DSI-RHE014 Johannitergasse 9, Johanniterkommende, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-RHE014
Signatur Archivplan:RHE014
Titel:Johannitergasse 9, Johanniterkommende
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Rheinfelden
Adresse:Johannitergasse 9
Versicherungs-Nr.:73
Parzellen-Nr.:1229
Grundbuch-Nr.:705, Plan 47
Koordinate E:2626809
Koordinate N:1267315
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2626809&y=1267315

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kommende

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):3/22/2004
Kantonaler Schutzumfang:siehe detaillierten Beschluss

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:1448 kriegsbedingte Zerstörung der ausserhalb der Stadtmauern gelegenen Johanniterkomturei. 1451 Ankauf einer Liegenschaft in der Nordostecke der Stadt. 1455/56 Neu- und Umbauten auf diesem ummauerten Areal östlich der Rheintorgasse. Das Kommendegebäude (Nr. 73) entstand unter Einbezug der Umfassungsmauern eines wohl als Lagerhaus errichteten Vorgängerbaus von 1417d, der an die Stadtmauer aus dem 13. Jh. angebaut worden war. Der Umbau umfasste in der Südwesteecke des Parterres einen aufwändigen Stubeneinbau mit Bälkchendecke („Johanniterstube“), einen nördlich anschliessenden Saal sowie im OG einen die ganze Gebäudefläche umfassenden Saal. 1546 Anbau eines Standerkers an der Westfassade, auf dessen Kapelleraum im EG die Johanniterstube nun geöffnet wurde. Zeitgleich oder etwas später erste Ausschmückungen von Johanniterstube, Nordsaal und OG mit Wandmalereien. 17. Jh.: partielle Neubefensterung der Säle im EG und OG, samt Erneuerung der dekorativen Farbfassungen. 18./19. Jh.: Einbau zweiter Kellerräume unter dem Westteil der Kommende und Anhebung des Bodenniveaus der Johanniterstube; neuer Verputz und weisser Anstrich im ganzen Haus; Südfassade neu belichtet. Vielerlei Innenumbauten im 19. Jh. – Gesamtsanierung 2003/2004: Wiederherstellung der alten Dachform, Abbruch und Ersatz des östlichen Hausteils; Modernisierung des Innenausbaus der Kommende mit Rücksicht auf den Schutzumfang; Restaurierung der Johanniterstube; die Malereireste der übrigen Räume mehrheitlich durch Gipskartons abgedeckt.
Beschreibung:Schutzumfang: die Umfassungsmauer mit Malereifragmenten, inklusive westliche Giebelwand, die Binnenwände, die die gotische Stube einfassen, samt Malereifragmenten, die gotische Bälkchendecke (1455) über der Stube und die Balkenlage mit dem Bretterboden (1417) über dem gesamten Erdgeschoss. – Zwischen Westtrakt (Nr. 72, Johannitergasse 7) und vollständig neu errichtetem Osttrakt steht die Kommende (Nr. 73) mit rekonstruiertem Steildach. Die Trauffassaden sind geprägt von einer Befensterung des 18./19. Jh. Die Westfassade dominiert ein 1546 angefügter Standerker mit Hauskapelle (seit 1963 geschützt), im Giebel in Zweitverwendung ein qualitätvoller Renaissance-Architekturrahmen von 1567. Im Vorgängerbau erhalten die Balkenlage (1417d) über dem EG des ganzen Gebäudes, samt ursprünglicher, mit Holznägeln fixierter Bretterlage: ein ausserordentlich seltener Befund. Aus der Zeit des Kommendebaus 1455/56 in der SW-Ecke die Johanniterstube mit gotischer Bohlen-Bälkchendecke auf reich profilierten Geschossrähmen sowie die mit einem gekehlten Rundbogen daran angeschlossene Hauskapelle im EG des 1546 angebauten, mit dreiteiligen Staffelfenstern versehenen Erkers. Im zweijochigen Kreuzrippengewölbe der Kapelle ein Scheitelstein mit Wappen Johanniterorden/Ordensmeister Johannes von Hatstein, gest. 1546; die Jahrzahl „1455“ am zweiten Scheitelstein später aufgemalt. Fragmente einer roten Bandfassung M. 16. Jh. in der Johanniterstube konserviert. Aus dieser Zeit auch die ältere Schicht der heute fast ausnahmslos unter Gipskartons verborgenen Wandmalereireste, die sich in den Sälen im EG und OG erhalten haben. Ältere Ausschmückung M. 16. Jh.: im EG-Saal an der Südwand polychrome Blatt- und Blütengirlanden, an der Nordwand, bezogen auf ein breites Stichbogenlicht, graue und rote, von schwarzen Filets begleitete Bandfassungen, im Bogenfeld ergänzt durch Blumenranken und Zwickelwappen: links Johanniterorden, rechts wohl Komtur Conrad Fachhenn (1531 bis nach 1549: im OG-Saal Bandfassungen in Grau und Rot sowie Blumenranken. Jüngere Malerei-Schicht (17. Jh.): in beiden Sälen wurden neu ausgebrochene Fenster mit einer von kraftvollen Blattranken begleiteten Rahmenarchitektur in Grisailletechnik gefasst.
Literatur:- Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 126-137.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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Related units of description:siehe auch:
STC-RHE014 Johanniterkommende, 1650 (ca.)-1700 (ca.) (Dossier (Spezialinventare))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=25242
 

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