INV-HEK901 Dottikerstrasse 11, 1871 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HEK901
Signatur Archivplan:HEK901
Titel:Dottikerstrasse 11
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Hendschiken
Adresse:Dottikerstrasse 11
Versicherungs-Nr.:8, 9 (Scheune)
Parzellen-Nr.:939
Koordinate E:2659155
Koordinate N:1248443

Chronologie

Entstehungszeitraum:1871
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:"18 IU Z 71" (Hauseingang)
Würdigung:Bäuerlicher Vielzweckbau biedermeierlicher Prägung, der 1871 für Johann Ulrich Zobrist erstellt wurde. Der gemauerte Wohnteil zeigt eine zeittypisch straffe Fassadengliederung mit regelmässig angeordneten Fensterachsen. Auch am mehrheitlich hölzernen Scheunentakt ist trotz strassenseitiger Veränderungen die ursprüngliche Zweckbestimmung noch gut ablesbar. Die ehemals mit Biberschwanzziegeln eingedeckte Dachfläche ist südseitig heute mit Fotovoltaikelementen besetzt. Als östlicher Auftakt der historischen Bebauung kommt dem schlichten Gebäude eine wesentliche ortsbauliche Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Inschrift am strassenseitigen Hauseingang wurde das Gebäude 1871 für Johann Ulrich Zobrist erstellt. Der 1872 erfolgte Eintrag im Brandkataster lautet auf ein "zweistöckiges Wohnhaus mit zwei gewölbten Kellern samt Scheune und Schopf mit Schweineställen, von Stein und Holz unter Ziegeldach" [1]. Eigentümer war besagter Johann Ulrich Zobrist, Hartmanns, von dem die Liegenschaft 1918 an Alfred Friedrich, Landwirt und Dragoner, überging.
Während der Wohnteil sein bauzeitliches Erscheinungsbild bis heute weitgehend bewahrt hat, wurden am ausgedehnten, wohl nachträglich verlängerten Scheunentrakt im Laufe des 20. Jh. bauliche Veränderungen namentlich an der strassenseitigen Fassadenfront vorgenommen. In jüngerer Zeit hat man die bis anhin mit handgefertigten Biberschwanzziegeln eingedeckte südseitige Dachfläche grossflächig mit Fotovoltaikelementen versehen.
Beschreibung:Der langgestreckte Baukörper ist mit Firstrichtung Südost-Nordwest traufständig an die Dottikerstrasse gestellt, wo er den östlichen Auftakt der zeilenartig angeordneten dörflichen Bebauung bildet. Das Wohnhaus und der nordwestlich anschliessende ausgedehnte Scheunentrakt sind unter einem mittelsteilen, ungeknickten Satteldach geborgen, welches strassenseitig über der wohl nachträglich verlängerten Ökonomie einen ausladenden Vorschermen bildet. Der zweigeschossige Wohnteil besteht aus verputztem Bruchsteinmauerwerk. Die nach Südwesten zur Strasse blickende Schaufront ist mit vier gleichmässig verteilten Fensterachsen zeittypisch schlicht gegliedert. Lediglich der tennseitig gelegene Hauseingang setzt mit seinem gesimsbekrönten Türgewände aus Muschelkalk einen auffälligeren Akzent. Türpfosten und Sturz sind mit vertieften Feldern versehen; am Sturz sind das Baudatum und die Initialen des Bauherrn "18 IU Z 71" [IUZ für Johann Ulrich Zobrist] reliefartig eingelassen. Ebenfalls noch aus der Erbauungszeit stammen das biedermeierliche Türblatt mit rautenverzierten oberen Füllungen sowie die Freitreppe mit Stufen aus Muschelkalk. Die nach Südosten gerichtete Stirnfront ist zweiachsig mit Einzelfenstern besetzt; das Giebelfeld zeigt eine zeittypische halbkreisförmige Lüftungsöffnung (Lünette). Das Hausinnere dürfte ein gängiges Grundrissmuster mit entlang dem Tenn verlaufendem Quergang, Stube und Nebenstube auf der strassenzugewandten Vorderseite, sowie Küche und Kammer im rückwärtigen Bereich aufweisen. (Hausinneres nicht gesehen).
Ebenfalls massiv aufgeführt ist die Stirnfront des Scheunentrakts, wogegen die Traufseiten wie auch das Giebelfeld als einfache Ständerkonstruktion mit Bretterverschalung bestehen. Das neben dem Wohnteil gelegene Tenn bewahrt das alte, aus stehenden Brettern und einem Rahmengerüst gefügte Scheunentor; die restliche strassenseitige Front ist mit hölzernen Schiebetoren neu gestaltet. Der Vorplatz des Scheunenteils zeigt eine Kopfsteinpflästerung, während sich vor dem Wohnteil ein gepflegter, von einem Holzstaketenzaun umfriedeter Nutz- und Ziergarten erstreckt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0401-0403: Brandkataster Hendschiken 1850-1938.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0401-0403: Brandkataster Hendschiken 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, VII-8/2.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36336
 

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