INV-WEG920 Hauptstrasse 55, 1850 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WEG920
Signatur Archivplan:WEG920
Titel:Hauptstrasse 55
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Wegenstetten
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Hauptstrasse 55
Versicherungs-Nr.:76
Parzellen-Nr.:311
Koordinate E:2637145
Koordinate N:1260817
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2637145&y=1260817

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1850
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Das kurz vor 1850 erstellte Bauernhaus ist ein zeittypischer gemauerter Vielzweckbau mit knappem, geknicktem Satteldach und charakteristisch straffer Achsenbildung an der Fassade. Eine Besonderheit stellt die giebelständige Ausrichtung mit der seitlichen Auffahrt dar, wodurch der Baukörper inmitten der von traufständigen Häusern geprägten, zeilenförmigen Bebauung Wegenstettens die Funktion eines Riegels einnimmt. Mit seiner imposanten dreigeschossigen Stirnfront definiert er den Strassenraum und prägt so in hohem Masse das Ortsbild.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Auf der Michaeliskarte um 1840 ist das Gebäude noch nicht eingezeichnet. Da der Brandkataster von 1850 auf einen Eintrag im vorhergehenden Band verweist, muss es aber kurz danach erstellt worden sein. 1850 lautet die Beschreibung auf "Wohnhaus mit 2 Wohnungen samt Scheune, Stall u. Anbau mit Wagenschopf u. Laube von Stein, mit 2 gew[ölbten] Kellern unter Ziegeldach". Eigentümer war Sebastian Hürbin. Später waren die beiden Stockwerkswohnungen eigentumsrechtlich getrennt [1].
In einer frühen Umbauphase wurde die nördliche Dachfläche leicht angehoben und nahezug gerade über den traufseitigen Anbau herabgeführt, der aus einer Laube hervorgegangen ist. In jüngerer Zeit erfolgte am Wohnteil der Ersatz der hölzernen Fenstereinfassungen durch Kunststeingewände.
Beschreibung:Der mit der westlichen Stirnseite hart an die Hauptstrasse gestellte Baukörper greift gegenüber der Einmündung der Bachstrasse in die Hauptstrasse riegelartig in den Strassenraum ein. Der quer zum Hang ausgerichtete Vielzweckbau gliedert sich unter einem durchlaufenden, geknickten Satteldach in Wohnteil, Tenn und Stall. Mit dem strassenseitig freistehenden Kellergeschoss und den darüber angeordneten zwei Wohngeschossen tritt die Stirnfront des Wohnteils in ihrer Höhe eindrucksvoll in Erscheinung. Sie weist zwei Fensterachsen auf, die sich vom Keller bis in den Dachraum durchziehen. Die nach Südwesten ausgerichtete Stubenfront des Wohnteils zeigt vier eng gesetzte Fensterachsen, von welchen die innen liegende neben dem Scheunentrakt den über wenige Treppenstufen erreichbare Hauseingang aufnimmt. Dieser besitzt noch das originale biedermeierliche Türblatt. Sowohl der Keller- wie der Hauseingang bewahren die noch aus der Bauzeit stammenden schlichten Eichenholzrahmungen, während die hölzernen Fensterfassungen kürzlich durch Kunststeingewände mit Ladenfalz und Blockbank ersetzt wurden. An der Giebelfassade sind die Fensteröffnungen deutlich schmaler proportioniert, was einer in Wegenstetten und in der Region verbreiteten Baugewohnheit entspricht (vgl. Bauinventarobjekte WEG904, WEG910, WEG917, WEG918, WEG921 und WEG924) [2]. Die Laubenfront auf der rückwärtigen, nach Nordosten gerichteten Traufseite gehört zum ursprünglichen Bestand. Sie wurde nachträglich teilweise ummauert und am Unterbau mit einem von der Strasse her ebenerdig zugänglichen Eingang versehen. Das am Giebel nur wenig vorspringende Dach zeigt an der traufseitigen Untersicht eine sorgfältig gefelderte Holzverkleidung. Über dem Vorplatz der Scheune ist es zu einem tief herabgezogenen Vorschermen verlängert. Zwei schlitzartige Maueröffnungen über dem geraden Jochbalken des breiten, holzgerahmten Tenntors sorgen für die Durchlüftung der Heubühne, zwei weitere befinden sich über der Stallfront. An die dahinterliegende Giebelmauer schliesst unter einem Pultdach ein hölzerner Wagenschopf an.
Im Inneren ist nach gängigem Schema ein neben dem Tenn entlang laufender Quergang und eine vierteilige Raumstruktur zu vermuten (Hausinneres nicht gesehen).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0586-0588: Brandkataster Gemeinde Wegenstetten 1850-1938.
[2] Die gleiche Bauweise findet sich auch in Hellikon.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0586-0588: Brandkataster Gemeinde Wegenstetten 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=47364
 

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