte Pfettenrafendach zieht sich mit abgwinkelter Firstlinie über beide traufständig ausgebildeten Gebäudeflügel und schliesst an beiden Schmalseiten mit einem Krüppelwalm ab.
Mittels einer horizontalen Bänderung und eines kantigen Gurtgesimses ist das Erdgeschoss optisch von den glatt verputzten Obergeschossen abgesetzt. Die mit Zementgewänden versehenen Lichter sind in ihren Formen geschossweise variiert: Während das Erdgeschoss einfache Rechteckfenster besitzt und sich das erste Obergeschoss durch Gesimsbekrönungen und gerillte Konsölchen als Beletage auszeichnet, ist die oberste Fensterreihe stichbogig ausgeschnitten. Der Eingang zum Ladenlokal besetzt wie üblich die markante Eckpartie zwischen den beiden Strassenfronten. Bis zum Umbau von 2012 war die abgeschrägte Hausecke von einem markanten blechernen Spitzhelm akzentuiert, der hier nicht wie üblich einen Eckerker, sondern die beiden darunter liegenden Balkone bekrönte. Diese waren von Konsolen gestützt und besassen schmiedeeiserne Geländer. Sie wurden beim Umbau von 2012 ebenso ersetzt wie die ursprünglichen, aus gepresstem Blech gefertigten Rolladenkästen, während man gleichzeitig das Dach erneuerte und mit je drei neuen Gauben pro Dachfläche versah.
In den beiden unteren Stockwerken ist die bauzeitliche Raumstruktur im Wesentlichen erhalten, während das zweite Obergeschoss und das Dachgeschoss in der inneren Aufteilung heute wesentlich verändert sind (nach Umbauplänen 2012).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0069-0072: Brandkataster Wettingen 1899-1938.
Literatur:- Eugen Meier/Walter Scherer, Wettingen früher, Baden 1981, S. 176, 183.
- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 7: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 187.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0069-0072: Brandkataster Wettingen 1899-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=47748
 

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