DSI-SSI001 Röm.-kath. Pfarrkirche St. Nikolaus, 1523 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-SSI001
Signatur Archivplan:SSI001
Titel:Röm.-kath. Pfarrkirche St. Nikolaus
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Schneisingen
Versicherungs-Nr.:84
Parzellen-Nr.:574
Grundbuch-Nr.:574
Koordinate E:2669160
Koordinate N:1263964
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2669160&y=1263964

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (röm.-kath.)

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):10/25/1976
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:B (regionale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1523
Bau- und Nutzungsgeschichte:Erbaut 1523 (Jahrzahl am Chorscheitel), anstelle der 1120 erstmals erwähnten, südwärts gerichteten Vorgängerkirche und eines Pfrundspeichers. Unter Pfarrer Johann Georg Stressler 1664 Verlängerung des Langhauses um eine Fensterachse nach Westen, Emporeneinbau und Übertünchung der Apostelbilder (gemäss Klageschrift von 1672) sowie vermutlich auch Barockisierung der Ausstattung. Um 1820/30 Ersatz der Altäre und der Kanzel sowie Einbringen einer Gipsdecke durch die Gebrüder Huttle "aus Vorarlberg"; 1861 Beschaffung zweier Altargemälde von Heinrich Kaiser, Stans. 1864 Neubau von Glockenturm und Sakristei durch Baumeister Heinrich Baumann, Villigen, auf der Chorsüdseite, an der Stelle des alte Turmchors und einer angebauten Sakristei; 1865 Weihe des Geläuts von Rüetschi, Aarau; 1875 Kreuzwegstationen von Jakob Huwyler, Sursee. 1907 neugotischer Turmhelm. 1924 quer gelagerter westseitiger Anbau von Architekt Arthur Betschon, Baden; Glasmalereien der Firma Huber-Stutz & Co., Zürich. 1931 Weihe der Orgel von Orgelbau AG, Willisau. 1973-1975 Gesamtrenovation und Freilegung von Wandmalereifragmenten (Restaurator: Fritz Walek-Doby). Entwurf der Glasmalereien im Chor von Jakob Welti, Gebenstorf. 1992 Freilegung des spätgotischen Chorbogens mit der Jahrzahl 1523 am Scheitel.
Beschreibung:Die Pfarrkirche St. Nikolaus wird in der Fernansicht von Süden durch den neugotischen Glockenturm beherrscht. In der Nahansicht von Nordosten sind die spätgotische Saalkirche (1523) und der schiffsbreite Polygonalchor mit ihrer uniformen Befensterung noch gut als bauliche Einheit zu erkennen. Der breitgelagerte Queranbau (1924) an der Westseite führt auch in seiner aufwändigen Instrumentierung ein Eigenleben. - Das Schiff und der mittels eines spitz schliessenden, profilierten Triumphbogens abgetrennte Chor bewahren die ursprüngliche Spitzbogenbefensterung, zwei Rundbogenfenster kennzeichnen die 1664 im W angefügte Raumschicht. (EG-Anbau als Pfarreisaal abgetrennt). Das Kircheninnere litt mehrmals unter durchgreifenden Renovationen: im frühren 19. Jh. seiner barocken Altäre beraubt, klassizistisch überprägt und mit einer Gipsdecke ausgestattet, büsste es 1974 auch diese klassizistische Ausstattung wieder ein. Die seither schlicht gehaltene, helle Raumhülle beleben einzelne farbliche Akzente, bestehend aus spätgotischen und barocken Ausstattungselementen. 1974 wurden an der südlichen Schiffwand spätgotische Wandmalereien freigelegt. Es handelt sich um zwei in kräftigen Gelb-, Rotbrau- und Grüntönen gehaltene lebensgrosse Apostelfiguren. Unterhalb der Beischriften "JOHANNES" und "PHILIPPUS" nicht mehr entzifferbare Spruchbänder. Die Malereien entstammen entweder der Bauzeit 1523 oder der Jahre kurz nach 1534, als sich mit der Einsetzung von Pfarrer Georg Manz (1534) im von Glaubenswirren geschüttelten Schneisingen der katholische Glaube wieder durchsetzte. Zu den 1664 vorhandenen Altären (im Chor der dem Patron geweihte Nikolausaltar, im Schiff l. der Marienaltar, r. der Blasiusaltar) müssen die nun auf Konsolen an den Schiff- und Chorwänden aufgestellten acht Barockstatuen gehört haben; Kruzifixus (Mitte 18. Jh.) früher wohl am Triumphbogen. Die polychrom gefassten und teilvergoldeten Figuren stellen dar (auf der Nordseite von W beginnend): Johannes Ev., Agatha, Nikolaus, Verena, sitzende Muttergottes mit Kind, Josef mit Jesusknabe, Anna Selbdritt, Kruzifixus, Johannes d.T. Der Autor der qualitätvollen barocken Schnitzwerke ist bisher nicht bekannt.
Literatur:- Pfarreigeschichte von Schneisingen, 1987, S. 59-75.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=26064
 

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