INV-GEB915 Schulhaus Vogelsang, 1911 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-GEB915
Signatur Archivplan:GEB915
Titel:Schulhaus Vogelsang
Bezirk:Baden
Gemeinde:Gebenstorf
Ortsteil / Weiler / Flurname:Vogelsang
Adresse:Schulstrasse 7
Versicherungs-Nr.:223
Parzellen-Nr.:119
Koordinate E:2660484
Koordinate N:1260607
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2660484&y=1260607

Chronologie

Entstehungszeitraum:1911
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Dokumentation

Autorschaft:Otto Bölsterli, Architekt, Baden
Würdigung:In Heimatstilformen gehaltenes Schulhaus, das 1911 nach Plänen von Architekt Otto Bölsterli, Baden, errichtet wurde. Das wuchtige Gebäude, das durch ein hochragendes Krüppelwalmdach mit Quergiebeln und Fluggespärre auffällt, ist am Äusseren weitgehend intakt erhalten. Als erstes eigenes Schulhaus von Vogelsang kommt ihm auch ein sozialgeschichtlicher Zeugenwert für den von der Industrie geprägten Ortsteil von Gebenstorf zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Schulgemeinde Vogelsang, die sich 1881 von jener von Turgi-Wil getrennt hatte, richtete zunächst in einem der Kosthäuser der Spinnerei (vgl. das noch bestehende Gebäude unter Bauinventarobjekt GEB916) ein Schullokal ein. Hier wurden die 60-80 Kinder von einem einzigen Lehrer unterrichtet [1]. 1911 konnte in unmittelbarer Nähe der beiden heute nicht mehr bestehenden südlichen Kosthäuser ein eigenes Schulhaus errichtet werden. Die Pläne lieferte der Badener Architekt Otto Bölsterli [2], der zuvor bereits andere Landschulhäuser realisiert hatte [3].
Um 1990 wurde eine Aussenrenovation unter Wahrung des ursprünglichen Erscheinungsbilds vorgenommen, etwas später eine sanfte Innenrenovation.
Beschreibung:Das in Heimatstilformen errichtete Schulhaus steht am südlichen Ende der Halbinsel Vogelsang, wo es sich zur Entstehungszeit prominent auf das damals noch weitgehend unbebaute Feld bis zur Bahnstrecke Turgi-Brugg wandte. Der verputzte Mauerbau erhebt sich mit seinen zwei stattlichen Vollgeschossen über einem hohen Gebäudesockel. Er wird von einem steilen, geknickten Krüppelwalmdach abgeschlossen, an dem die offenen Flugsparrenkonstruktionen mit Stichbalken und Hängesäulchen auffallen. Dieselbe, damals als besonders „heimatlich“ empfundene Dachgestalt wiederholt sich mit gedrehter Firstrichtung am wuchtigen nordseitigen Quertrakt wie auch an der über der Südfassade thronenden, grossen Lukarne.
Die grossen Rechteckfenster der möglichst zum Licht orientierten Schulzimmer sind an der südlichen Traufseite in fünf, an der westlichen Stirnseite in drei Achsen regelmässig disponiert; an der östlichen Stirnseite liegen zwei Achsen von Rechteckfenstern neben dem anderthalbgeschossigen Treppenhausfenster. Der Haupteingang besetzt die Mittelachse des nördlichen Quertrakts und wird von einer hohen, doppelläufigen Freitreppe erschlossen. Deren Podest bekrönt ein Vorzeichen auf kräftigen, gekuppelten Holzpfosten, das mit ziegelgedecktem Krüppelwalmdach und Ründe wiederum die Dachform des Hauptbaus abwandelt. Darüber öffnen sich die zu beiden Seiten des Risalits disponierten Fenster der Aborte. Ein Nebeneingang führt an der Ostseite ebenerdig ins Treppenhaus. In den Giebelfeldern öffnen sich die kleinformatigeren, in der Lukarne zu einer Reihe zusammengefassten Fenster der ursprünglichen Dachgeschosswohnung.
Das rundbogige Portal des Haupteingangs wie auch der Gebäudesockel sind aus Granit gearbeitet, der Nebeneingang und sämtliche Fenstergewände aus scharriertem Kunststein. Die Türblätter von Haupt- und Nebeneingang sind erneuert. Auf dem mit alten Biberschwanzziegeln eingedeckten Dach sitzen zeittypisch drei Firstknäufe. Die Spenglerarbeiten wurden um 1990 nach Befund ersetzt.
Das Treppenhaus verfügt über eine Granittreppe mit bauzeitlichem Schmiedeeisengländer. (Schulräume nicht gesehen.)
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Sauerländer / Steigmeier 1997, S. 108.
[2] Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 48; Pläne im Gemeindearchiv, Regal 4.13: Akten und Pläne (gemäss Angabe ebd., S. 48, Anm. 64).
[3] Vgl. die von Bölsterli erbauten Schulhäuser von Würenlos (1902/03, Kurzinventarobjekt WLO905) und Freienwil (1904/05, Kurzinventarobjekt FRE902).
Literatur:- Dominik Sauerländer / Andreas Steigmeier, „Wohlhabenheit wird nur Wenigen zu Theil“. Aus der Geschichte der Gemeinde Gebenstorf, Gebenstorf 1997, S. 108.
- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995, S. 48.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-GEB839.013 Schulhaus Vogelsang, 1911 (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35172
 

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