INV-MUH908 Kolpenweg 7, 1797 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MUH908
Signatur Archivplan:MUH908
Titel:Kolpenweg 7
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Muhen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Untermuhen
Adresse:Kolpenweg 7
Versicherungs-Nr.:13
Parzellen-Nr.:2223
Koordinate E:2645878
Koordinate N:1243140
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645878&y=1243140

Chronologie

Entstehungszeitraum:1797
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:"IA LR" (vermutlich Jakob Lüscher) an Haustür
Würdigung:Ehemaliges Strohdachhaus von 1797, das nach einer umfassenden Renovation sein traditionelles äusseres Erscheinungsbild und das charakteristische, weit heruntergezogene Vollwalmdach bewahrt hat. Besonders eindrücklich
präsentiert sich die gut erhaltene hölzerne Stubenfront, welche als Bohlenständerkonstruktion mit althergebrachter Reihenbefensterung, beschnitzten Bügen und Brustriegeln sowie einer ausnehmend hübschen Türeinfassung mit profiliertem Stichbogen aufgeführt ist. Dem abseits der alten dörflichen Bebauung in der Ebene des Suhrentals stehenden Gebäude kommt mit seiner markanten Silhouette auch eine grosse landschaftsprägende Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Laut Inschrift am Haustürsturz wurde das Gebäude 1797 durch Jakob Lüscher erstellt. Im ersten Brandkataster von 1809 ist es als „Wohnhaus mit Scheune und Tremkeller“, in den Händen von Jakob Lüscher, Heinis Schnider, verzeichnet. In der Zeit um 1880 fand offenbar eine Verlängerung des Gebäudes wohl im Bereich der Scheune statt, gleichzeitig wurde ein Kamin erstellt [1]. Die Umdeckung von Stroh auf Ziegel ging schrittweise vor sich und war erst im fortgeschrittenen 20. Jh. abgeschlossen. Eine Zeichnung von P. Denzler aus dem Jahr 1964 zeigt anschaulich den noch fleckenhaft vorhandenen Strohbelag (vgl. Fotodokumentation).
1982 fand eine umfassende Renovation des Gebäudes statt, wobei das traditionelle Erscheinungsbild und die innere Raumstruktur weitgehend gewahrt blieben. Teile des Scheunentrakts wurden dabei in die Wohnnutzung einbezogen.
Beschreibung:Der als Mittertennhaus (Wohnteil, Tenn, Stall) konzipierte Baukörper ist in Südwest-Nordost-Ausrichtung aufs freie Feld in die Ebene des Suhrentals gestellt. Das markante Vollwalmdach wird von einer aus drei Firstständern gebildeten Hochstudkonstruktion getragen. Die nach Südosten gerichtete Stubenfront hat die traditionelle hölzerne Wandkonstruktion praktisch unverändert erhalten. In den eichenen Schwellenkranz eingezapft ist ein zweigeschossig hochgeführtes Ständergerüst, das mit liegenden Bohlen ausgefacht ist. Zur Versteifung des Wandverbandes dienen verblattete Kopfhölzer und zierbeschnitzte Büge. Beide Geschosse sind mit einem durchlaufenden, kräftig profilierten Brustriegel ausgestattet, der zur horizontalen Gliederung des Baukörpers beiträgt. Erhalten gelieben ist auch die traditionelle Reihenbefensterung mit Zweier- und Dreiergruppen, welche noch die alte Unterteilung mit zierlich profilierten eichenen Pfosten aufweisen. Auch die nordwestliche Fassade weist noch Teile der ursprünglichen Bohlenkonstruktion auf.
Die Erschliessung des Wohnteils erfolgt über einen dem Tenn entlang verlaufenden Flur (nordseitiger Eingang in den umgebauten Tennbereich verlegt). An der südlichen Schaufassade ist die originale Haustür mit ausgeschnittener Schwelle, stichbogigem Sturz und profilierter Gesimsbekrönung erhalten. Hier findet sich am Sturzholz das eingeschnittene Baudatum 1797 mit den Initialen des Bauherrn "IA LR" (vermutlich Jakob Lüscher).
Hausinneres nicht gesehen, nach Aussagen des Eigentümers weitgehend modernisiert.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, ZwA 1936.0001/0220-0223: Brandkataster 1809-1899; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0022: Brandkataster Muhen 1899-1938.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2: Fricktal und Berner Aargau, Baden 2002, S. 37 (Abb. 16).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, ZwA 1936.0001/0220-0223: Brandkataster 1809-1899; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0022: Brandkataster Muhen 1899-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=42246
 

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