INV-WET909 Häuserzeile Klosterstrasse 2-8, 1848-1849 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WET909
Signatur Archivplan:WET909
Titel:Häuserzeile Klosterstrasse 2-8
Bezirk:Baden
Gemeinde:Wettingen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Klosterhalbinsel
Adresse:Klosterparkgässli 2-8
Versicherungs-Nr.:335, 336B, 336, 148
Parzellen-Nr.:331, 330, 329, 328
Koordinate E:2666081
Koordinate N:1256535
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2666081&y=1256535

Chronologie

Entstehungszeitraum:1848 - 1849
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Baugruppe
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Reihenhaus, Zeilenbebauung

Dokumentation

Würdigung:Westlich der Konventgebäude in Nord-Süd-Ausdehnung verlaufende, langgezogene Häuserzeile, die sich aus insgesamt fünf Gebäudeteilen zusammensetzt (der südliche Kopfbau steht unter kantonalem Denkmalschutz WET026). Der im Kern zumindest ins 17. Jahrhundert zurückreichende Baukomplex, welcher ursprünglich wohl Lagerräume und Werkstätten enthielt, wurde 1848/49 im Gefolge der Klosteraufhebung zu Wohnzwecken umgestaltet. Im nördlichen Kopfbau wird seit 1864 eine Gastwirtschaft ("Klosterstübli") betrieben. Nebst ihrem geschichtlichen Zeugenwert kommt der Häuserzeile auch eine grosse ortsprägende Bedeutung im Zentrum der Klosteranlage zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Schon auf den Klosteransichten von Merian (um 1623), Murer (um 1635) und Strickler (um 1710) ist an gleicher Stelle eine zeilenförmige Bebauung zu erkennen [1]. Ursprünglich handelte es sich wohl ausschliesslich um Ökonomiebauten des Klosters, welche Lagerräume und Werkstätten (Küferei, Schmiede) enthielten [2]. Eine in den südlichen Kopfbau (Klosterparkgässli 10) eingelassene Reliefplatte mit der Jahreszahl 1611 und dem Doppelwappen des Klosters und des Abtes Peter Schmid könnte einen Hinweis auf die Entstehungszeit des Gebäudekomplexes liefern.
Nach der Klosteraufhebung von 1841 und der darauffolgenden Privatisierung wurden die Ökonomiebauten 1848/49 zu Wohnzwecken umgestaltet. Die meisten Tür- und Fensteröffnungen stammen aus dieser Bauepoche, lediglich die unregelmässigen Abstände zwischen den Fensterachsen lassen auf ältere Verhältnisse schliessen.
1864 wurde im nördlichen Kopfbau (Klosterparkgässli 2), welcher ehemals die Klosterschmiede enthielt, eine Pintenwirtschaft ("Klosterstübli") eröffnet. 1897 konnte diese in eine Speisewirtschaft umgewandelt werden. Eine Fotoaufnahme vor 1908 zeigt noch ältere Verhältnisse mit einem für einen Festanlass errichteten offenen Pultdachvorbau. Dieser wurde kurz danach durch einen Flachdachanbau mit grossen rundbogigen Fensteröffnungen ersetzt ("Säli"). In neuerer Zeit fand eine umfassende Renovation und Modernisierung der Räumlichkeiten statt. Über die gesamte Dachfläche verteilte Giebellukarnen bezeugen einen vollständigen Ausbau des Dachgeschosses zu Wohnzwecken.
Beschreibung:Westlich der Konventgebäude erstreckt sich in einem Landspickel zwischen Klosterstrasse und Klosterparkgässli eine mehr als siebzig Meter lange, zweigeschossige Häuserzeile unter teils gestaffelten Giebeldächern. Die Zeile setzt sich aus zwei kürzeren Kopfbauten am Nord- und Südende sowie zwei längeren Zwischentrakten zusammen. Der 1848/49 zu Wohnzwecken umgestaltete Gebäudekomplex zeigt eine zeittypische biedermeierliche Fassadengestaltung mit grösstenteils axial gesetzten Tür- und Fensteröffnungen, bei denen lediglich die unregelmässigen Abstände ein noch älteres Nutzungsmuster vermuten lassen. Während die nach Westen gerichtete Schauseite eine eher gleichförmige Ausprägung zeigt, ist die klosterzugewandte Rückfront mit Fassadensprüngen und Laubengängen lebendiger gegliedert.
Der nördliche Kopfbau (heutige Wirtschaft "Klosterstübli") zeigt an der alten Stirnwand zwei barocke Stichbogenfenster und ein Fluggespärre mit birnenförmig beschnitzten Hängesäulen, welche ins 18. Jh. verweisen. Der eingeschossige Flachdachvorbau mit rustizierter Putzquaderung und grossen, rundbogig schliessenden Fenstern ist in zeittypischen Neorenaissanceformen gehalten.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Vgl. Hoegger 1998, S. 12, 13, 15.
[2] Detaillierte Angaben zur Bau- und Nutzungsgeschichte bei Hoegger 1998, S. 279-280; Die Wettinger Klosterhalbinsel 1981, S. 139-140.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 8: Der Bezirk Baden III, Basel 1998, S. 279-280.
- Die Wettinger Klosterhalbinsel, Wettingen 1982.
- Eugen Meier/Walter Scherer, Wettingen früher, Baden 1981.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=47478
 

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