DSI-LAU009 Hinterer Wasen 55, Stadtmauerrest, 1270- (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-LAU009
Signatur Archivplan:LAU009
Titel:Hinterer Wasen 55, Stadtmauerrest
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Hinterer Wasen 55
Versicherungs-Nr.:1055
Parzellen-Nr.:2042
Grundbuch-Nr.:42
Koordinate E:2646690
Koordinate N:1267919
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646690&y=1267919

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Wehrbauten, militärische Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Stadtmauer

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):8/8/1952
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:from 1270
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das einzige zusammenhängende Stück der Stadtmauer hat sich im Hinteren Wasen erhalten. Sie bildet hier auf einer Länge von etwa 80 m die Rückwand der Häuser Hinterer Wasen 52–56 (LAU006–009, LAU030). Im Stadtmauerabschnitt lassen sich drei Bauphasen nachweisen. Die innere Ringmauer aus der Zeit kurz nach 1270 wurde zweimal aufgehöht, indem man jeweils den obersten Abschnitt samt Zinnenkranz abtrug, höher aufmauerte und erneut mit einem Zinnenkranz versah. Nach dieser zweifachen Aufhöhung erreichte die Stadtmauer Mitte des 15. Jh. bei einer Stärke von etwa 1,15 m am Fuss eine Gesamthöhe von 12,6 m. Gleichzeitig mit der inneren Ringmauer nach 1270 entstand ein etwa 11 m breiter innerer Graben mit flacher Sohle und schräg ansteigenden Flanken. Etwa 8 m vor diesem Graben errichtete man im 14. Jh. eine äussere Ringmauer von schätzungsweise 4 m Höhe, wiederum mit vorgelagertem Graben (ca. 8 m breit); dies geschah parallel zur ersten Reparatur der inneren Wasenmauer oder wenig später. Die Bebauung an der inneren Ringmauer schloss sich nach und nach über die Jahrhunderte. Bis weit ins 19. Jh. bestand die Bebauung überwiegend aus Scheunen. Laut Grundbuch von 1781 gehörten diese mehrheitlich zu den wenigen Anwesen der Oberschicht und Gasthöfe im Wasen selbst. Später verfügten die meisten Tavernen der Altstadt Wirtschaftsgebäude im Wasen. Auch die Stadt besass im Hinteren Wasen eine Scheune Nr. 542 mit angegliedertem Hirtenhaus Nr. 52 («Stattscheür u. Küehirt Haus»), die sie 1714 errichten liessen. Mit zunehmender Verdrängung der Landwirtschaft wurde ein Teil der Ökonomiegebäude im Verlauf des 19. und frühen 20. Jh. von nun im Wasen angesiedelten Fuhrhaltereien zu Remisen und Lagerräumen umgewandelt, was für das Wohnhaus (Nr. 52) mit Stall zutrifft. 1873 wurde unter Fuhrhalter Xaver Mösch die oberste Partie der Stadtmauer im Bereich der Scheune wie des Wohnhauses abgebrochen und ein neuer Dachstuhl (an der Scheune nachgewiesen) errichtet. Im Wohnhaus wurde eine zweite Wohnung eingebaut. Unter Schreiner Joseph Weiss wurde das Wohnhaus 1916 aussen wie innen erneuert: Befensterung, Hauseingang, gassenseitiger Quergiebelaufbau mit partiellem Dachausbau und giebelseitiger Laubenanbau. In der Scheune betrieb Weiss seine Schreinerwerkstatt. 1969 Innenumbau des Wohnhauses. Die von der Stadt erworbene Scheune (abparzelliert) wurde 1972 in ein provisorisches Feuerwehrmagazin umgewandelt. (LAU030). 2004 erfolgte eine Gesamtsanierung mit Entkernung, Ergänzung der Abschlusswand zum Gebäude Nr. 549 (ehem. Scheune und Feuerwehrmagazin), Sanierung der Stadtmauer, Ersatz sämtlicher Fenster, Dachsanierung und neue Balkone.
Beschreibung:Das Wohnhaus steht im Wasen an der Westflanke der Stadtmauer, die hier nach Norden abknickt. Ein durchlaufendes Satteldach verbindet das Wohnhaus mit der Scheune Nr. 549. Der Dachabschnitt über dem Wohnhaus ist geprägt von einer mächtigen Giebeldachlukarne, die über zwei Fensterachsen reicht. Das Wohnhaus ist durch eine Brandmauer vom Stall getrennt. Die Stadtmauer wurde mit Fenstern durchbrochen. Die beiden Obergeschosse werden durch drei Fensterachsen belichtet. Die ebenfalls dreiachsige Gassenseite ist geprägt von der Umgestaltung von 1916. Die auf einem Sohlbankgesimse sitzenden Fensteröffnungen des 1. Obergeschosses zeigen profilierte Verdachungen, desgleichen der mittige Hauseingang mit Jahreszahl 1916 am Sturz. Giebelwand zwischen Scheune und Wohnhaus Nr. 52 besteht im Obergeschoss mehrheitlich aus verputztem Fachwerk.
Literatur:- Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 75–80, S. 171–172.
- Brigitte Frei-Heitz. Hinterer Wasen – Grabengärten. Ergebnisse aus den archivalischen Forschungen zu den Gebäuden Nr. 52–60. Typoskript 1996.
- KAAG Lau.004.1. (Untersuchungsbericht Kantonsarchäologie Aargau).
- DPAG LAU006-BE-2004-01/001 (Bericht Sanierung)
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23376
 

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