DSI-ZEI001 Kreuzigungsgruppe in der Pfarrkirche, -1834 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-ZEI001
Signatur Archivplan:ZEI001
Titel:Kreuzigungsgruppe in der Pfarrkirche
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Zeihen
Versicherungs-Nr.:86
Parzellen-Nr.:167
Grundbuch-Nr.:167
Koordinate E:2648691
Koordinate N:1258523
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2648691&y=1258523

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Bestandteile und Zugehör von Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirchenausstattung

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):11/3/1966
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:before 1834
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle (1834 Kaufquittung aus dem Nachlass von Pfarrer Franz Joseph Bregenzer)
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die röm.-kath. Pfarrkirche St. Karl Borromäus (ZEI904) wurde 1965–1966 nach den Plänen des Architekten Walter Moser, Zürich neu erstellt. Die spätbarocke Kreuzigungsgruppe konnte aus dem Vorgängerbau in die aktuelle Kirche übernommen werden. Aufgrund eines Rechnungsbeleges aus dem Nachlass des Herznacher Pfarrers Franz Joseph Bregenzer kann nachgewiesen werden, dass die Kreuzigungsgruppe 1834 für die Zeihener Kirche erworben wurde. Die Pfarrei Herznach war bis 1853 die Mutterpfarrei von Zeihen. Bevor Bregenzer nach Herznach berufen wurde, amtete er von 1793–1807 in der röm.-kath. Pfarrkirche Schupfart (SUP002). Diese durchlief in der ersten Hälfte des 18. Jh. mehrere bauliche Veränderungen und wurde schliesslich während der Amtszeit von Bregenzer 1797–1799 neu erbaut. Gut möglich, dass die Kreuzigungsgruppe im Zusammenhang mit diesem Neubau entstand. Trifft dies zu, kann der Bildhauer Johann Friedrich Vollmar, der für den Neubau in Schupfart 1797–1799 die Altäre lieferte, als Schöpfer vermutet werden. 1975 wurde die Kreuzigungsgruppe von Bruno Häusel (Rheinfelden) restauriert. Dabei konnten bei den Skulpturen Maria und Johannes vier Farbfassungen festgestellt werden, während der Korpus Christi an der Rückseite lediglich eine und an der Vorderseite ebenfalls vier Farbfassungen aufweist. Dieser Unterschied in der Anzahl Farbfassungen lässt vermuten, dass die Kreuzigungsgruppe eine zusammengesetzte Figurengruppe ist. Der Korpus Christi, der vollplastisch ausgearbeitet ist und zudem eine originale Befestigungsvorrichtung aufweist, stammt aus der 2. Hälfte des 17. Jh. und diente ehemals als Triumphbogenkreuz. Zu einem unbestimmten Zeitpunkt wurde das Kreuz abgenommen und neu zusammen mit den Dreiviertel-Plastiken Maria und Johannes – am ehesten im späten18. Jh. – zur Kreuzigungsgruppe ergänzt.
Beschreibung:Heute befindet sich die Kreuzigungsgruppe in der kath. Pfarrkirche St. Karl Borromäus an der Ostwand im Chorbereich. Das Kreuz mit dem vollplastischen Korpus Christi wird rechts von Johannes und links von Maria begleitet. Johannes wie Maria stehen als Dreiviertel-Plastiken mit ausgehöhlter Rückseite auf Wandkonsolen. Die aus Lindenholz geschnitzten Skulpturen sind einheitlich farbig gefasst. Während Maria und Johannes mit lebhaften Gesten und in bunten Gewändern – rot und blau mit goldenen Bordüren – eine expressive Wirkung erzielen, ist das Inkarnat Christi zurückhaltender lediglich mit roter Farbe an den verwundeten Körperstellen gestaltet, und das Lendentuch weist eine blau-goldene Farbfassung auf. Maria ist als mater dolorosa mit einem goldenen Schwert in der Brust dargestellt, das als Hinweis auf eines der sieben Leiden Mariens, den Schmerz über den Tod Christi am Kreuz, zu verstehen ist. Rechts von Christus weist der Jünger Johannes mit Blick und Gestus auf den am Kreuz Verstorbenen.
Literatur:- Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 328–329.
- Linus Hüsser, Zur Herkunft der Kreuzigungsgruppe in der Pfarrkirche Zeihen. In: Vom Jura zum Schwarzwald. Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz. Hg. von der Fricktalisch-Badischen Vereinigung für Heimatkunde und Heimatschutz, 2013, S. 65f.
- Archiv Kantonale Denkmalpflege Aargau: ZEI001-BE-1975-01/001 (Restaurierungsbericht von Bruno Häusel)
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=27312
 

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