INV-MWI926 Glocke und Taufstein, 1400 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-MWI926
Signatur Archivplan:MWI926
Titel:Glocke und Taufstein
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Möriken-Wildegg
Ortsteil / Weiler / Flurname:Möriken
Adresse:Oberdorfweg 4
Versicherungs-Nr.:24
Parzellen-Nr.:1270
Koordinate E:2656001
Koordinate N:1251769
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656001&y=1251769

Chronologie

Entstehungszeitraum:1400
Grundlage Datierung:Inschrift

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Bestandteile und Zugehör von Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Glocke

Dokumentation

Würdigung:Von der 1949 abgebrochenen Kirche in Möriken haben sich der Taufstein sowie die zweitälteste Glocke des Kantons aus dem Jahr 1400 im Kirchenschiff der neuen Kirche erhalten. Das Effinger-Chorgestühl steht als Schenkung seit 1988 auf Schloss Lenzburg Die Kanzel befindet sich als Leihgabe ebenfalls auf Schloss Lenzburg.
Bau- und Nutzungsgeschichte:1949 wurde trotz grossem Widerstand der Fachstellen und der Öffentlichkeit die alte Kirche von Möriken, ein mittelalterlicher Saalbau mit spätgotischem Polygonalchor, abgebrochen. Verschiedene Ausstattungsstücke wurden in den durch die Architekten Loepfe und Hänni, Baden, errichteten Neubau übernommen. Hier verblieben bis auf den heutigen Tag eine in das Jahr 1400 datierte Glocke und der Taufstein aus dem Jahr 1554.
Beschreibung:Die kleine spätgotische Glocke (Durchmesser 46 cm), bei der es sich neben der 1397 gegossenen Glocke in der Pfarrkirche von Bremgarten um die älteste datierte Glocke im Aargau handelt, trägt die in gotischen Minuskeln abgefasste Inschrift: "st.antonni.ora. pronobis. anno.dom.m. cccc." ["Heiliger Antonius, bitt für uns. Im Jahre des Herrn 1400."] [1]. Die 1969 erbaute Römisch-Katholische Kirche von Wildegg wurde nach der Möriker Glocke dem Hl. Antonius von Padua geweiht.
Der Taufstein datiert in das Jahr 1554, als die Erstellung des Polygonalchors und des Turms abgeschlossen wurden. Der aus Mägenwiler Muschelsandstein gehauene Taufstein (H. 81 cm, Dm. 68 cm) wächst mit seinem achteckigen geraden Kelch aus einem ebensolchen Schaft. Dieser geht mit kleinen Halbpyramiden in den gleich breiten, viereckigen Fuss über. Am Kelchrand ist die Jahreszahl 1554 eingemeisselt [2].

Die Kanzel und das ehemals der Schlossherrschaft vorbehaltene Gestühl stammen aus dem Jahr 1660 und entstanden im Zusammenhang mit der Erweiterung des Kirchenschiffs nach Norden. Die Kanzel in Gestalt eines hölzernen Polygonkorpus mit Eckpilastern in Hermenform und Rundbogenfüllungen mit gemalter Intarsienimitation trägt als oberen Brüstungsabschluss ein Gebälk mit Zahnschnittgesims, darunter die Inschrift "GOTTS WORT BLEIBT EWIGLICH ANNO 1660". Am zugehörigen Schalldeckel sind das Wappen Effinger und die Initialen HVEW (Hans Türing von Effinger-Wildegg 1619-1667) sowie ein Spruch aus der Apostelgeschichte angebracht [3]. In der Rückenlehne des Gestühls der Schlossherrschaft sind in etwas einfacherer Ausführung Motive des Kanzelkorbs aufgenommen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, 4203-1.
Anmerkungen:[1] Zwei weitere, in Kdm Aargau II, S.144f. beschriebene Glocken befinden sich im Schloss Wildegg.
[2] Beschreibung nach Kdm Aargau II (Stettler/Maurer 1953), S.144f. Ein ähnlicher Taufstein aus dem Jahr 1614 aus der abgebrochenen Kirche in Seengen befindet sich heute in der Kirche von Egliswil; siehe Kdm Aargau II (Stettler/Maurer 1953), S.24.
[3] "SEY GETREW BIS AN DEN TOD SO WIL ICH DIR DIE CRON DES LEBENS GEBEN APOS..."; vgl. die wohl vom gleichen Tischler gefertigte Kanzel in der Kirche von Densbüren aus dem Jahr 1663, Kdm Aargau I (Stettler 1948), S.141.
Literatur:- Chronik von Möriken-Wildegg, Möriken-Wildegg 1992. S.37 ff.
- Michael Stettler, Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 2, Basel 1953.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43308
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds