DSI-LAU022 Fischergasse 152, Gasthaus zum Meerfräulein, 16. Jh. (ca.) (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-LAU022
Signatur Archivplan:LAU022
Titel:Fischergasse 152, Gasthaus zum Meerfräulein
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Fischergasse 152
Versicherungs-Nr.:1151/1152
Parzellen-Nr.:2179
Grundbuch-Nr.:179
Koordinate E:2646816
Koordinate N:1268211
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646816&y=1268211

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):8/8/1952
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:approx. 16th cent.
Grundlage Datierung:1643 Zusammenlegung Wohnhäuser
Bau- und Nutzungsgeschichte:1685/86 wird das Gasthaus zum Meerfräulein erstmals erwähnt. Der komplexe, mehrfach veränderte Bau mit einem gewölbten Keller und einer Balkendecke (Tremkeller) scheint aufgrund seiner Ausdehnung aus zwei Gebäuden hervorgegangen zu sein. Die Formen der Tür- und Fensteröffnungen im Erdgeschoss lassen auf eine Errichtung des Kernbaus im 16. Jh. schliessen. Ein kleines, 1643 datiertes Flachrelief an der Fassade weist auf einen grösseren Umbau, möglicherweise die Zusammenlegung der Bauten, hin. 1872 trat anstelle der 1788 bereits erwähnten Nebengebäude (Stall und Holzschopf) ein Anbau mit Saal und Terrasse, der zusammen mit weiteren, nicht näher beschriebenen Verbesserungen den Wert der Liegenschaft mehr als verdoppelte. Um 1900 erhielt das Erdgeschoss eine Rustizierung und ein Abschlussgesims. Wohl etwa gleichzeitig wurden im 1. Obergeschoss die westlichen Lichtöffnungen, die vermutlich bis dahin aus zwei Staffelfenstern bestanden, in dreiteilige Stichbogenfenster umgewandelt und mit einer dritten gleichartigen Öffnung ergänzt.
Beschreibung:Das «Meerfräulein» steht zwischen der Fischergasse und der ansteigenden Fluhgasse und wird vom Nachbarhaus durch die schmale Treppe des Savelligässli getrennt. Dem viergeschossigen Wohnhaus unter steilem, geknicktem Satteldach ist westlich der trapezförmige Saaltrakt mit Terrasse angebaut. Von der rustizierten Fassade seitens Fischergasse heben sich die gefasten resp. profilierten Fenster- und Portalgewände aus gelb-rötlichem Buntsandstein ab. Das Rundbogenportal besitzt eine spätbarocke doppelflügelige Tür mit Oblicht. Rechts des Eingangs befindet sich eine in ein Rechteck eingeschriebene, stichbogige Öffnung eines einstigen Verkaufsladens. Der nicht mehr vorhandene rechteckige Holzladen diente heruntergeklappt als Verkaufstisch. Das breit gefaste Rundbogenfenster links des Eingangs könnte eine in der Höhe reduzierte ehemalige Tür sein. In der hell verputzten oberen Partie des Hauses kennzeichnen im 1. Obergeschoss drei dreiteilige Stichbogenfenster mit gekehlten Sandsteingewänden und Mittelstützen sowie eine hochrechteckige Öffnung die Lage der Gaststube und des angrenzenden Speisesaals. Die beiden oberen Wohngeschosse weisen einfache rechteckige Fenster auf. Zwei dekorative Elemente bereichern die Fassade: ein zwischen den Fenstern im 1. Obergeschoss angebrachtes orange-blau gefasstes schmales Flachrelief mit Beschlagwerk, Laufenburger- und Bindenschild sowie der Jahreszahl 1643 und das wohl aus dem 19. Jh. stammende, bunt bemalte Wirtshausschild mit doppelschwänziger, bekrönter Meerjungfrau. Die zur Fluhgasse dreigeschossige Fassade zeigt mit drei Fensterachsen und dem über eine Treppe zugänglichen Eingang die einfache und strenge Form des späten 18. Jh. Die Trauflinie wird von einer aus der Mitte versetzten Aufzugslukarne unterbrochen. Im stark veränderten Inneren haben sich bemerkenswerte Ausstattungsstücke erhalten. Die Leibungsbogen der dreiteiligen Fenster in der Gaststube ruhen auf einem rechteckigen gefasten Sandsteinpfeiler mit Basis und Kämpferzone. Im angrenzenden Speisesaal steht ein 1735 datierter Kastenofen mit idealisierten Architekturdarstellungen in zeittypischer Blaumalerei. Ein flacher Wandschrank aus Nussbaumholz mit geschweiften Türen und Rocailleverzierungen stammt wohl aus der Zeit um 1770. Der einheitliche Dachstuhl, eine doppelte liegende Konstruktion, könnte 1643 bei der mutmasslichen Zusammenlegung zweier früherer Gebäude oder später entstanden sein. Im unteren Estrichraum hat sich eine mächtige Aufzugswinde erhalten.
Literatur:- Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 151–152.
Inschriften:1643 Relief Fassade, 1735 Kastenofen Speisesaal 1. OG
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23454
 

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