INV-LAU916 Galgenrain 4, 1910 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LAU916
Signatur Archivplan:LAU916
Titel:Galgenrain 4
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Galgenrain 4
Versicherungs-Nr.:1299
Parzellen-Nr.:2889
Koordinate E:2645875
Koordinate N:1267258
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645875&y=1267258

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1910
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:Angestelltenhäuser (Bauinventar LAU911, LAU916, LAU917, LAU918)
Direktorenhäuser (Bauinventar LAU910, LAU915)
Kraftwerksanlage (Bauinventar LAU 912)
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Dokumentation

Autorschaft:Emil Faesch (1865-1915)
Würdigung:Die vier Gebäude der Werksiedlung am Galgenrain (Bauinventar LAU911, LAU916, LAU917, LAU918) bilden zusammen mit der Kraftwerksanlage (Bauinventar LAU 912) und den östlich gelegenen Direktorenhäusern (Bauinventar LAU910, LAU915) ein Ensemble von hoher siedlungs- und industriegeschichtlicher Bedeutung. Grundrisslich, stilistisch und in seiner Materialisierung ist das Haus Galgenrain Nr. 4 nah mit seinem östlichen Nachbarbau, der Nr. 2 (Bauinventar LAU911), verwandt. Die abwechslungsreiche Befensterung der Fassaden und die aus zwei Hauptvolumen zusammengesetzte Dachlandschaft verleihen ihm seine pittoreske Gesamtwirkung im Sinne des Heimatstils. Von allen Bauten der Werksiedlung hat das Haus die vorbildlich verarbeiteten Sandstein-, Kalkstein- und Fachwerkpartien sowie die qualitätvollen Schmiedearbeiten am besten bewahrt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Kraftwerk Laufenburg liess durch den Basler Architekten Emil Faesch (1964-1915) ab 1909 gleichzeitig zum Kraftwerkbau auch Angestelltenhäuser und zwei Direktorenvillen erstellen. Während die Villen in einiger Entfernung vom Kraftwerk rheinaufwärts zu stehen kamen, wurden die Angestelltenhäuser auf dem Plateau direkt oberhalb der Anlage errichtet und mit dieser durch einen Fussweg verbunden. Die vier Baukörper – zwei identische Doppelwohnhäuser für die Angestellten und zwei Solitärbauten wohl für die höhergestellten Meister – bilden mit ihren rückwärtigen Gärten eine homogene Häuserzeile. Sie wurden im letzten Jahrzehnt sukzessive an Private verkauft. Das äussere Erscheinungsbild der Zeile ist gut erhalten. Trotz wiederholter Aussensanierungen vermittelt der Bau besonders am Eingangsbereich noch einen guten Eidruck seiner hohen ausführungstechnischen Qualität.
Beschreibung:Das als Einfamilienhaus über quadratischem Grundriss konzipierte Wohnhaus ist in seiner Volumetrie zweiteilig. Es setzt sich aus einer vorderen Partie mit gielbelständigem Gerschilddach und einem hinteren Teil mit quergestelltem, überhöhtem Walmdach mit kurzem First zusammen. Der verputzte Mauerbau steht auf einem umlaufenden Kalkstein-Rustikasockel, aus welchem an den Gebäudeecken flach behauene dekorative Strebepfeiler wachsen. Als Zierelement ist dem strassenseitigen Dachgeschoss ein rot gestrichenes Fachwerk vorgeblendet. Darunter wird die ganze Erdgeschossfront durch ein gekuppeltes Drillings- und ein danebenliegendes Zwillingsfenster mit massiven Fensterpfosten eingenommen. Rückseitig lockert ein auskragender Holzbalkon unter eigenem Teilwalm die Fassade auf. Er ist bereits vor 1998 verkleidet und zum Wohnraum geschlagen worden.
Der Hauszugang liegt von der Strassenfassade leicht zurückversetzt zwei Treppenstufen erhöht unter einer Dachabschleppung. Das Türgewände ist aus hellem Kalkstein gearbeitet. Den geraden monolithischen Türsturz tragen dekorative viertelkreisförmige Kragsteine. Das wertvolle originale Türblatt mit dreiteiliger Glasfüllung zeigt Jugenstilmotive. Über dem Hauseingang schmückt ein breitrechteckiges, mit einem Gitterkorb verziertes Oberlichtfenster die Mauerflanke. Wenige Treppenstufen führen im Innern entlang der Ostfassade in die Diele, welche vom Herren-, Ess- und Wohnzimmer umgeben ist. Die Küche nimmt die Nordostecke des Hauses ein. Im Obergeschoss sind um das Treppenhaus die Schlafräume angeordnet. Die wesentlichen Ausstattungsteile wie Türblätter, Türgewände, Wandschränke und die U-förmige Wangentreppe mit gedrehten Geländerstäben sind erhalten.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Alfred Lüthi, Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd. 3, Laufenburg 1986.
- Laufenburg in Bildern (Ausstellungsschrift des Museumsvereins Laufenburg), Laufenburg 1993.
- Architektenlexikon der Schweiz, Hsg. Dorothee Huber, Isabelle Rucki, 1998.
- Vom Jura zum Schwarzwald. Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz, Jahrgang 1985.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2546
 

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