DSI-MLI001 auf dem Bürkli, Ruine der röm. Warte, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-MLI001
Signatur Archivplan:MLI001
Titel:auf dem Bürkli, Ruine der röm. Warte
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Möhlin
Adresse:Bürkli
Parzellen-Nr.:1670
Koordinate E:2630118
Koordinate N:1270040
Situationsplan (AGIS):https://www.ag.ch/geoportal/apps/onlinekarten/?layers=dp_denkmalpflege::topicmaps.geo.ag.ch&basemap=base_landeskarten_sw::topicmaps.geo.ag.ch,1,true¢er=2630118,1270040&z=9&search=2630118%2F1270040,coordinate

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Archäologische Fundstätten
Nutzungstyp (Stufe 2):Befestigungsanlage
Epoche / Baustil (Stufe 3):Prähistorisch

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:4/10/2015
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):12/13/1963
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:Im 4. Jahrhundert n. Chr. stand auf dem "Bürkli" vermutlich ein Wachtturm der spätrömischen Grenzbefestigung. Das Gebiet rund um den inzwischen abgegangenen Wachtturm wurde im Frühmittelalter mit Gräben, Erdwällen und einer zweitürmigen Toranlage befestigt und diente als Fluchtburg oder frühe Adelsburg. Eine senkrecht abfallende Zone in der Uferböschung wurde 1918 bei Sondiergrabungen als Abdruck eines in den Rhein abgestürzten Gebäudes (spätrömischer Wachtturm?) interpretiert. Weitere Sondierungen fanden 1941 und 2014 statt.
Beschreibung:Beschreibung gemäss Informationstafel der Kantonsarchäologie beim Objekt:
Das "Bürkli" bei Möhlin-Riburg nimmt eine steilwandige Schotterterrasse zwischen Rhein und Möhlinerbach ein. Sie wurde vermutlich bereits zur Römerzeit und erneut im Frühmittelalter zu einer Wehranlage ausgebaut. Die Südseite der Anlage wurde durch einen tief eingeschnittenen Halsgraben und durch einen mächtigen Erdwall mit gemauertem Torgebäude geschützt. Das Torgebäude, zu dem eine steile Rampe führte, bestand aus der Tordurchfahrt und zwei seitlichen Räumen. Ihre Fundamente wurden 1941 ausgegraben und konserviert. Im Vorgelände südlich des Halsgrabens bestand ein kompliziertes System aus zusätzlichen Wallanlagen und Gräben. Sie erschwerten einem berittenen Angreifer die Durchquerung des Vorgeländes.
Das Innenareal des Bürkli ist durch Gräben und Erdwälle in zwei Abschnitte unterteilt. Im Südabschnitt stand ein grosses Gebäude unbekannter Funktion. Ob in diesem Areal noch weitere Gebäude bestanden haben, muss beim heutigen Stand der Forschung offen bleiben.
Der durch zwei Gräben und Wälle gesicherte Nordabschnitt der Wehranlage war ursprünglich doppelt so gross wie heute. Seine Westhälfte ist der Erosion durch den Rhein zum Opfer gefallen. Im Zentrum der Kernburg stand ein Turm, der vor langer Zeit durch Unterspülung in den Rhein abgestürzt ist. Dieser Turm könnte zur spätrömischen Grenzbefestigung gehört haben und diente vermutlich im Mittelalter einer Adelsfamilie als Wohnsitz.
Ausgehend von den aufwendigen Befestigungsanlagen aus gestaffelt angelegten Erdwällen und Gräben, die für Wehranlagen des Frühmittelalters und besonders des 10. Jahrhunderts typisch sind, dürfte das Bürkli in die Zeit der Ungareneinfälle von 917 und 925 zu datieren sein. Damals suchte die bedrohte Bevölkerung vor den kriegerischen Reiterhorden in Fluchtburgen Schutz. Die Zweiteilung der Anlage in Kern- und Vorburg weist zudem auf einen früheren Adelssitz hin. Als Bewohner der Kernburg kommt für das 10. Jahrhundert am ehesten eine Grafenfamilie in Betracht.
Literatur:- Informationstafel der Kantonsarchäologie beim Objekt
- Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Der Bezirk Rheinfelden, Bern 2011. S. 334.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=24306
 

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