INV-FRI924 Gasthaus zum Rebstock, 1650 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-FRI924
Signatur Archivplan:FRI924
Titel:Gasthaus zum Rebstock
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Frick
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mitteldorf
Adresse:Hauptstrasse 54
Versicherungs-Nr.:50, 52 (Gebäude Hinterhof)
Parzellen-Nr.:123
Koordinate E:2643885
Koordinate N:1261961
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2643885&y=1261961

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1650
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof

Dokumentation

Würdigung:Der "Rebstock" ist einer der vier ältesten Gasthöfe in der Gemeinde Frick. Der voluminöse, unter einem langen Satteldach geborgene Baukörper zeigt strassenseitig je vier Fensterachsen aus zwei Bauphasen. Während der Kernbau ins 17. Jahrhundert zurückgehen dürfte, stellt die Partie südöstlich des Eingangs eine Erweiterung aus dem 18. / 19. Jahrhundert dar. Auch nach dem Ersatz der zugehörigen Scheune durch ein Geschäftshaus und den tiefgreifenden Veränderungen an der Hausrückseite bewahrt der Bau seine ortsbauliche Wirkung in der geschlossenen Zeilenbebaung an der Hauptstrasse.
Bau- und Nutzungsgeschichte:1476 soll der "Hirschen"-Wirt Mösch aus Gipf-Oberfrick (Velven) den damaligen Gasthof „Hirschen” in Frick gekauft und in "Rebstock" umbenannt haben [1]. Der nächste urkundlich bekannte Besitzer des "Rebstock", Johannes Mösch, heiratete 1686 Anna Maria Hersche aus Rheinfelden. Die wohlhabende und einflussreiche Wirtedynastie der Familie Mösch führte den Gasthof bis 1905. Nach vielen Wirtewechseln erwarb 1931 Isidor Bürgi-Basler das Haus. Die Familie führt den Gasthof bis heute [2].
Reste eines Kernbaus sind aufgrund von gekehlten Fenstergewänden im Obergeschoss hinter den vier nordwestlichen Fensterachsen zu vermuten, die zusammen mit dem Hauseingang den ursprünglichen Umfang des Gebäudes ausmachen. Die vierachsige Erweiterung des Wohnteils gegen Südosten, welche aus dem 18. / 19. Jh. stammen dürfte, ist an den grösseren Achsabständen erkennbar. Der zum alten Wohnteil gehörige Scheunentrakt schloss einst nordwestlich an den Gasthof an (siehe Fotodokumentation). Er wurde vor 1938 unter Wahrung der Dachfläche durch ein Wohn- und Geschäftshaus ersetzt. Der Gasthof wurde rückwärtig auf der ganzen Länge aufgestockt und mit zweigeschossigen Flachdachanbauten erweitert, die dem neu geschaffenen dritten Geschoss als Terrasse dienen. Die einseitige Anhebung des Dachs und die Anbauten treten auf der Stirnseite deutlich in Erscheinung.
Beschreibung:Der "Rebstock" ist ein achtachsiger Mauerbau unter asymmetrischem Satteldach, dessen Geschosshöhen im Vergleich zur Länge des Gebäudes gedrungen erscheinen. Die vier nordwestlichen Fensterachsen der Strassenfassade weisen im Obergeschoss Reste von Gewändekehlungen auf. An einer Stelle scheint das Gewände in der Art eines spätgotischen Fensters in eine Volute auszulaufen. Der Hauseingang befindet sich unter dem südöstlichsten gekehlten Fenster. Die vier Fensterachsen der jüngeren südöstlichen Gebäudehälfte weisen grössere Achsabstände auf und zeigen gefalzte Rechteckrahmen mit barock profilierten Simsen, wie sie im 18. Jh. und frühen 19. Jh. üblich waren. Das schöne schmiedeiserne Wirtshausschild mit geschwungenem Ausleger zeigt einen Rebstock in ovalem Medaillon und dürfte aus der Zeit um 1800 stammen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Homepage Hotel Rebstock, aus: “Mühlen und Gasthöfe in der Vogtei Frick”, Prof. Pfarrer Egloff, Gipf-Oberfrick.
[2] Heinz A. Schmid und Linus Hüsser 2001, S. 66 f.
Literatur:- Heinz A. Schmid und Linus Hüsser, Die Fricker Gasthäuser und ihre Wirte, in: Frick - Gestern und Heute, 8/2001, S. 59 f.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=34836
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds