DSI-RHE042 Kapuzinergasse 16, Commandantenhaus, 1613 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-RHE042
Signatur Archivplan:RHE042
Titel:Kapuzinergasse 16, Commandantenhaus
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Rheinfelden
Adresse:Kapuzinergasse 16
Versicherungs-Nr.:301A
Parzellen-Nr.:994
Grundbuch-Nr.:161
Koordinate E:2626684
Koordinate N:1267028
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2626684&y=1267028

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Altstadthaus mit Gewerbelokal

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):1/25/2005
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1613
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Commandatenhaus ist Teil der hochmittelalterlichen kompakten Häuserzeile der Nummern 12-16 an der Kapuzinergasse. Zwischen 1687 und 1800 dienten die Häuser als Wohnsitz der österreichischen Garnisonskommandanten, wobei die Bezeichnung Commandantenhaus einzig für Nr. 16 bestehen blieb. Wie baugeschichtliche Untersuchungen 2003 ergaben, gehen die ältesten Teile der westlichen Brandmauer auf die Zeit um 1200 zurück. 1613 erwarb Wippert Eggs, Eigentümer des Hauses Nr. 16, das westlich angrenzende Haus Nr. 14. Er verband die beiden Gebäude, indem er in die gemeinsame Brandmauer Türöffnungen brechen liess. Die Erschliessung beider Häuser erfolgte über ein gemeinsames Treppenhaus in Nr. 14. Die Fachwerk-Trennwand über der Brandmauer und die Dachkonstruktion wurden gleichzeitig errichtet. Mit dem Innenausbau betraute Eggs um 1615 einen Basler Tischmacher.
Im Verlaufe des 17. Jh. muss die Liegenschaft in den Besitz der Stadt gekommen sein. Diese war gezwungen, im "Eggsischen Haus bei den Capuzinern" Platz für den Garnisonskommandanten Nicola Bertagnoni zu schaffen. Dies geschah 1687 oder kurz danach durch den Ankauf des westlich anschliessenden Hauses Nr. 12. Der entstandene dreiteilige Kommandanten-Wohnsitz Nr. 12–16 wurde wenig später westseitig mit einem Wirtschaftstrakt ergänzt (Vorgängerbau von Nr. 10). Dieser erscheint auf dem Stadtgrundriss von 1710 als bis an die Ringmauer reichendes Gebäude. 1764 befand sich die Kommandanten-Liegenschaft noch immer im Besitz der Stadt und gliederte sich in einen "dreistöckigen Steinbau mit Gewölbekeller" und eine Stallung.
Die gegen 1800 privatisierte vierteilige Liegenschaft Nr. 10–16 gehörte 1805 den beiden Fuhrleuten Heinrich Schreiber und Ulrich Soder. 1818 ging das östliche Wohnhaus Nr. 16 an Joseph Bäumle, der die Verbindungstüren zum Nachbarhaus im Westen vermauerte. 1898 erhielt das Gebäude anstelle der ein- eine zweiachsige Gassenfassade und im Parterre einen Ladeneinbau. 2003/04 erfuhr das Haus unter Henri Leuzinger eine exemplarische, auf Substanzerhaltung bedachte Restaurierung.
Beschreibung:Die dreigeschossige Häuserzeile Nr. 12–16 wirkt durch die Aneinanderreihung von drei zweiachsigen Bauten homogen und tritt gassenseitig recht einheitlich in Erscheinung. Das Satteldach über Nr. 16 und 14 endet ostseitig mit einem Halbwalm. An der durchlaufenden Traufe findet sich eine uniforme Bretterverschalung der Zeit um 1850 mit Rautendekor. Die spätklassizistische Gassenfassade von Nr. 16 ist durch eine fein instrumentierte Ladenfront mit Stichbogenöffnungen und Mittelzugang bereichert. Den Eingang schmückt über dem Schriftzug "Commandantenhaus" der nach Befund erneuerte Doppeladler mit dem Bindenschild.
Die an der Ostflanke vorkragende Brandmauerzunge verdient besondere Beachtung, enthält sie doch im ersten Obergeschoss ein seltenes Zeugnis romanischer Bauplastik, ein Rundbogenfensterchen aus Buntsandstein. Maskenartige Kapitelle ruhen auf den eingestellten Halbsäulen, das Bogenrund ist mit einem Lilienfries verziert.
Unter dem ungefähr 5 x 15 m messenden Gebäude erstreckt sich quer zum First ein tonnengewölbter Keller. Zeugnisse des Innenumbaus von 1613/1615 finden sich im Parterre in einer Balkendecke mit polychromen Beschlagwerkornamenten in Schablonenmalerei sowie im zweiten Obergeschoss, wo bunte Blumengehänge die bandgefasste Leibung eines zugemauerten Südfensters verzieren. Im ausgebauten Dach dreigeschossige Sparrenkonstruktion auf doppelt liegendem Stuhl (1612/13).
Literatur:- Rheinfelder Neujahrsblätter, 2005, S. 119-133.- Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 234-236.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=25410
 

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