INV-GEB905 Villa Landstrasse 105, 1926 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-GEB905
Signatur Archivplan:GEB905
Titel:Villa Landstrasse 105
Bezirk:Baden
Gemeinde:Gebenstorf
Ortsteil / Weiler / Flurname:Reuss
Adresse:Landstrasse 105
Versicherungs-Nr.:271
Parzellen-Nr.:1838
Koordinate E:2659841
Koordinate N:1259045
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2659841&y=1259045

Chronologie

Entstehungszeitraum:1926
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Dokumentation

Autorschaft:Walter Merz, Kiesgrubenbesitzer, Gebenstorf
Würdigung:1926 für den Kiesgrubenbesitzer Walter Merz errichtete kleine Villa, die mit ihrer Lage an der Landstrasse die Zufahrt zum Werkareal besetzt. Das wohlproportionierte Gebäude, das sich mit einem repräsentativen Eingang zur Strasse wendet und ein auffallendes, weit ausladendes Walmdach besitzt, ist in den zeittypisch strengen Heimatstilformen der 1920er Jahre gehalten. Mit seiner gepflegten Architektur kommt ihm ein erheblicher baukünstlerischer Zeugenwert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die kleine Villa wurde 1926 im Auftrag und nach Plänen des Kiesgrubenbesitzers Walter Merz erbaut [1], dessen Unternehmen zuerst Rohmaterial für Wegbau und Fundamentbeton lieferte und später vor allem mit der Bautätigkeit der Nachkriegszeit wuchs [2].
Ein Anbau an der Südwestecke des Hauses entstand nach Ausweis der Heimatstilformen an der Gartenhalle (Säulen, Verglasung, Granitpflästerung) wohl um 1940/50.
Beschreibung:Das Gebäude steht südlich der Landstrasse nach Windisch und besetzt als Unternehmervilla prominent den Zugang zur damaligen Kiesgrube des Bauherrn; heute liegt hier das Werkareal des daraus hervorgegangenen Baustoffhandels Merz. Es handelt sich um einen zweigeschossigen verputzten Mauerbau, der die Abmessungen einer kleinen Villa besitzt und mit seinen strengen neobarocken Formen dem Heimatstil verpflichtet ist. Der längs zur Strasse gestellte, im Grundriss rechteckige Baukörper wird von drei auf drei Fensterachsen gegliedert und liegt unter einem Vollwalmdach mit kräftigem Knick und weiter Ausladung.
Die Fassaden sind mit Einzelfenstern besetzt, die noch die bauzeitlichen hölzernen Jalousieläden tragen. Am Obergeschoss sind sie zwischen ein Sohlbankgesimse und die verschalte Dachuntersicht satt eingespannt, was die Wirkung der zeittypisch gedrungenen Proportionen noch verstärkt. Der in der Mitte der Strassenfassade gelegene Hauseingang wird durch einen Portalbalkon auf wuchtigen, stark geschwellten Säulen betont. Für eine zusätzliche Akzentuierung der Portalachse sorgt eine Lukarne mit ebenfalls auffällig geknicktem Giebeldach. Der westlichen Schmalseite ist asymmetrisch eine stichbogenförmige Veranda vorgebaut, die im Obergeschoss einen Balkon trägt. In der Mitte der Ostfassade liegt das Treppenhaus, das im Halbgeschoss über einen eigenen Eingang mit privaterem Charakter verfügt. Tür- und Fensterfassungen, Gliederungselemente sowie Portalvorbau sind aus Kunststein gefertigt. Beide Hauseingänge verfügen noch über die bauzeitlichen Türblätter, im Fall des Haupteingangs mit architektonischer Ornamentierung und kunstgeschmiedeter Vergitterung. Das Dach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. (Inneres nicht gesehen.)
An die Südfassade schliesst ein jüngerer, eingeschossiger Pultdachanbau an, der Büroräume mit eigenem Eingang zur Strasse enthält und westlich als Gartenhalle über die Flucht des Haupthauses vorspringt.
Strassenseitig hat sich die gepflegte bauzeitliche Einfriedung mit Mauerpfosten, hölzernem Staketenzaun und Hecke erhalten, unterbrochen vom axial angelegten Zugangsweg zum Haupteingang.
Anmerkungen:[1] Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 47.
[2] Sauerländer / Steigmeier 1997, S. 135.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995, S. 47.
- Dominik Sauerländer / Andreas Steigmeier „Wohlhabenheit wird nur Wenigen zu Theil“. Aus der Geschichte der Gemeinde Gebenstorf, Gebenstorf 1997, S. 135.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35112
 

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