DSI-MLI011 Batapark, Bata-Siedlung, 3-Etagen-Gebäude, Halle 1, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-MLI011
Signatur Archivplan:MLI011
Titel:Batapark, Bata-Siedlung, 3-Etagen-Gebäude, Halle 1
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Möhlin
Adresse:Batapark
Versicherungs-Nr.:743
Parzellen-Nr.:937
Grundbuch-Nr.:3010
Koordinate E:2630348
Koordinate N:1269572
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2630348&y=1269572

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Mehrfamilienhaus

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):8/20/1997
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die 1894 vom Thomas Bata (1876–1932) im tschechischen Zlín gegründete Schuhfabrik war bis Ende der 1920er-Jahre zu einem global tätigen Grossunternehmen herangewachsen, das über 20'000 Menschen Arbeit bot. Fabriken und Wohnsiedlungen wurden weltweit in einem standardisierten Bausystem und in einer formalen Einheit erstellt, welche trotz ständigen Wachstums der Fabrikkolonien dank präzisen Vorgaben des firmeneigenen Baubüros über Jahrzehnte gewährleistet blieb. Die Expansionsgelüste der Firma fielen mit der Weltwirtschaftskrise zusammen, an deren Auswirkungen auch Möhlin mit über 100 Arbeitslosen litt. Verhandlungen der Gemeindebehörden mit Bata begannen schon Ende 1930 und wurden durch die günstigen Konditionen für den Erwerb der ungefähr 24 Hektaren Land zwischen Ryburg und Rheinufer gefördert. Im August 1932 konnte die Schuhherstellung in einer eingeschossigen Standardhalle aufgenommen werden.
Noch unter der Planungshoheit des tschechischen Baubüros entstanden 1934/35 sowie 1936/37 in Möhlin die beiden ersten Fabrikhochbauten sowie, beidseits der als Symmetrieachse dienenden Zufahrtsstrasse (Bata-Allee), zwei Ledigenheime als Flanken des Platzes am Eingang zur Fabrikationszone. Südwärts schlossen je drei Zweifamilienhäuser an. Ab 1936 übernahm Hannibal Naef die Planung der Wohnkolonie, die allerdings bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges lediglich um sieben Zweifamilienhäuser anwuchs. 1948, als die Wachstumsgrenzen der Firma sich bereits abzeichneten, errichtete Naef am Südende der Anlage das Clubhaus, das den Angestellten Verpflegungs-, Einkaufs- und Vergnügungsmöglichkeiten bot. Die Produktion wurde 1990 eingestellt; einige Fabrikationsgebäude und das einstige Clubhaus werden zurzeit als Gewerbepark genutzt.
Für sämtliche Bauaufgaben kam bei den Bata-Siedlungen ein konstruktives Grundraster von 6,15 x 6,15 m zur Anwendung, das vom Baubüro in Zlín entwickelte Zlíner Modul, das auf europäischen und amerikanischen Rahmentragwerk-Systemen fusste. Die Standard-Produktionsgebäude bestanden aus 3 x 13 Einheiten dieses Moduls. Dank gleichmässigem Stützensystem konnte die Grundfläche eines Standardbaus polyvalent genutzt werden; ein mittiger, längsseitiger Anbau von drei Rastern Breite nahm Treppenhaus sowie Garderoben und Toiletten auf. Zusätzliche Vorteile für Baukosten und -zeiten ergaben sich durch die Kombination des Typensystems mit rationalisierten Arbeitsvorgängen, die von spezialisierten Bautrupps unter Verwendung von Serienprodukten ausgeführt wurden.
Beschreibung:Die 1932 gegründete Schuhfabrik Bata in Möhlin ist die einzige ihres Typs in der Schweiz. Gleich den anderen, in aller Welt errichteten Bata-Fabrikations-Kolonien umfasst die in einen Landschaftspark integrierte Anlage als "ideale Fabrikstadt" Bauten für Arbeiten, Wohnen und Freizeit. In Möhlin stellen die beiden dreigeschossigen Standard-Fabrikationsgebäude mit ihren als Markenzeichen wahrgenommen Rasterfassaden das Herzstück dar.
Die zwei dreigeschossigen Standard-Produktionsgebäude nach Zlíner Modul bilden nördlich der Wohnkolonie einen Querriegel. Die beiden 3 auf 13 Achsen zählenden Flachdachbauten zeigen eine konsequente Fassadenrasterung. Zwischen den Eisenbetonrahmen des Tragskeletts treten Backstein-Ausfachungen als ziegelrote Bänder in Erscheinung, während die typisierten Eisenprofilfenster eine gleichmässige netzartige Struktur bilden. Der mit einer Portierloge ausgestattete Nordbau von 1934/35 ist im Grundtyp mit einem drei Raster breiten längsseitigen Treppenhausrisalit erhalten. Der Südbau von 1936/37 erhielt an der hinteren Schmalseite einen zusätzlichen Mittelrisalit.
Literatur:- Schweiz. Architekturführer Bd. 2, 1994, S. 115. - Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 354-356.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=24366
 

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